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Feuerwehrhistoriker des Landesverbands Sachsen-Anhalt berieten 2000 Jahre Feuerwehr-Erfahrung in Löderburg ausgetauscht

Von Manfred Lehrmann 17.10.2012, 01:15

35 Feuerwehrhistoriker des Landesverbandes Sachsen-Anhalt trafen sich in Löderburg, um ihre Erfahrungen im Umgang mit Einsatzauswertungen und der gesammelten Geschichte der Wehren auszutauschen.

Löderburg l Rechnet man das Durchschnittsalter der versammelten alten Feuerwehr-Haudegen, saßen über 2000 Jahre Feuerwehrerfahrung am Tisch der Feuerwehr Löderburg. Heute nicht mehr im Dienst - aber den Kopf voller Erfahrungen und Erinnerungen, die zu Papier gebracht werden müssen.

Ortsbürgermeisterin Elvira Bartsch konnte 35 Gäste aus Sachsen-Anhalt, aber auch aus Thüringen und Sachsen begrüßen. Wehrleiter Thomas Schumann konnte zwar nicht wie geplant die gastgebende Wehr und den Ort vorstellen, weil er zur gleichen Zeit als Dozent bei einem Lehrgang im FTZ Kameraden schulen musste, doch hatte er ein deftiges Frühstück veranlasst, was alle Teilnehmer wohlwollend aufnahmen. Die Küchencrew Inge und Maik Köhte sowie Peter Kauer hatten alles gut vorbereitet.

Der Vorsitzende des Verbandes der Historiker, Hartmut Greulich, übernahm schließlich das Wort und machte seine Ausführungen über die Hochwässer 1994 und 2002, wie die Einsätze koordiniert wurden, wie man das eine oder andere in Zukunft besser machen kann.

"Es ist wichtig, aus Fehlern zu lernen. Nicht nur die Kameraden"

"Von Hochwasser werden wir an den Flüssen immer wieder gefordert, deshalb ist es wichtig, aus Fehlern zu lernen. Nicht nur die Kameraden", so Greulich.

Die Kameraden Hartmut Stöpel vom Thüringer Verband und Michael Schneider vom Feuerwehrmuseum in Stendal sprachen schließlich zum Thema "Berufsfeuerwehren - Internationale Arbeitsgemeinschaften für Feuerwehren und Brandschutzgeschichte im Weltverband der Feuerwehren nach 1945".

Das war ein Thema, auf das alle Teilnehmer des Treffens gespannt gewartet hatten. Es behandelte eine Zeitspanne, die die alten Haudegen selbst erlebten. Viele Hinweise von ihnen wurden als wertvolle Ergänzungen zu den Vorträgen aufgefasst. Festgestellt wurde dabei aber auch, dass sich leider nur wenige junge Kameraden mit der Geschichte der Feuerwehr befassen. Jeder Wehrleiter sollte jedoch darauf drängen, dass es in seiner Wehr Kameradinnen oder Kameraden gibt, die dieses Amt übernehmen.

Historiker seien Menschen, die gern in alten Akten lesen und der Nachwelt zeigen wollen, wie es einst mal war, so das Fazit der Referenten. Jede Feuerwehr habe eine Geschichte, die sie in den verschiedensten Epochen durchlebt hat.

Im Schlusswort dankte Hartmut Greulich den angereisten Kameraden und gab noch Termine bekannt zur Fertigstellung des Feuerwehr-Handbuchs, das 2014 auf den Markt gebracht sein soll. Dieses Buch, an dem die Feuerwehr-Historiker mitarbeiten, soll dann jeder Wehrleiter als Arbeitsgrundlage benutzen. Nach einem schönen Tag und im Koffer viele neue Eindrücke von einer Ortsfeuerwehr der Stadt Staßfurt, traten die Teilnehmer ihre Heimreise an.