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Verkehr Termin für Baubeginn: Radweg zwischen Barby und Pömmelte wird gebaut

Lange Jahre hat es gedauert, doch nun wurde amtlich verkündet, was die Bürgerinitiative für den Radweg nach Pömmelte seit Jahrzehnten fordert: Der Bau des Radwegs von Barby nach Pömmelte steht bevor.

Von Thomas Linßner 19.11.2023, 18:00
Auf der westlichen Seite der Landesstraße von Pömmelte nach Barby wird bald ein Radweg entstehen. Das Projekt dauert schon viele Jahre an.
Auf der westlichen Seite der Landesstraße von Pömmelte nach Barby wird bald ein Radweg entstehen. Das Projekt dauert schon viele Jahre an. Foto: Thomas Linßner

Barby/Pömmelte. - Auch wir Medienleute sind davon nicht ganz frei, wenn etwas herausragende Dinge gleich als Superlative verkauft werden. So gibt es selten einen archäologischen Fund, der ohne das Wort „sensationell“ auskommt. Was durch häufigen Gebrauch abgegriffen wird und daher flach wirkt. Im Falle des Barby-Pömmelter Radwegprojektes ist man versucht, von einer „unendlichen Geschichte“ zu sprechen. Was auch wieder als so ein inflationärer Begriff erscheint. Aber in diesem Fall darf man getrost davon sprechen: Sind doch Dauer-Protestierer Rainer Bittersmann und seine Schrebergartenfreunde seit mehr als zwei Jahrzehnten diesbezüglich auf den Barrikaden.

Und jetzt, wirklich erst jetzt, stehen alle Ampeln auf grün: Der Radweg wird gebaut! So wurde es in der jüngsten Bauausschusssitzung der Einheitsgemeinde verkündet. Sie ist kein Bauherr, gibt aber weiter, was die Landesstraßenbaubehörde mitteilt. Die Bauleistungen sind ausgeschrieben, die Angebote der Fachfirmen trudeln ein. Baubeginn ist im Frühjahr.

Zähes Vorhaben

Es ist wahrhaftig ein zähes Vorhaben, der Bau des straßenbegleitenden Radweges zwischen Pömmelte und Barby an der Landesstraße 51. „Ziel ist es weiterhin, die Straßensanierung der L51 mit dem Radwegebau gemeinsam durchzuführen.  Das Protokoll weist eindeutig auf das Jahr der Umsetzung in 2022 hin“, hieß es vor drei Jahren.

Pustekuchen.

Denn von „Umsetzung“ war noch nichts zu sehen. Rainer Bittersmann aus Barby ist seit Jahren derjenige, der sich die Realisierung seit rund 20 Jahren auf die persönliche Fahne geschrieben hat. Der Kleingärtner hat Demos organisiert, immer wieder die Behörden genervt und musste bisher schon einige Rückschläge in Kauf nehmen, weil der Radwegebau bereits mehrfach angekündigt, aber nicht umgesetzt wurde. Doch jetzt geht sein Traum, wie er sagt, in Erfüllung. Barbys Bürgermeister Torsten Reinharz hatte ihn im Frühjahr 2023 darüber informiert, dass es in den nächsten Wochen los gehen würde.

Hecken und Bäume entfernt

Wenn auch erstmal in kleinen Schritten: Eine Fachfirma kam, um Bäume zu fällen und Hecken zu entfernen. Davon gab es eine ganze Menge zwischen Pömmelte und der Kleingartenanlage vor Barby. An Bäumen sind es Erlen, Ahorne und Robinien, die der hastige Autofahrer kaum wahrnimmt. Außerdem mussten in Höhe der Schrebergärten „Heckenkulissen“ verschwinden, wie Bauamtsleiter Holger Goldschmidt es im feinsten Amtsdeutsch sagte. An zwei Wohnhäusern, vor denen der Radweg verläuft, war ebenfalls viel Schnittarbeit zu leisten.

Aber so richtig ist der Mensch ja erst dann von einem Projekt überzeugt, wenn er den ersten Bagger sieht ...

Für den Abschluss der erforderlichen Bauerlaubnisverträge war die Stadt Barby verantwortlich. Es mussten zahlreiche Grundbesitzer mehr oder weniger überzeugt werden, einige Quadratmeter für den Radweg zu verkaufen. Kein leichter aber ein langwieriger Prozess, der Anfang des Jahres abgeschlossen war.

Nicht nur die Barbyer Laubenpieper werden sich über den Radweg freuen. Es sind auch die zahlreichen Radtouristen, die in der wärmeren Jahreszeit an der Elbe unterwegs sind und wie alle anderen Radler gefährlich leben, wenn sie nach Norden, respektive dem Ringheiligtum, wollen.