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Senioren Wie sind die Regelungen für Besucher in Schönebecker Pflegeheimen?

Die Besucherregelungen in den Pflegeeinrichtungen sind gelockert worden. Laut der Verbraucherzentrale würde sich aber nicht jede Einrichtung daran halten. Wie läuft das beim Burghof und im Haus Magdalenenhof in Schönebeck?

Von Paul Schulz 11.08.2021, 17:00
Wie ist der Besuch in Pflegeheimen in Schönebeck geregelt?
Wie ist der Besuch in Pflegeheimen in Schönebeck geregelt? Foto: Marcel Kusch/dpa

Schönebeck - „Jeder Besuch ist ein Streicheln der Seele und tut allen gut“, ist Annett Lazay überzeugt. Dass Senioren in Pflegeeinrichtungen Freunde und Familie empfangen dürfen, sei daher ausgesprochen wichtig, so die Theologische Vorständin beim Diakonieverein Burghof in Schönebeck. Darum hat man beim Burghof auch jeden „rechtlich zulässigen Weg“ genutzt, um Besuche zu ermöglichen, so Annett Lazay.

Mit den aktuell eher niedrigen Inzidenzen wurden in Sachsen-Anhalt auch die Auflagen für Besuche gelockert. Bis zu zehn Personen dürfen einen Bewohner pro Tag begrüßen, heißt es in der Eindämmungsverordnung des Landes. Einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale zufolge, hält sich aber wohl nicht jede Pflegeeinrichtung an die Lockerungen. „Die Hotline der Pflegerechtsberatung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt erreichen trotz der Lockerungen in den Landesgesetzen zu den Besuchsregelungen in den stationären Einrichtungen vermehrt Anfragen, ob die Verbote der Pflegeheime für Besuche von Angehörigen und das Verlassen der Einrichtung zulässig sind“, informiert die Verbraucherzentrale in einer Pressemitteilung.

Beim Burghof könne jeder Bewohner täglich Besuch von zeitgleich bis zu zehn Angehörigen oder Zugehörigen erhalten, versichert Annett Lazay. Auch im Haus Magdalenenhof des Pflegedienstleisters Korian sind bis zu zehn Besucher erlaubt, teilt Tanja Kurz aus der Korian-Pressestelle mit. „Wir passen unsere Besuchsregelungen stets den Vorgaben der Landesregierungen sowie den aktuellen lokalen Gegebenheiten an. Unser Besuchskonzept ist mit den Behörden abgestimmt“, so Kurz.

Sicherheitsvorkehrungen

Natürlich gelten aber weiterhin Sicherheitsvorkehrungen – einfach vorbeikommen und sofort die liebe Oma oder den lieben Opa besuchen, geht also nicht. So müssen beispielsweise die bekannten Hygieneregeln eingehalten und Masken getragen werden. Außerdem wird in den Einrichtungen ein Anwesenheitsnachweis geführt, erklärt Annett Lazay. Eine Registrierung erfolgt auch im Haus Magdalenenhof. Hier wird bei den Besuchern im Eingangsbereich auch zusätzlich die Temperatur gemessen, teilt Tanja Kurz mit.

Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss außerdem einen negativen Covid-Test vorweisen, wenn er zu Besuch in eine Pflegeeinrichtung kommt. Lediglich Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von der Testpflicht ausgenommen, sofern sie keine Symptome aufweisen.

„Wir bieten unseren Besuchern jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend in unserer zentralen Teststation unentgeltliche Antigen-Schnelltestungen an, die von kompetentem Fachpersonal durchgeführt werden. Eine Schnelltestung durch das Pflegefachpersonal direkt im Pflegehaus ist ebenfalls möglich“, informiert Annett Lazay.

Besuchszeiten

Darüber hinaus wird Ungeimpften erst ab 14 Uhr Zutritt gewährt, außer mittwochs schon ab 8 Uhr. Warum? Weil auch erst ab 14 Uhr die Tests im Burghof durchgeführt werden. Für Geimpfte und Genese gibt es hingegen keine zeitlichen Beschränkungen.

Übrigens: In Ausnahmefällen dürfen die Heimleitungen auch zeitlich begrenzte Besuchsverbote anordnen, beispielsweise wenn eine Corona-Infektion im Haus registriert wird. Die Eindämmungsverordnung erlaubt das. Davon habe man beim Burghof aber glücklicherweise noch kein Gebrauch machen müssen, so Lazay.

Beim Magdalenenhof hingegen gab es im Januar aufgrund eines Ausbruchsgeschehens befristete Besuchseinschränkungen, sagt Tanja Kurz. Das sei mit den Behörden abgestimmt worden. Daher waren im Januar durchschnittlich auch nur rund acht Besucher pro Tag in der Einrichtung. Sonst sind es etwa 15 pro Tag, so Tanja Kurz.

In den drei Pflegeeinrichtungen des Diakonieverein Burghof sind es im Schnitt zwischen 30 und 50 Besucher pro Tag, so Annett Lazay. Und man kann sich ziemlich sicher sein, dass jeder dieser Besuche einem der Bewohner ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.