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Flohmarkt Pömmelte: Große Schatzsuche fördert kleine Raritäten aus der Barbyer Geschichte zu Tage

Flohmarkt im Ort kommt bei den Bürgern sehr gut an. Wer sich Zeit nimmt, findet hier echte Raritäten oder kleinere Schmuckstücke auf den Tischen neben dem Spielplatz.

Von Thomas Höfs 10.06.2024, 05:53
Gerlinde Starke (l.) schaut sich hier einen alten Kalender von Barby an. Neben ihr stöbert Silke Ostwald durch die Auslagen.
Gerlinde Starke (l.) schaut sich hier einen alten Kalender von Barby an. Neben ihr stöbert Silke Ostwald durch die Auslagen. Fotos: Thomas Höfs

Pömmelte. - Ortsbürgermeister Peter Liensdorf hat zusammen mit seiner Frau Heike eingepackt, was nicht mehr im Haus benötigt wird. Beim Flohmarkt machen die beiden wie viele andere aus dem Ort mit.

Großer Andrang

Einmal im Jahr veranstalten die Mitglieder des Kulturvereins Kleines Ende den Flohmarkt. René Wizuy und Christiane Hummel aus dem Vorstand freuen sich, dass bei dem strahlenden Wetter 28 Anbieter auf dem kleinen Platz zusammen gekommen sind, um ihre Dinge anzubieten. Gleich zur Eröffnung war der Andrang natürlich groß und viele Interessierte schlenderten um die Tische mit den Auslagen.

Gegen Mittag und zur Zeit der am höchsten stehenden Sonne nahm die Zahl der Besucher aber deutlich ab. Dabei hatten die Vereinsmitglieder dafür gesorgt, dass sich die Besucher auf dem Platz wohlfühlen konnten. Kalte Getränke und warmes Essen hatten sie vorbereitet. Und alles zu kleinen Preisen. „Ich rechne damit, dass am Nachmittag noch einmal einige Leute kommen“, meinte Christiane Hummel. Der viele selbst gebackene Kuchen sei immer ein Anziehungspunkt, weiß sie.

Viele kleine Schätze gab es beim Flohmarkt in Pömmelte.
Viele kleine Schätze gab es beim Flohmarkt in Pömmelte.
Thomas Höfs

An den Tischen der Händler gab es den ganzen Tag über vor allem viele spannende Gespräche. Viele versuchten, ihre Dinge los zu werden. Und das gelang mitunter auch spontan, freute sich der Ortschef, als sich ein Besucher für die tönernen Bierkrüge in seinem Angebot interessierte. „Gib mir zwei Euro, dann gehört er dir“, sagte er. Als der Besucher noch einen weiteren Krug in dem Sortiment entdeckte, wollte er ihn gar verschenken. Das mache er nicht und kramte einen Euro heraus.

Hohes Stöberpotenzial

Wer sich ausreichend Zeit ließ und stöberte, konnte so manche Rarität entdecken. Wie bei Margitta Selig. Sie hatte uralte Barbyer Kalender von vor gut einem Jahrhundert dabei und verlangte dafür nur wenige Euro. Das lud zum Blättern ein. „Bloß gut, dass ich die altdeutsche Schrift noch lesen kann“, sagte Gerlinde Starke, die in einem der grauen unscheinbaren Büchlein blätterte. „Das nehme ich mit“, entschied sie sich kurze Zeit später. Dabei ließ sie den Blick auf den älteren Modeschmuck gleiten, der vor ihr in einer Kiste ausgebreitet lag. Das Armband passe doch gut zum Outfit, meinte sie und probierte es gleich an. Danach legte sie es nicht mehr ab und zahlte den kleinen Preis für das Schmuckstück.

Auch die Kinder kamen auf ihre Kosten. Sie waren auch zum Flohmarkt gekommen, um ihre alten Spielsachen anzubieten. Daneben wurde aber gleich eingekauft und neues Spielzeug mitgenommen, sagt Christiane Hummel. Doch nicht alles fand so reißenden Absatz. Die Sammeltassen lagen wie Blei auf den Tischen. Und auch die liebe- und mühevoll gesammelten Figuren aus Überraschungseiern interessierte das Publikum wenig. Noch vor einigen Jahren wären die ganz schnell weg gewesen. Auch der Rasenmäher oder die Kinderräder wollten keinen neuen Eigentümer finden. „Nur ein Kinderrad hat einen neuen Nutzer gefunden“, sagte Christiane Hummel. Aber das sei halt immer so auf Flohmärkten. Der Anbieter muss dabei auch immer auf das richtige Publikum treffen, welches genau das sucht, was angeboten werde. Dennoch wechselten viele Dinge im Laufe des Tages den Besitzer. „Ich bin nicht gekommen, um viel Geld zu machen“, sagte Margitta Selig. Ihr gehe es darum, die alten Dinge nicht einfach wegzuwerfen, sondern jemanden zu finden, der vielleicht noch etwas damit anfangen könne.

Daneben, haben die Vorstände des Kulturvereins entdeckt, ist der Flohmarkt natürlich ein wunderbarer sozialer Treffpunkt für die Bürger in der Kommune. Sie können die Veranstaltung nutzen, um sich auszutauschen. Das ist in so einem kleinen Ort auch wichtig. Für alle Geschmäcker gab es auf den Tischen etwas. Interessant sind die Flohmärkte für viele Menschen, die auf der Suche nach etwas Außergewöhnlichem sind. Mitunter mutet es wie eine Zeitreise an, wenn die Menschen ihre Sachen auspacken, die sie vor Jahrzehnten erworben oder geerbt haben und nichts mehr damit anzufangen wissen. Manchmal finden sie dabei genau denjenigen, der das schon lange gesucht hat.