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Hochwasserschutz Schläge unter der Oberfläche: Wie in Tornitz der Boden geprüft wird

Bevor die Deichsanierung bei Tornitz/Werkleitz beginnen kann, muss der Boden untersucht werden. Wie die sogenannte Rammsondierung abläuft.

Von Thomas Linßner 13.12.2024, 06:00
Unweit vom Mastenweg bei Tornitz nimmt Mike Schwarz eine  Rammsondierung am Deichfuß vor.
Unweit vom Mastenweg bei Tornitz nimmt Mike Schwarz eine Rammsondierung am Deichfuß vor. Foto: Thomas Linßner

Tornitz/Werkleitz. - Mike Schwarz verdient seine Brötchen mit Schlägen. Und zwar in der freien Natur. Dabei ist er freundlich, ganz entspannt und hört dabei Musik über die Kopfhörer ...

Zur Erklärung: Am Deichfuß, zwischen dem Mastenweg vis-à-vis von Klein Rosenburg und der alten Ziegelei bei Werkleitz, werden Voruntersuchungen für die weitere Sanierung des Saaledeiches gemacht.

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Ausführende Firma ist das Baugrundbüro Recklies aus Hohenwarthe. Dazu hat Mike Schwarz eine schwere Rammsonde aufgebaut, die mit Hilfe eines Viertaktmotors einen Eisenstab in das Erdreich „schlägt“. Auf der Deichkrone acht Meter, am Deichfuß sechs Meter tief. Dabei registriert Mike Schwarz die Schlagzahl, die für die festgelegte Eindringtiefe notwendig ist. Aus dem Eindringwiderstand lassen sich Rückschlüsse auf die Beschaffenheit des Untergrundes schließen. Die Methode ermöglicht es, Schichtgrenzen und die Festigkeit des tragfähigen Bodens zu bestimmen, was besonders wichtig für die Sicherheit und Planung der DIN-gerechten Deichsanierung ist.

Die „schwere Rammsonde“ ist etwa 50 Kilogramm schwer und wird  ständig am Deichfuß und auf der Krone umgesetzt.
Die „schwere Rammsonde“ ist etwa 50 Kilogramm schwer und wird ständig am Deichfuß und auf der Krone umgesetzt.
Foto: Thomas Linßner

Wie fest ist der Grund?

Am Deichfuß wird die Sonde im Abstand von 200, auf der Krone von 100 Metern versenkt. Dadurch lässt sich die Struktur des Untergrundes gut ermitteln, der in der Flussaue seine Tücken haben kann. Zum Beispiel muss nach einer solchen Rammsondierung aktuell der Boden eines „sumpfigen Lochs“ an der Rosenburger Saalefähre komplett ausgetauscht werden, weil hier der Deich nicht auf festem Grund stehen würde.

Diese Art der Bodenuntersuchung ist zwingend notwendig, bevor die eigentliche Deichsanierung beginnen kann. Wie Mike Schwarz sagt, habe es bisher keine Probleme gegeben, die Eisensonde in den Untergrund zu treiben. Schließlich besteht im eiszeitlichen Endmoränengebiet immer die Gefahr, dass Findlinge unter der Oberfläche im Weg sind.

Nach Auswertung der Ergebnisse steht dann auch fest, ob ein Bodenaustausch erfolgen muss oder nicht.