Skateboard Schönebecks Pumptrackanlage übt großen Reiz aus und wird Opfer von Vandalismus
Seit gut zwei Wochen ist die Pumptrackanlage in Schönebeck für Besucher offen. Auf der größten Anlage ihrer Art in Sachsen-Anhalt kann jedermann mit Skateboards, BMX-Räder, Rollern und mehr darauf fahren. Doch es gibt nicht nur Zuspruch.

Schönebeck - Catharina Harant hat die neue Pumptrack-Anlage in der Söker Straße besucht. Während ihr Sohn einige Runden drehte, hat sich die Schönebeckerin mit anderen Besuchern unterhalten. Dabei hat sie festgestellt, dass die Anlage über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. „Dort trifft man allerhand Personen nicht nur aus Schönebeck“, berichtet sie der Volksstimme. So habe sie sich mit Leuten aus Magdeburg, Wanzleben und Aschersleben ausgetauscht. Schönebecks neue Anlage hat also durchaus Erfolg zu verzeichnen.
Begrenztes Angebot an Parkflächen
Catharina Harant hat aus den Gesprächen eine Erkenntnis gewonnen: „Vor allem ein nahe gelegener kostenfreier Parkplatz steht keinem zur Verfügung.“ So dürfe auf dem Parkplatz bei Thyssenkrupp niemand parken, der dort nicht arbeitet. Beim Nettomarkt ist die Zeit nicht ausreichend. Hier tickt die Uhr, da das Auto nur für zwei Stunden abgestellt werden darf. Wer diese Zeit überschreitet, riskiert ein Bußgeld. „Auch im Wohngebiet dahinter ist der Weg mit Roller und Verpflegung recht weit. Meist wird auf den angrenzenden Grünflächen oder hinter den paar Garagen, die dort sind, geparkt“, schildert sie.

Auch im Bürgermelder der Stadt ist eine ähnliche Anfrage zu finden. Dort heißt es: „ An der neuen Skateranlage fehlen Parkplätze. Dadurch wird in der Grünanlage geparkt und die Rasenfläche zerstört.“
Fehlende Mülleimer zerstören guten Eindruck
Die fehlenden Stellflächen für das Automobil sind nur ein Ärgernis. Ein anderes ist der Müll. „Einiges wurde also nicht ganz bedacht, hat es den Anschein“, schlussfolgert Catharina Harant. Ihrer Meinung nach fehlt etwas. „Ein Mülleimer für den Platz ist eindeutig zu wenig. Der Müll liegt jetzt schon unter den Tischen“, hat sie festgestellt. Entsprechend wundert sie sich, wieso nicht an jede Bank ein Mülleimer gestellt wurde.
Auch die allgemeine Sauberkeit lasse ihrer Meinung nach zu Wünschen übrig. „Die Bahn ist nach Regen oft so verschmutzt, dass Kinder schon einen Besen mitbringen, um diese zu reinigen, nicht auszurutschen und sich zu verletzten“, so die Schönebeckerin. Doch bloß Kritik üben will Catharina Harant nicht. Die Schönebeckerin möchte gern direkt Verbesserungsvorschläge an die Stadtverwaltung anbringen, in der Hoffnung gemachte Erfahrungen seit der Erprobung anzubringen.
Stadt von Erfolg der Anlage positiv überrascht
„Wir freuen uns, dass die Anlage so gut angenommen wird“, so Stadtsprecher Frank Nahrstedt über die Besucher aus den anderen Städten des Bundeslandes. Die Parkplatzproblematik ist bei der Verwaltung bekannt. „Aktuell wird das Parken auf der Fläche bei den Garagen geduldet“, gibt er an.
In erster Linie erhoffe sich aber die Stadt die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, die am Hauptbahnhof ihren Haltepunkt haben, fügt er hinzu. „Von dort können Nutzer der Pumptrack problemlos das Areal erreichen“, so der Stadtsprecher abschließend zur Parkplatzproblematik.
Den gewonnenen Eindruck über volle und zu wenige Mülleimer kann er nicht bestätigen. „Derzeit sind drei Mülleimer aufgestellt (Eingang an den Garagen, zwischen den Pumptracks und Höhe Kinder-Pumptrack). Die Stadt hat nicht festgestellt, dass diese schnell überfüllt sind“, bewertet Frank Nahrstedt. Gleichzeitig verspricht er, dass die Gegebenheiten weiter beobachtet werden. Als mögliche Maßnahme denkt er daran, das Leerungsintervall zu erhöhen.
Lesen Sie hier den Kommentar zum Verhalten einiger Besucher der Schönebecker Pumptrackanlage: Schlechtes Bild
Gleichzeitig sieht er auch die Besucher der Anlage in der Pflicht, sich vernünftig zu verhalten. „An dieser Stelle noch einmal der Appell, mit den vorhandenen Sitzbänken und Mülleimern achtsam umzugehen, damit diese möglichst lange für die Öffentlichkeit nutzbar sind“, mahnt er.
Die Stadtverwaltung plant demnächst ein kleines Gartenhäuschen mit Reinigungsgeräten aufzustellen, welche für die Reinigung der Strecken genutzt werden können.
Neue Anlage kostet 300.000 Euro
Die Anlage ist offiziell am 28. Juli eröffnet worden. Vier Jugendliche aus der Elbestadt hatte die Idee dazu und haben sie an die Stadtverwaltung herangetragen. 300.000 Euro, wovon die Stadt 30.000 Euro selbst tragen musste, kostete der Bau. Für die Sitzgelegenheiten suchte die Stadt Sponsoren und fand sie unter anderem bei den Stadtwerken Schönebeck, die eine „smarte Sitzgelegenheit“ aufstellten. Mittels Solarpanel können Besucher dort ihr Handy laden und über WLAN ins Internet gehen.
Das zumindest war die Idee, doch nach nicht einmal 24 Stunden war die Bank komplett zerstört und wird derzeit repariert. Kostenpunkt für die Reparatur liegen nach Angaben von Julia Teige, Bereichsleiterin Vertrieb bei den Stadtwerken, im vierstelligen Bereich. Wann die Bank, die derzeit repariert wird, wieder aufgestellt wird, ist der nicht bekannt.