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Kindertagesstätte lädt Eltern zur großen Musikshow ein Wie aus Sachsendorfer Spatzen Schlager- und Pop-Stare werden

Von Thomas Linßner 15.05.2013, 03:13

Das nächste Supertalent wird voraussichtlich aus dem Raum Sachsendorf kommen. Eine Open- Air-Karaoke-Party der Sachsendorfer Kindertagesstätte Spatzennest stellte Montagnachmittag die Weichen.

Sachsendorf l "Wenn die sich mal beruflich umorientieren will", raunte ein Papa dem anderen grinsend zu, "kann sie auch als Schlagersängerin Karriere machen." Dieses Kompliment ging in Richtung Kita-Leiterin Annett Gneiser, die sich eine blonde Perücke aufgesetzt hatte und wie eine Lerche sang.

Doch nicht wirklich. Denn eigentlich war es eine Playback-Party, bei der die Akteure zum Originalsong nur den Mund auf und zu machten. Oder sich bewegten wie die Profis. So auch Annett Gneiser, die schwungvoll einen Titel von "Deutschland sucht den Superstar"-Finalistin Beatrice Egli zum besten gab.

Kindliche Fantasie: Aus Quirlen werden Mikrofone

Man steckt im Sachsendorfer "Spatzennest" also im Stoff. "Wir versuchen, regelmäßig Sachen zu veranstalten, bei denen die Eltern zusammenkommen", betonte die Leiterin. Die standen dann auch fast zwei Stunden lang wacker auf dem zugigen Hof der Tagesstätte, um ihren Sprösslingen zuzuschauen, Kaffee und Kuchen inklusive. Denn Kinder waren die Hauptakteure.

Die Auftakt-Einlage von Annett Gneiser diente quasi der mentalen Lockerung ihrer Schützlinge, um deren Lampenfieber abzubauen.

Die 34 Kita- und 49 Hortkinder schlüpften in verschiedene Kunstrollen: von Jennifer Lopez bis Abba, von den Toten Hosen bis zu den Flippers. Währen die Krippen-Krümel lieber als Häschen und Mäuschen zur Musik von Rolf Zuckowski auftraten, fühlten sich die Großen als coole Shakiras oder Xavier Naidoos wohl.

Die heftig beklatschten Auftritte waren aber nicht nur kleine Erfolgserlebnisse für die Akteure. "Wir haben uns eine ganze Weile vorher damit beschäftigt", verriet Annett Gneiser. So wurden Kostüme gestaltet, wurden aus Quirlen Mikrofone. Vor allem spielte das Material Alu-Folie eine bedeutende Rolle, wie man an den Stiefeln der ABBA-Sängerinnen Vivian und Lucie sah.

Annett Gneiser verriet, dass die Kinder dem Thema anfangs skeptisch gegenüber standen. Nachdem aber ein paar unerschrockene kleine Kulturgeister die Sache vorgemacht hatten, wurden die Zweifler angesteckt.

Erwähnenswert sei an dieser Stelle auch die liebevolle Dekoration. Neben Lautsprecherboxen, Schlagzeug und E-Gitarre zäunten Absperrbänder mit Dutzenden selbst gebastelten Herzen die Bühne ab. Nur Saalordner sah man nicht. Auch nicht, als Landplage Horst Schlämmer auftrat, der ein bisschen Ähnlichkeit mit der Kita-Leiterin hatte ...

Jedenfalls ein Nachmittag, an den sich die Kinder noch eine Weile erinnern werden.