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Bürgermeisterwahl Wahlhelfer in Barby arbeiten überwiegend ehrenamtlich

Die Bürger von zehn Städten und Gemeinden in Sachsen-Anhalt waren gestern zur Bürgermeisterwahl aufgerufen. Auch in der Einheitsgemeinde Barby endet die siebenjährige Amtszeit von Bürgermeister Torsten Reinharz am Jahresende.

Von Thomas Linßner Aktualisiert: 08.10.2023, 20:40
ara (9) und Emma (5) schauen interessiert zu, wie Mutti Lisa Büchner  gestern Vormittag im Barbyer Wahllokal 2 (Feuerwehrdepot) ihren Wahlschein in die Urne steckt.
ara (9) und Emma (5) schauen interessiert zu, wie Mutti Lisa Büchner gestern Vormittag im Barbyer Wahllokal 2 (Feuerwehrdepot) ihren Wahlschein in die Urne steckt. Thomas Linßner

Barby - Wenn man die Wähler vor den Lokalen nach ihrer Motivation fragt, warum sie von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen, den Schein mit den drei Namen zu falten und in der Urne zu versenken, erhält man fast immer eine Antwort: Zwar habe ein Bürgermeister keinen großen Gestaltungsspielraum. Aber wer nicht wählen geht, habe später auch kein Recht zu meckern, wenn ihm was nicht passt.

Wie alle anderen 13 öffnet das Barbyer Wahllokal 2 pünktlich um 8 Uhr. Hier heißen die Wahlhelfer der „Vormittagsschicht“ Annemarie Zaschke, Yvonne Gerstner, Luisa Kirchhoff und Thomas Faltin. Zwei sind „alte Hasen“, zwei das erste Mal im Ehrenamt. Es dauert keine fünf Minuten, da ist der erste Wähler da. Er ist einer von 994 Wahlberechtigten in diesem Bezirk. Annemarie hakt ihn in der Wählerliste ab, Luisa erklärt das Prozedere und Yvonne spricht vorausschauend eine „herzliche Einladung zur Europawahl 2024 aus.

Die Regionalbereichsbeamten Lutz Maser und Petra Peters "bestreifen" alle 13 Wahllokale. Hier an der Barbyer Grundschule.
Die Regionalbereichsbeamten Lutz Maser und Petra Peters "bestreifen" alle 13 Wahllokale. Hier an der Barbyer Grundschule.
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Thomas Faltin begründet sein ehrenamtliches Tun mit einem Satz, den man heute selten hört: „Man muss auch mal was zurück geben und nicht nur fordern!“

Kurz vor 10 Uhr kann Annemarie Zaschke verkünden, dass der hundertste Wähler seinen Zettel gefaltet hat. Es ist Gerlinde Kempa, deren Ehemann Willi den Ablauf bestens kennt, kandidierte er doch selbst 2008 als Bürgermeister. Kempa unterlag damals Jens Strube, dem „Urvater“ aller Barbyer Bürgermeister der Neuzeit. Die Wahlbeteiligung lag vor 15 Jahren bei 43,45 Prozent. Nun deutet sich eine ähnliche Zahl an.

Im Wahlbezirk 3, der „Grundschule am Prinzeßchen“ schauen die Regionalbereichsbeamten Petra Peters und Lutz Maser nach dem Rechten. „Wir bestreifen heute alle 13 Wahllokale und das 14. im Rathaus“, sagt der Polizeihauptkommissar im typischen Behördensprech. Mit „14.“ meint er das Rathaus, wo die Briefwahlunterlagen überprüft und dann ausgezählt werden. Nach Erfahrungen der Beamten verlaufen Wahltage im ländlichen Raum relativ problemlos.

In der Grundschule sitzen Beatrix Trappe, Jutta Busch, Heike Schmandt und Uschi Fabian. Vor ihnen steht eine Schale mit Keksen auf dem Tisch. Es geht entspannt und freundlich zu. Woran solche Wähler wie Peter Würpel einen Anteil haben, der herein kommt und den Spruch klopft, wo man denn hier bezahlen müsse ...

Auszählen der Briefwahlunterlagen im Rathaussaal. Von links Claudia Blumtritt, Thomas Scheunemann und Steffi Rudolph.
Auszählen der Briefwahlunterlagen im Rathaussaal. Von links Claudia Blumtritt, Thomas Scheunemann und Steffi Rudolph.
tli

Ab 15 Uhr werden die Briefwahlunterlagen im Rathaussaal geöffnet, sortiert und gezählt. Rund 600 wurden bei dieser Wahl abgefordert, aber es kommen nur knapp 500 zurück. Warum beantragt man die Briefwahl und macht dann am Ende keinen Gebrauch davon?

In den Wahllokalen der Einheitsgemeinde spiegeln sich wie in den Vorjahren die menschlichen Gewohnheiten im Tagesablauf wider: Viel Bewegung ist am Vormittag nach dem Frühstück, dann kommt nochmal ein Schub nachmittags nach dem Kaffeetrinken.