Gesundheit Ärzteschwund in Urologie am Ameos-Krankenhaus Aschersleben
Drei Mediziner kündigen im Klinikum in Aschersleben. Darunter ein Chefarzt und zwei Oberärzte.
![Am Ameos-Krankenhaus in Aschersleben haben gleich drei leitende Ärzte in der Urologie gekündigt.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2021/7/16/aa10b8f8-4cdd-4762-9831-b5ebff20a864.jpeg?rect=0%2C101%2C1076%2C517&w=1024&auto=format)
Aschersleben/Staßfurt - Am Ameos-Krankenhaus Aschersleben-Staßfurt hat es am Standort in Aschersleben in der Urologischen Klinik gleich mehrere Kündigungen von leitenden Ärzten gegeben. Wie der Krankenhausbetreiber Ameos gegenüber der Volksstimme bestätigt, haben der Chefarzt und zwei Oberärzte zu Ende des Jahres gekündigt. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) darüber berichtet. Die Ärzte waren zum Teil seit Jahrzehnten im Krankenhaus in Aschersleben beschäftigt.
Über die genauen Gründe schweigen die Ärzte noch. Krankenhausdirektor Matthias Strauß hatte in der Mitteldeutschen Zeitung jedoch gesagt, dass persönliche Gründe ausschlaggebend gewesen seien. Strauß bestreitet, dass es Störungen im Betriebsklima gegeben hat. „Ich sage es noch einmal, es handelt sich um einen ganz normalen Vorgang“, wird Strauß zitiert.
Nach Volksstimme-Informationen arbeiten neun Ärzte in der Urologie. Ein Drittel habe demnach gekündigt. Alle übrigens am gleichen Tag. Der Oberarzt Holger Waack, der auch stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats ist, wehrt sich gegen die Behauptung, dass es persönliche Gründe für die Kündigung gegeben habe. „Zumindest für meine Person ist das eine ungeheuerliche Anmaßung. Eine Einordnung in persönlich oder nicht-persönlich kann zweifellos nicht getroffen werden, wenn die Kündigungsgründe überhaupt nicht hinterfragt wurden“, teilt er mit.
Bislang habe es kein Gespräch mit der Geschäftsführung über die Gründe seiner Entscheidung gegeben. „Dies trifft auch auf die Kollegen zu, die ebenfalls gekündigt haben“, so Waack.
Wie geht es jetzt mit der Urologie weiter? Eine Versorgungslücke solle nicht entstehen. Zukünftige Patienten sollen weiter bedarfsgerecht behandelt werden. „Wir werden die Abteilung nicht schließen“, bekräftigt Ameos-Sprecherin Maren Brandt gegenüber der Volksstimme. „Wir sind auf einem guten Weg, die entstehenden Personallücken neu zu besetzen.“
Gegen eine Schließung sprächen laut MZ auch zahlreiche Investitionen in der jüngeren Vergangenheit. Neueste Lasertechnik, moderne Medizintechnik für urologische Endoskopieeingriffe und ein neuer urologischer Röntgenarbeitsplatz wären laut Ameos-Sprecher Axel Hengehold gekauft und eingerichtet worden.