Umwelt Schönebeck: Vermieter will größere Tonnen und es folgt einige Verwirrung
Die Entsorgungsregelung für Grünschnittes hat sich im April verändert. Seitdem brauchen Wohnblöcke nun mehr Biotonnen. Das daraus eine kleine Verwirrgeschichte wird, war so damals nicht abzusehen.

Schönebeck - Die Wohngebäude brauchen mehr Biotonnen. Diese Feststellung sorgte für einige Verwirrung und für volle Tonnen. Diese sind inzwischen abgeholt und der Zwist zwischen dem Kreiswirtschaftsbetrieb (KWB) und der Wohnungsbaugenossenschaft Schönebeck (WBG) ist beigelegt. Dennoch hat sich für die Anwohner etwas verändert und zwingt sie besser achtzugeben.
Keine Entsorgung auf Wertstoffhöfen
Zum 1. April änderte sich die Abfallgebührensatzung des Salzlandkreises. Danach entfiel die kostenfreie Entsorgung von Grünschnitt für die Firmen, die sich um die entsprechenden Anlagen kümmerten. „Für die Entsorgung von Abfällen aus privaten Haushalten erhebt der Salzlandkreis Pauschalgebühren, die sich an einem Mindestvolumen von 15 Liter Restabfall und 12 Liter Bioabfall je Einwohner und Woche bemisst“, informiert der Landkreis auf seinem Internetauftritt. Auf den Wertstoffhöfen kann Grünschnitt bis zu einem Kubikmeter kostenfrei abgegeben werden.
Für Firmen, die sich um Grünanlagen kümmern, ist die Kenngröße schwerlich zu halten. „Wir mussten uns überlegen, wie wir jetzt weitermachen“, sagt WBG-Vorstandsmitglied Matthias Goldschmidt. Das beinhaltet auch eine Überprüfung über die möglichen Kapazitäten. Schließlich stellt der KWB Biotonnen zur Verfügung. Eine entsprechende Gebühr ist auch zu entrichten.
Die WBG entschloss sich schließlich dazu, diese Tonnen für die Entsorgung des Grünschnittes zu nutzen. Doch ist auch deren Kapazität begrenzt. Ergo mussten neue Tonnen her. „Wir haben knapp 30 Großmüllbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1100 Litern beantragt“, sagt Matthias Goldschmidt.
Ein laufender Austauschprozess
Doch ab diesem Punkt wird es knifflig. Denn die gewünschte Anzahl wird entweder nicht richtig übermittelt oder kommt falsch an. So wirklich nachvollziehen kann es Matthias Goldschmidt nicht mehr. Fakt ist: Am Ende herrscht Verwirrung vor allem bei den Mietern. Denn im Bereich Johannes-R.-Becher-Straße und Gustav-Zenker-Straße wurde kein Müll abgeholt.
„Unser Kreiswirtschaftsbetrieb teilt mit, dass grundsätzlich der Abfall regelmäßig im Rahmen des vorgegebenen Tourenplans entsorgt wird“, erklärt Marko Jeschor von der Pressestelle des Salzlandkreises. Im vorliegenden Fall habe es eine anlassbezogene Überprüfung vom Kreiswirtschaftsbetrieb auf Grundlage der den angeschlossenen Personen zur Verfügung gestellten Volumen für Hausmüllabfälle gegeben. Dabei kam heraus, dass die Mülltonnen für Haushaltsabfälle im Vergleich zu anderen gleich großen Behältern in der Vergangenheit zu oft abgeholt worden sind. Deswegen sei der Abholrhythmus angepasst worden. Zwischen der KWB und der WBG kam es zu Gesprächen – mit positivem Ausgang. Inzwischen sei ein Austauschprozess im Gange, sodass nun Tonnen aufgestellt werden, die ein größeres Fassungsvermögen haben.
Beide Seiten unterstreichen, wie wichtig Mülltrennung ist. „Wer sorgsam die verschiedenen Abfälle trennt, reduziert die einzelnen Abfallmengen, schont die Umwelt und kann gleichzeitig Kosten sparen“, sagt Marko Jeschor. Matthias Goldschmidt verweist darauf beispielsweise Kartons zu falten oder kleinzumachen. Dies spare Platz in der Tonne. „Gerade in größeren Wohnblöcken sollte man aufeinander Rücksicht nehmen. Das gilt auch beim Müll“, fasst er zusammen.