Baustellen-Pumpen in Felgeleben werden abgestellt - Auswirkungen nicht vorhersagbar Niedrigwasser der Elbe und ausbleibender Regen lassen Grundwasserpegel sinken
Die Baustelle Alt Felgeleben wird in dieser Woche aufgehoben. Damit endet das Pumpen am Randelgraben. Wird jetzt das Wasser in den Kellern wieder steigen? Und wie wirkt sich das Niedrigwasser der Elbe auf den Grundwasserstand aus?
Felgeleben l Letzte Restarbeiten an der Kreisstraßen-Baustelle in Felgeleben kündigen vom baldigen Ende der Arbeiten. Während der Bauzeit, die im Sommer begann, wurde das Wasser des Randelgrabens gestaut und abgepumpt. Die Folge für die umliegenden Häuser war positiv: Das Wasser in den Kellern sank. "Und auch am Gänsewinkel und bis zur Güstener Bahn war kein Wasser im Randelgraben, was zur Entspannung der Situation beitrug", erklärt auf Nachfrage Dieter Berge von der Bürgerinitiative (BI) Felgeleben.
Diese Beobachtungen ließen erneut den Gedanken laut werden, das Pumpen könnte eine dauerhafte Lösung für die Felgeleber sein. Doch dem erteilt die Stadt eine Absage: "Das Baustellenabpumpen hat nur Wirkung im engen Umfeld von circa 50 bis 80 Meter und ist als dauerhaftes Verfahren völlig ungeeignet", erklärt Hans-Heiner Mähnz von der Schönebecker Stadtverwaltung.
Bürgerinitiative plädiert für andere Lösung
Und weiter: "Der Absenktrichter des Grundwassers reicht an den Lanzen bis zur berechneten Tiefe und steigt mit zunehmender Entfernung von der Baustelle wieder an bis zum natürlichen Grundwasserniveau."
Auch die Bürgerinitiative plädiert für eine andere Lösung als das Pumpen: "Sicher sehen wir eine Wirkung des aktuellen Absenkens wie auch bei anderen Baustellen", erklärt Dieter Berge. "Aber es ist nicht die dauerhafte Lösung, die wir brauchen." Mehr verspricht sich die BI vom geplanten Graben entlang der Bundesstraße 246a. "Aber dazu brauchen wir auch ein Schöpfwerk, um die unterschiedlichen Niveaus auszugleichen", so Berge. Und auch von der Sanierung des Durchlasses an der Güstener Bahn verspricht sich die BI ein schnelleres Abfließen des Wassers im Randelgraben und damit eine Entlastung des Stadtteils.
Dazu leistet die Stadt derzeit ihren Beitrag. Ab Durchlass Schwarzer Weg nach unterhalb wird der Randelgraben ausgebaut. Die Sohle wird, beginnend mit null Zentimeter und gleichmäßig zunehmend bis zur Güstener Bahn um etwa 60 Zentimeter, auf die planerische Endtiefe ausgebaggert und etwas seitlich verlegt, um einen durchgängigen Unterhaltungsweg zu schaffen.
"Dieser Grabenausbau musste in der Strecke zwischen Glindischen und Schwarzen Weg wegen des hohen Wasserstandes vorläufig unterbrochen werden", erklärt Hans-Heiner Mähnz. Unterhalb des Glindischen Weges bis zur Güstener Bahn ist das Gewässerprofil schon fertig.
Wettervorhersage sagt keinen starken Anstieg voraus
Neben der Baustellenpumpe könnte auch das Niedrigwasser in der Elbe eine Ursache für den gesunkenen Grundwasserstand in Schönebecker Kellern sein. Zwar spricht Berge von keiner Entlastung aus dieser Richtung; im Gegenteil, in einigen Untergeschossen in Felgeleben soll das Wasser bereits wieder leicht ansteigen; anders sieht es Christian Jung vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW).
"Wir haben seit Wochen keinen Niederschlag verzeichnet", sagt Jung, der für den Flussbereich Schönebeck zuständig ist. "Die Grundwasserpegel sind kontinuierlich gesunken, das liegt auch daran, dass wir 200 Liter unter dem Jahresdurchschnitt liegen." Dass das Niedrigwasser der Elbe Auswirkungen auf den Grundwasserstand habe, zeige sich schon daran, dass die elbfernste Messstelle die höchsten Werte zeige, so Jung.
Zwar zeige die Wettervorhersage für die kommenden Tage keinen starken Anstieg der Niederschläge an, aber für den kommenden Winter kann Jung keine Entwarnung geben: "Irgendwann holt sich jeder Durchschnitt wieder ein." Auch im Rückblick ist ein Niedrigwasser der Elbe wie jetzt für den November nicht ungewöhnlich. "2003 lagen wir beim Pegel Barby bei 64 Zentimeter, derzeit sind es um die 100", sagt Jung abschließend.