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Blutspende Wird das Blut knapp?

Aufgrund der Corona-Pandemie gab es im Salzlandkreis deutlich weniger Blutspenden als das Jahr zuvor.

Von Paul Schulz 03.06.2020, 01:01

Schönebeck/Staßfurt l In den Monaten März und April gab es im Salzlandkreis 25 Blutspendetermine, bei denen 1350 Menschen ihr Blut spendeten. Das sind zwölf Termine und 450 Spender weniger als im gleichen Zeitraum im Jahr 2019. Ursache für diesen starken Rückgang ist die Corona-Krise. Nico Feldmann, Regionalleiter des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sachsen-Anhalt, teilt mit: „Zu Beginn der Corona-Pandemie standen uns zahlreiche Spendenlokale, wie Schulen oder öffentliche Gebäude, aufgrund des Lockdowns schlagartig nicht mehr zur Verfügung. Weiterhin fielen Firmen-, Bundeswehr- und Berufsschultermine weg. Dennoch gab es eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung, so dass die angebotenen Blutspendetermine sehr gut besucht wurden.“

Parallel dazu sei aufgrund der Corona-Maßnahmen der Versorgungsbedarf in den Kliniken gesunken. Das sorgte dafür, dass das DRK bis Mitte April „absolut versorgungssicher“ war, so Feldmann.

Doch jetzt schalten die Kliniken wieder in den Normalbetrieb um. Die Folge: Es wird wieder sprunghaft mehr Blut benötigt. Gleichzeitig flaut die Solidaritätswelle ab und die Blutspendebereitschaft sinkt wieder auf das Normalniveau. „Wir sehen uns daher einer extrem dynamischen Entwicklung ausgesetzt und benötigen derzeit dringend regelmäßige Blutspender“, erklärt Nico Feldmann.

Darüber hinaus hat die Pandemie das DRK zur Anpassung gezwungen. Die Abläufe bei den Blutspendeterminen mussten angepasst werden, um die Sicherheit für alle Spender und Rot-Kreuz-Mitarbeiter sicherzustellen.

So stehen am Eingang Desinfektionsstationen für die Hände bereit und schon beim Betreten des Blutspendelokals wird die Temperatur jedes Spenders gemessen.

Zudem tragen alle Mitarbeiter einen Mundschutz und die Spender werden natürlich auch gebeten, mit einem Mundschutz zu erscheinen. Sollte ein Blutspendewilliger keinen eigenen Mundschutz besitzen, so geben die Mitarbeiter des Blutspendedienstes Schutzmasken aus, informiert der DRK-Regionalleiter.

Wie in zahlreichen anderen Bereichen auch, wird auf einen sicheren Abstand zwischen den Spendern geachtet und auch die Spenderliegen werden mit Sicherheitsabstand aufgebaut.

Selbst auf das klassische Buffet, das den Spendern sonst zur Verfügung steht, wirkt sich Corona aus. Dieses wurde nämlich fürs Erste durch einen „Imbiss to Go“ ersetzt.

Übrigens: Laut DRK ist ein großer Teil der Bundesbürger mindestens einmal im Leben auf das Blut anderer angewiesen. Bei schweren Unfällen kann es sogar vorkommen, dass wegen bestimmter innerer Verletzungen mindestens zehn Blutkonserven pro Unfallopfer bereitstehen müssen. Und dieses lebensrettende Blut kann eben nur durch Spenden gewonnen werden.

Wer helfen und Blut spenden möchte, der hat am Donnerstag (4. Juni) von 16.30 bis 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Pretzien die Gelegenheit dazu. Zudem findet am 18. Juni von 15 bis 19 Uhr in der Grundschule „Dr. Tolberg“ in Schönebeck ein Blutspendetermin statt.