Grafisches Centrum in Calbe erhält Auszeichnung Wie die nachhaltige Bücherproduktion gelingen soll
Das Grafische Centrum Cuno ist als „Arbeitgeber der Zukunft “ ausgezeichnet worden. Damit werden die vielfältigen Anstrengungen und Innovationen in dem Unternehmen belohnt und dokumentiert.
Calbe/Hamburg - Thomas Höfs
Das Grafische Centrum Cuno (GCC) ist seit wenigen Tagen Träger der Auszeichnung „Arbeitgeber der Zukunft“. Das Prädikat wird vom Deutschen Institut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung (DIND) gemeinsam mit dem DUP Unternehmer-Magazin, einem Medium des deutschen Mittelstands, verliehen.
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Der Auszeichnung, die bislang rund 500 Unternehmen tragen dürfen, geht ein umfangreicher Prüfprozess voraus. In diesem werden die ökonomischen und sozialen Leistungen des Unternehmens ebenso analysiert wie das Feedback von Kunden.
Zu den Schwerpunkten gehören dabei die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit sowie der Fortschritt bei der Digitalisierung. Schirmherrin der Initiative, die auf dem Arbeitsmarkt eine große Strahlkraft besitzt, ist die ehemalige Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, die damit aktiv den Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft unterstützt.
„Die Auszeichnung betrachten wir als Anerkennung der Arbeit der gesamten Belegschaft“, kommentierten die Geschäftsführer Manfred Cuno und Thomas Keim die erfreuliche Nachricht. „Zugleich macht sie deutlich, dass das GCC als attraktiver Arbeitgeber in der Region für die Zukunft bestens aufgestellt ist.“ Diese Einschätzung erhielt aktuell eine Bekräftigung: Am Tag des Bekanntwerdens der Würdigung nahmen fünf junge Leute ihre Ausbildung in zukunftsträchtigen Berufen im Grafischen Centrum Cuno auf. Im GCC produzieren rund 160 Mitarbeiter auf rund 15 000 Quadratmeter Produktionsfläche an modernster Technik Kataloge, Zeitschriften und vor allem Bücher. Im Bereich der Kinderbuch-Produktion ist das GCC führender Hersteller in Deutschland.
Dem jüngsten Produkt, dem vom Stuttgarter Verlag Freies Geistesleben verlegten Kinder-Buch „Das Lied des Stars“ wurde von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur das Prädikat „Umwelt-Buchtipp“ verliehen. Zugleich wurde es ob seiner vorzüglichen gestalterischen und GCC-Druckqualität als eines der „Schönsten Bücher“ ausgezeichnet.
Wie andere Unternehmen in der Region ist auch das GCC regelmäßig auf der Suche nach jungen Leuten, die in dem mittelständischen Unternehmen eine Ausbildung beginnen wollen. Um die jungen Menschen für eine Ausbildung zu begeistern, besuchen die Mitarbeiter des Unternehmens die Schulen der Region, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei ist das GCC nicht allein, sondern ringt mit anderen großen Unternehmen aus der Region um die Schulabgänger. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Talenten und interessanten Persönlichkeiten, die mit uns die Leidenschaft für die grafische Industrie teilen“, heißt es auf der Webseite des Unternehmens.
Denn auch Erwachsene und bereitsausgebildete Mitarbeiter können hier einen neuen beruflichen Mittelpunkt finden.
Einen Namen hat sich das GCC vor allem durch die innovative Drucktechnik und -qualität gemacht. Weit über die Kreis- und Landesgrenzen hinaus hat das GCC einen Namen bei Verlagen und in der Industrie. Wenn Broschüren und Kataloge wertig sein wollen, geht der Auftrag nicht selten nach Calbe.
Hier achtet das Unternehmen immer mehr darauf, die Umwelt zu schonen und Ressourcen einzusparen. „Bei uns wird die Zukunft gedruckt“ – dieser Satz ist aus der festen Überzeugung geboren, dass Printerzeugnisse in ihren tausendfältigen Formen immer eine Zukunft haben werden, heißt es beim GCC.
Neue Vorstellungen
Was seit Jahren richtig ist, bekommt heute jedoch einen viel grundsätzlicheren Inhalt: „Zukunft hat Print nicht nur aus sich selbst heraus, als menschengemachtes und zutiefst menschenadäquates Produkt, sondern dann und dadurch, dass unsere gesamte Arbeit von der ersten Überlegung bis zum ’Konsum’ der produktgewordenen Idee vom Streben nach Nachhaltigkeit geprägt ist“, heißt es hierzu aus dem Unternehmen.
Um die Umwelt zu schonen, gibt es auch Vorstellungen im GCC: Innovationen und Ideen, mit denen aus weniger materiellen Ressourcen mehr erreicht wird, sind der Schlüssel für ein nachhaltiges Wirtschaften. Das erklärte Ziel ist, bis 2030 das Verhältnis der geschaffenen Werte im Verhältnis zum ökologischen Fußabdruck zu verdreifachen. Auch hier gilt: Am meisten Ressourcen schont, wer Material erst gar nicht verwendet.
Die Digitalisierung macht es möglich, auch im GCC revolutioniert sie die Produktion ununterbrochen. Zugleich arbeitet das Unternehmen eng mit Lieferanten zusammen, um Erkenntnisse über nachwachsende Rohstoffe zu gewinnen, deren CO2-Fußabdruck gegenüber fossilen Alternativen geringer ist. Viele der Produkte enthalten bereits erneuerbare Inhaltsstoffe, diese sollen verstärkt eingesetzt werden, wo immer dies mit ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten vereinbar sei.
Dennoch gilt nach wie vor: Ohne Papier, ohne Farbe, Klebstoff und vieles andere kein Buch, kein Katalog, keine Zeitschrift. Die Frage muss also lauten: Was und wieviel wovon und wofür? Die Antwort der Calbenser lautet unter anderem: „Grünes“ Papier, Colormanagement vom Feinsten, Makulatur-Reduzierung und Recycling an allen Ecken und Enden, alkoholfreie Produktion ...