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Verein Aktiver Musiker schafft wieder Meilenstein auf dem Weg zum Staßfurter Musikertreff "Anti:Helden" nehmen erste CD im neuen vereinseigenen Tonstudio auf

Von Falk Rockmann 19.10.2010, 06:16

"Live-Musik spielen ist eine schöne Sache, aber sich als Band auf einer CD zu hören, ist schon was besonderes und macht einen natürlich auch etwas stolz." René Kaiser und die "Anti:Helden" kommen in den Genuss, als erste Band das neue Tonstudio des Vereins Aktiver Musiker (VAM) im ehemaligen Staßfurter Schlachthof zu nutzen.

Staßfurt. Hut ab vor den Mitgliedern des VAM! Noch keine neun Monate ist es her, dass sie sich ans Werk machten, den Keller der ehemaligen Schlachthofverwaltung auszubauen. Mittlerweile ist die Hälfte der zwölf Räume so weit, dass Bands in ihnen proben können. Doch das Sahnehäubchen ist ein Tonstudio, in dem dieser Tage die ersten Hits aufgenommen werden. "Viele Hände, schnelles Ende", beschreibt René Kaiser das Ergebnis zahlreicher Arbeitsstunden an Wochenenden und nach Feierabend mit Gleichgesinnten. "Ich glaube, wir hatten auch einen kleinen Bonus, weil wir doch öfters mitgemacht haben", erklärt der "Anti:Held".

Mitmachen hieß unter anderem, Fenster einbauen, Stromkabel verlegen, Schalldämmung anbringen. "Das sollte als Erstes genügen, mit relativ wenig Aufwand zu einer guten Akustik zu kommen", erklärt Thomas Becke. Auch er konnte es kaum erwarten, die erste Stimme aufzunehmen. Becke ist der Herr der Regler auf den Mischpulten. "Und der beste Mann dafür", meint René Kaiser, "Weil er selbst spielt." Zu ergänzen wäre an dieser Stelle vielleicht noch, dass Thomas Becke, Bandmitglied bei den Roots und den Sticky Strings, auch zwei Jahre Musik studiert hat – vor der Wende an der Fachhochschule für Musik in Halle.

24 Audiokanäle haben er und die Bands zur Verfügung auf einer digitalen Workstation, dem Herzstück des Tonstudios. Das war nun in den vergangenen Wochen Dreh- und Angelpunkt für die freien Stunden der "Anti:Helden". Nach einer Pilotspur wurde jede Stimme, vom Schlagzeug bis zum Gesang einzeln aufgenommen. Jetzt liegt es am Abmischen.

"Wenn ,Fritzchen Müller‘ zu Weihnachten ein Lied für die Oma aufnehmen will, dann geht das mit uns"

Wohl alle Mitgliedsbands des VAM können es jetzt kaum erwarten, bis die erste CD aus dem Staßfurter Tonstudio auf dem Tisch liegt. "Die bekommt dann natürlich Thomas", kennt René Kaiser den ersten Abnehmer. "Laut und ungezogen wie unsere Musik", beschreibt er noch die Texte seiner Band. "Sozialkritisch, sie handeln von Dingen, die einen beschäftigen, die man in den Medien sieht, vom Arbeitsleben und zwischenmenschlichen Beziehungen."

Nach dem Auftakt mit der Staßfurter Band wird "Booze" aus Bernburg höchstwahrscheinlich das Studio als zweite nutzen. "Wir wollen damit zeigen, dass es auch Außenstehenden zur Verfügung steht. Wenn ,Fritzchen Müller‘ zu Weihnachten ein Lied für die Oma aufnehmen will, dann geht das mit uns", erklärt Thomas Becke. Und man wäre zum Beispiel auch für Choraufnahmen in der Kirche bereit mit der vereinseigenen Technik.

Die Einnahmen werden der Kasse des gemeinnützigen Vereins gut tun. Denn noch sind nicht alle Räume des VAM fertig.

www.vam09.de