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Trendsport Test: Volksstimme im neuen Padelparadies in Schönebeck

Deutschland ist bei manchen Trends und Entwicklungen nicht immer vorn dabei. Eine Sportart, die erst langsam hierzulande Fuß fasst, ist Padel. Am morgigen Sonntag macht in Schönebeck eine entsprechende Sportanlage auf. Die Volksstimme durfte vorab testen.

Von Stefan Demps 30.09.2023, 06:45
Volksstimme-Redakteur testet gemeinsam mit Maximilian Diller die  neue Padel-Anlage im Lucky-Fitness in  Schönebeck. Ohne jegliche Vorkenntnisse von dem Sport ist schnell ein Spiel zu Stande gekommen.
Volksstimme-Redakteur testet gemeinsam mit Maximilian Diller die neue Padel-Anlage im Lucky-Fitness in Schönebeck. Ohne jegliche Vorkenntnisse von dem Sport ist schnell ein Spiel zu Stande gekommen. Foto: Viktoria Goth

Schönebeck - Der Ball kommt halbhoch und nicht sonderlich hart. Nur eine kleine Korrektur mit den Füßen ist nötig, dann kann der Schläger in Position gebracht werden. Ein Geschenk für jeden Tischtennisspieler. Auch Tenniscracks würden sich die Hände reiben und den Ball gekonnt ins andere Feld schmettern. Auch für mich eine ideale Gelegenheit, die ich nicht ungenutzt lassen will. Ich haue drauf und sehe mich schon jubelnd die Becker-Faust heben, doch zu früh gefreut. Mein Gegenüber Maximilian Diller wartet wie ein echter Padelprofi, dass der Ball von der Bande zurückspringt und bringt den Ball zurück. Absolut zulässig beim Padel. Statt zu jubeln, bin ich sowohl überrumpelt als auch geschlagen.

Alexander Ladiges und Maximilian Diller
Alexander Ladiges und Maximilian Diller
privat

Schnell ein Gefühl für Spiel entwickelt

Mein Gegenüber freut sich, mir ein Schnippchen geschlagen zu haben. Sein Name ist Maximilian Diller. Gemeinsam mit Cousin Alexander Ladiges und seinen Freunden Thomas Dzuban, Morten Schreiber und Jannick Bondrop wird er in Schönebeck den Padel-Planet eröffnen. Rund 250000 Euro haben die fünf Freunde in die Anlage investiert, die am morgigen Sonntag, 1. Oktober, eröffnet. Zu finden ist sie in der Stadionstraße bei Lucky Fitness. Neben Schönebeck gibt es in Sachsen-Anhalt lediglich in Halle einen Padel-Court.

Ihre Liebe zum Padel entdeckten sie in Spanien während eines Urlaubs. Doch zurück in Deutschland folgte für die fünf Trainer die Ernüchterung. „In Deutschland gibt es rund 400 Padelplätze. Alleine Dänemark hat über 1000“, weiß Maximilian Diller.

„Wollen wir ne Runde spielen“, fragt mich Maximilian Diller kurz nachdem ich die Anlage betreten habe. So ist es am einfachsten die neue Trendsportart Padel kennenzulernen. Er drückt mir einen leichten Schläger in die Hand, und wir betreten den Court. Ganz unbedarft, was den Umgang mit einem Schläger angeht, bin ich nicht. Freizeitmäßig spielte ich etwas Tischtennis. Doch ein Profi bin ich nicht. Der erste Schlag misslingt, und der Ball landet im Aus. Der zweite ist nicht besser. Ich reduziere die Kraft und diesmal landet er im Feld. Und nach ein paar Schlägen, so glaube ich, entwickle ich ein gewisses Gefühl für das Spiel.

„Der Schläger ist sehr leicht, deswegen hat der Spieler das Gefühl, mit der Hand zu spielen“, erklärt Maximilian Diller während des Spiels. Das Tempo ist nicht hoch, und der Trainer kommt kaum ins Schwitzen. Doch in der Tat ist der Schläger sehr leicht und vereinfacht deswegen das Spielen sehr. Relativ schnell habe ich den Dreh raus, mit welcher Kraft ich spielen muss, damit der Ball im Feld landet. „Das haben sie schon sehr gut gemacht“, lobt mich der Trainer. Allerdings haben wir kaum die Banden in das Spiel einbezogen. „Kraft ist bei dem Spiel nicht alles. Technik, Raffinesse und taktisches Geschick gehören genauso dazu“, schildert Diller. Schon bei der zweiten Runde merke ich, dass die Bewegung zum Ball flüssiger sind. Die Grundlagen scheinen schnell lernbar. Die Ballwechsel sind bereits etwas flüssiger, und die Bewegungen auf dem Platz kommen gefühlt von allein. Ich weiß, dass mein Gegenüber mich jederzeit quer durch den Käfig jagen könnte. Dennoch bin ich zufrieden und etwas aus der Puste. „Mit vier Leuten macht es noch mehr Spaß“, erklärt Maximilian Diller.

Das größte Plus ist, so konnte ich bemerken, dass zwischen den Teilnehmern schnell ein Spiel zustande kommt. Ich habe nicht nur festgestellt, dass ich mich recht schnell eingefuchst habe, ich hatte auch meinen Spaß. Neulinge könnte es ähnlich gehen, da sich schnell ein Lerneffekt einstellt. Zumindest war es bei mir so.

Weitere Pläne für Zukunft

Bei der Eröffnung am 1. Oktober kann sich jeder Besucher selbst ein Bild vom Padel, den Trainern und der Anlage machen. „Es wird eine sanfte Eröffnung sein“, erklärt Maximilian Diller. Die Anlage ist noch nicht ganz fertig, doch spielen ist möglich. Der Eintritt wird am Sonntag frei sein. Von 14 bis 20 Uhr werden Probespiele möglich sein. Für die Zeit nach der Eröffnung haben die Betreiber schon kurz- und langfristige Pläne. „Es wird Trainings- und Feierabendspiele geben“, erläutert Diller. Jeweils Mittwoch und Freitag von 17 bis 18.30 Uhr kann gespielt werden. Sowohl im Turniermodus als auch als einfache Spiele. Die Organisation dafür übernehmen die fünf Betreiber der Anlage. Zehn Euro müsste jeder Teilnehmer dann zahlen. Auch individuelle Trainings sind für 30 Euro pro Person buchbar. Eine Mitgliedschaft im Lucky Fitness ist nicht nötig. „Es gibt dann aber Vergünstigungen um zehn Prozent“, erklärt der Trainer.

Langfristiger Traum der fünf Freunde ist es, ein Bundesligateam aus 20 Spielern aufzustellen. Vielleicht ist dann der Sonntag der erste Schritt zur Erfüllung des Wunsches.