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Manufactur auf Schönebecker Cokturhof mit landesweitem Tourismuspreis ausgezeichnet Weltrad ist "Vorreiter" in Sachsen-Anhalt: René Leue plant weitere Höhepunkte

Von Kathleen Radunsky-Neumann 16.11.2012, 02:11

Schönebeck hat einen Pionier. Denn René Leue, Betreiber und Inhaber der Weltrad-Manufactur, ist landesweit zum "Vorreiter" in der Kategorie "Touristische Destination" ausgezeichnet worden. Gepunktet hat die Einrichtung auf dem Cokturhof mit ihrer Vernetzung von Beherbergung, Gastronomie, Fahrradproduktion und Angebot für Radler.

Schönebeck l "Ich war gerührt", sagt René Leue einen Tag nach dem großen Überraschungsakt. Der Schönebecker ist am Donnerstagabend mit seiner Weltrad-Manufactur zum "Vorreiter" in der Kategorie "Touristische Destination" ernannt worden. Die Auszeichnung gilt Sachsen-Anhalt weit. "Damit habe ich nicht gerechnet", gibt Leue zu, während er seine Ehrung in Form einer Plakette für die Außenwand und einer Trophäe in die Kamera hält.

"Wir haben uns wahnsinnig entwickelt", blickt René Leue auf die vergangenen anderthalb Jahre zurück. Am 2. Juni 2011 hatte der Unternehmer sein Projekt auf dem Schönebecker Cokturhof eröffnet. Hier bietet er Gastronomie, Fahrradladen, Pension für Radtouristen und Reparaturservice aus einer Hand an. Und genau diese Vernetzung verschiedener touristischer Angebote ist nun anerkannt worden.

Der Wettbewerb um den Tourismuspreis Sachsen-Anhalt wird seit 2001 ausgeschrieben und ist seit 2012 ein Gemeinschaftsprojekt der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH sowie der Veranstalter TUI, Ameropa und Schmetterling-Reisen. "Er ist offen für Tourismusanbieter aus Deutschland, die mit innovativen Projekten die Tourismusentwicklung in Sachsen-Anhalt nachhaltig befördern", heißt es in der entsprechenden Mitteilung des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft.

René Leue hat sich mit seinem Angebot gegen 18 Mitbewerber aus ganz Sachsen-Anhalt durchgesetzt. Zu der Preisverleihung am Donnerstag beim Tourismustag in Köthen war Leue als Gast eingeladen gewesen.

"Im Vorfeld hatte ich noch gewitzelt, dass ich den Preis nach Hause hole", berichtet der Unternehmer einen Tag nach der Auszeichnung. "Doch während der Veranstaltung, als ich die Konzepte der anderen Wettbewerbsteilnehmer gesehen habe, habe ich daran gezweifelt", gibt er anerkennend zu.

Konzept mit vielen Angeboten geht auf dem Cokturhof auf

Umso überraschender war dann seine Ernennung zum "Vorreiter" in der Kategorie "Touristische Destination".

Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff beglückwünschte die Preisträger und erklärte: "Auch in diesem Jahr ist mit dem Wettbewerb um den Tourismuspreis der Beweis angetreten worden, dass die Gastgeber und Touristiker unseres Landes kreativ und kunden-orientiert sind." Ihrer Meinung nach sei das eine gute Basis für die weitere erfolgreiche Entwicklung der Tourismuswirtschaft.

Genauso sieht das Egbert Tramp, Leiter des Schönebecker Amtes für Wirtschaftsförderung. "Diese Auszeichnung ist eine riesen Anerkennung für René Leue", sagt Tramp im Volksstimme-Gespräch. Er sieht das vor allem vor dem Hintergrund, dass Leue mit seinem Projekt ein finanzielles Wagnis eingegangen sei. Gerade weil das Umfeld mit der Salineinsel in seiner Gesamtgestaltung noch nicht abgeschlossen sei. Gleichzeitig freut er sich über die Auszeichnung, weil sie nicht nur Werbung für Weltrad darstellt, sondern auch ein Imagegewinn für Schönebeck ist.

René Leue freut sich indes, dass sein Konzept auf dem Schönebecker Cokturhof aufgegangen ist. Das hat sich bereits im Sommer, der Radfahrersaison gezeigt. Seine Pension mit 13 Zimmern sei gut ausgelastet gewesen. Touristen würden sich oft froh zeigen, ihre Räder im Ernstfall direkt vor Ort reparieren lassen zu können.

Darüber hinaus habe sich der gastronomische Bereich voll und ganz in seinem Sinne entwickelt. Seit dieser Woche gibt es die neue, erweiterte Speisekarte. Und die Veranstaltungen, mit denen verschiedene Geschmäcker bedient werden sollen, werden ebenso gut angenommen.

"Unsere Wichtelparty mit Showprogramm ist beispielsweise schon ausverkauft", berichtet der Unternehmer freudig. Ihm ist es wichtig, neben den Radtouristen auch die Schönebecker und Gäste zu sich zu locken. Das versucht er über verschiedene Veranstaltungen. Das sind im Dezember unter anderem ein Romantikkonzert am 15. Dezember und zwei Lesungen im Fackelschein. Ein Highlight ist für den Familienvater auch der "Märchenhafte Weihnachtswald". "Ab dem 21. November werden 60 Nordmanntannen im Restaurant für weihnachtliche Atmosphäre sorgen", kündigt er an. Und nach dem Erfolg der "Vorspiel"-Vorführungen im vergangenen Winter will Leue auch im kommenden Februar wieder Kino-Tage anbieten.

"Dass ich von unabhängigen Menschen als Vorreiter gesehen werde, war mir so nicht bewusst", sagt Leue noch einmal Bezug nehmend auf seine Auszeichnung. Bis heute hat der Unternehmer den Schritt, von Frohse auf den Cokturhof zu ziehen und sein Unternehmen zu erweitern, nicht bereut. Und am einzigartigen Ausblick auf die Elbe, den Restaurantgäste genießen können, hat er sich auch noch nicht satt gesehen. "Hier kann man die Elbe einfach in einem besonderen Maße erleben", schätzt er ein. Um diesem Ausblick noch das i-Tüpfelchen zu versetzen, hat Leue vor, einen Anleger an der Elbe zu bauen. Einerseits sei das An- und Ablegen von Booten für seine Gäste sehenswert. Andererseits, so der Weltrad-Betreiber, wären noch mehr Wasserwanderer und Motorboote eine Bereicherung für Schönebeck.