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Kirche 50 Jahre Pfarrer in Atzendorf: Ein Jubiläum mit Besonderheiten

Altpfarrer Michael Macha ist seit 50 Jahren in Atzendorf. Superintendent Matthias Porzelle vom Kirchenkreis Egeln hatte die liturgische Leitung und lobte Macha: „Sie waren und sind ein Geschenk für die Gemeinden.“

Von Karl Seidel 11.07.2024, 10:00
Pfarrer Michael Macha feierte sein 50. Dienstjubiläum.
Pfarrer Michael Macha feierte sein 50. Dienstjubiläum. Foto: Karl Seidel

Atzendorf - Auf Anregung des Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, Hartmut Rulf, fand am vergangenen Sonntag ein festlicher Gottesdienst „50 Jahre Pfarrer Macha in Atzendorf“ in der evangelischen Kirche St. Eustachius statt. Ziel war dabei, den Pfarrer zum 50. Dienstjubiläum zu ehren und ihm Dank zu sagen für seine langjährige Tätigkeit in dem Bördedorf. Er ist zwar seit 15 Jahren nicht mehr im offiziellen Dienst, dennoch immer dienstbereit geblieben. Ungefähr 100 Einwohner waren in die Kirche gekommen.

Die liturgische Leitung hatte Superintendent Matthias Porzelle vom Kirchenkreis Egeln unter Einbeziehung der Lektorin Melanie Zok und des auch diesen Dienst versehenden Atzendorfer Einwohners Hartmut Rulf übernommen. Rulf sprach zu Beginn Worte der Begrüßung. Dann übernahm Superintendent Porzelle die weitere Leitung des Gottesdienstes. In seiner kurzen Ansprache stellte er die Verdienste von Macha wie folgt dar: „Michael Macha war vor 23 Jahren ein großes Risiko für mich, weil es sich herausstellte, dass mein Vorgänger Macha damals in Biere während der Vertretungszeit in kürzester Zeit so beliebt war, dass alle schwärmten: Das ist einmal ein Pfarrer!“ Und daraus zog er den Schluss: „So muss es vor 50 Jahren in Atzendorf auch gewesen sein. Und das Schwärmen hält offenbar 50 Jahre später immer noch an“. Und er fuhr an Michael Macha gewandt fort: „Sie waren und sind ein Geschenk für die Gemeinden“.

Der folgende Gottesdienst bot mehrere Leckerbissen. Einen musikalischen, den Organist Matthias Müller bereitete. Er brachte die Orgel auf all ihren Registern mit virtuosen und furios dargebotenen Stücken in ihrem ganzen Klangreichtum zur Entfaltung und den Bördedom, wie die Kirche im Volksmund heißt, zum Erbeben.

Superintendent Matthias Porzelle segnet Pfarrer Macha während des Gottesdienstes.
Superintendent Matthias Porzelle segnet Pfarrer Macha während des Gottesdienstes.
Foto: Karl Seidel

Das geistliche Glanzlicht bot der Pfarrer im Ruhestand selbst, der seiner von der Kanzel gehaltenen Predigt ein Wort aus dem alten Testament, dem 5. Buch Mose, zugrunde legte: „Gedenke der vorigen Zeiten“. Dieses Gedenken, mit Humor gewürzt, gab Zeugnis von der Verbundenheit von Gemeinde und Pfarrer und ebenso von der Aktualität biblischer Texte, die zwar alt, aber nicht veraltet sind. Die Predigt war lebensnah, einfach hörens- und bedenkenswert. Den „ästhetischen Leckerbissen“, einen Augenschmaus, bot die geschmückte Kirche. Strahlende Kerzen und ein großzügiger von Hartmut Rulf kreierter Blumenschmuck, für den die Atzendorfer Kirche mittlerweile über ihren Standort hinaus bekannt ist.

Für die leiblichen Leckerbissen sorgte das Team der Sportlerklause um Doreen und Christine Schäfer, die nach dem Gottesdienst aufgesucht wurde. Dort fand das anschließende Kaffeetrinken statt: Geboten wurde ein Buffet mit belegten Brötchen und einer solchen Zahl von gespendetem Kuchen, dass sich die Tischplatte bog – dazu die festlich gedeckten Tische und eine freundliche Bedienung. Um es kurz zu machen: es war eine gelungene und Freude schenkende Würdigung für die, die sie organisierten, für jene, die daran teilnahmen und für den, dem sie galt. Und dass man dafür nicht nur viele warme Worte fand, bezeugt die Kollekte mit einem mittleren vierstelligen Betrag.

Übrigens: Der bislang am längsten in Atzendorf tätige Pfarrer, war S.B. Carsted von 1746 bis zu seinem Tod 1796. Den Rekord wird er wohl nun an Michael Macha abgeben müssen.