Sodawerk Ämter überwachen Absetzbecken
Politiker aus Fördwerstedt wollen wissen, ob die Becken der Staßfurter Sodawerke überwacht werden.
Atzendorf/Staßfurt l Wie wird der Betrieb der Absetzbecken der Ciech Soda in Staßfurt, Unseburg und Atzendorf kontrolliert? Wie wird die Einhaltung der EU-Grundwasserrichtlinie geprüft und garantiert? Förderstedter Kommunalpolitiker wollen wissen, wie das genau funktioniert. Während weitere Fragen, etwa über neue Solfelder, beim Landesamt für Geologie und Bergwesen noch offen sind, kann das Landesverwaltungsamt der Volksstimme zumindest diese Frage beantworten.
Das Landesverwaltungsamt erklärt, dass aktuell nur die „Industrielle Absetzanlage“ in der Gemarkung Unseburg von Ciech Soda als Abwasserbehandlungsanlage betrieben wird. Die alte Rückstandshalde Kalkbetrieb in Staßfurt, gleich hinter dem Sodawerk, wurde schon zu DDR-Zeiten außer Betrieb genommen - bis auf das dortige Becken 4, das „im Notfall an wenigen Tagen im Jahr noch zur Behandlung des Sodaabwassers genutzt“ wird, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilt.
Zur Kontrolle des Betriebs der Absetzbecken heißt es: „Der ordnungsgemäße Betrieb der Abwasserbehandlungsanlagen wird vom Landesverwaltungsamt als der zuständigen Wasserbehörde mit Unterstützung des Landesamtes für Geologie und Bergwesen überwacht.“ Und: „Die Ausbreitung von Chloriden aufgrund der Abwasserbehandlung in Unseburg wird durch die vorgeschriebene Wasserhaltung im sogenannten Fischteich maßgeblich beschränkt.“ Außerdem betreibt die Ciech Soda selbst an den Absetzbecken in Unseburg und Staßfurt Grundwasserbeobachtungsrohre, um eine mögliche Ausbreitung von Chloriden frühzeitig feststellen zu können.
Dass aber ein neues Absetzbecken (Becken 7) an der Landstraße zwischen Atzendorf und Wolmirsleben, an der Kreuzung bei Unseburg, entstehen soll, bestätigt das Landesverwaltungsamt auch. Dort wurde aktuell Mutterboden in eine Bodensenke auf dem Acker aufgefüllt, um eine Senkung auszugleichen.
Fragen zu den Aktivitäten der Ciech Soda stellen die Förderstedter Kommunalpolitiker seit einiger Zeit. Denn das Absetzbecken befindet sich auch in der Gemarkung Atzendorf. Während Ratsmitglied Günter Döbbel (FDP/offene Liste) schon öfter Informationen verlangte, bat nun Ratsmitglied Klaus Engel (SPD) um Aufklärung.