Schönebecks Oberbürgermeister besuchte am Sonnabend Matthias Endemann im Klinikum Verunglückter Feuerwehrmann befindet sich auf langsamen Weg der Besserung
Glück im Unglück hatte Matthias Endemann. Der Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr Schönebeck wurde bei einem Einsatz verletzt. Er brach sich ein Gelenk an der Hand und trug Prellungen im Rückenbereich davon.
Schönebeck l Es hätte schlimmer ausgehen können. Das wissen nicht nur die Kameraden der Schönebecker Feuerwehr Tischlerstraße, sondern auch Matthias Endemann. Der 23-Jährige war am Freitagvormittag bei einem Einsatz in Grünewalde dabei und wurde verletzt, als die Kameraden einen mit einem Seil am Baum befindlichen Ast sicherten. Dieser sollte nicht auf das Dach des "Braunen Hirsches" stürzen, als er abgesägt wurde.
Doch als der schwere Stumpf in Richtung Boden sauste, zog es den 23-jährigen Feuerwehrmann, der mit den anderen Kameraden das Seil hielt, gut sechs Meter nach vorn und zwei Meter in die Höhe. Endemann schlug zweimal auf der Straße auf und blieb regungslos am Boden liegen.
"Ich dachte nur: Hoffentlich ist der Flug bald zu Ende", berichtete der Verletzte am Sonnabend der Volksstimme. Und: "Wenn jetzt noch der schwere Stamm von oben auch dich drauf fällt, dann war\'s das." Die Feuerwehrkameraden vor Ort leisteten Erste Hilfe. Im Rettungswagen wurde der 23-Jährige später ins Klinikum gebracht.
Dort diagnostizierten die Ärzte einen komplizierten Bruch am rechten Handgelenk und Prellungen am Körper. Noch am gleichen Tag wurde er an der Hand operiert, die Ärzte setzten zur Stabilisation einen Platte ein. Eine Gipsschiene stellt Handgelenk und Arm nun ruhig. Noch am gleichen Tag besuchten ihn seine Freundin und die Mutter.
Einen Tag später war Matthias Endemann zwar schon wieder gut ansprechbar, aber trotzdem sehr deprimiert. Er hätte die Tage frei gehabt und müsste heute wieder zur Arbeit. "Am Montag werde ich meinen Arbeitgeber ThyssenKrupp anrufen und von dem Unfall erzählen", so der junge Mann. Er rechnet fest damit, dass er Mitte dieser Woche wieder aus dem Klinikum Schönebeck entlassen wird, doch die kommenden Wochen dürften Arbeit und ehrenamtliche Tätigkeit bei der Feuerwehr ausfallen.
Betroffen zeigte sich am Sonnabend Schönebecks Oberbürgermeister. Hans-Jürgen Haase stattet Matthias Endemann einen Krankenbesuch im Klinikum ab. "Für mich ist dieser Besuch ein wichtiges Zeichen. Die Feuerwehrkameraden der Stadt und der Ortsteile sollen wissen, dass die Verwaltung hinter ihrer ehrenamtlichen Arbeit stehen", so Haase.
Er sagte weiter, dass die Kameraden im wahrsten Sinne des Wortes bei jedem Einsatz Leib und Leben riskieren. Das könne man gar nicht hoch genug honorieren. "Jeder Schönebecker kann einmal von einem Unglück betroffen sein. Darum ist es wichtig, sich auf die Feuerwehr verlassen zu können", betonte der Oberbürgermeister. Dazu stehe nicht nur er persönlich, sondern auch die Stadtverwaltung. Derzeit erarbeitet das Rathaus die Risikoanalyse der Feuerwehren. "Wichtig ist für mich, dass alle acht Standorte erhalten bleiben", so Haase.