Wertstoffhof Auf der Rampe zum Container
Am neuen Wertstoffhof in Staßfurt soll bis 2022/23 ein Entsorgungszentrum für den ganzen Salzlandkreis aufgebaut werden.
Staßfurt/Schönebeck l „Auf einer Rampe können die Bürger mit ihrem Auto bis zu den Containern fahren. Von dort aus werfen sie Wertstoffe und Sperrmüll in die Container, die niedriger gelegen sind“, erklärt Ralf Felgenträger. Von dort aus geht es mit dem Auto dann wieder herunter auf einer separaten Fahrspur zur Ausfahrt.
So umreißt der Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebs (KWB), wie in Zukunft das Abladen alter Möbel, Fernsehgeräte und Co. in Staßfurt vonstatten gehen soll. Der Kreiswirtschaftsbetrieb ist der kommunale Entsorger für den gesamten Salzlandkreis.
Im Januar wurde auf dem kreiseigenen Grundstück neben dem Postverteilzentrum im Marnitzer Weg mit den Bauvorbereitungen begonnen. Größere Arbeiten müssen bis Ende März aus Naturschutzgründen beendet sein, auch um Zauneidechsen vor Ort nicht zu stören.
„Ende des zweiten Quartals dieses Jahres wird der Wertstoffhof als Interimslösung hierher umziehen und ab dem dritten Quartal für die Bürger öffnen“, informiert Ralf Felgenträger. Anstatt an der Deponie auf der Landstraße zwischen Hohenerxleben und Staßfurt ist die Abgabestelle für Großmüll dann im Marnitzer Weg .
Doch das ist nur die eine Hälfte des Projekts. In Staßfurt entsteht bis 2022, maximal bis Mitte 2023, ein neues „Entsorgungszentrum“ für den gesamten Salzlandkreis. Hier werden zentral 40 bis 60 Mitarbeiter, Fahrzeuge und Umschlagplatz für sämtlichen Papier- und Restmüll aus dem ganzen Landkreis zusammengefasst.
Neu gebaut wird ein Gebäude für die Verwaltung, Stellplätze, Wartungshalle und Tankstelle für die Müllautos und eine Umschlaghalle für Papier und Sperrmüll. „Der Großteil der Fahrzeuge wird hier stationiert“, so Felgenträger. Dazu kommt eine zentrale Schadstoffannahmestelle.
„Wir nehmen fünf Millionen Euro in die Hand und investieren für die Zukunft, für ökologische Verwertungskreisläufe und verbesserten Bürgerservice. Mit einem neuen Entsorgungszentrum für den Salzlandkreis verbinden wir ökonomische und ökologische Ziele“, so Landrat Markus Bauer (SPD).
Bisher wird der Abfall aus den Haushalten im Landkreis dezentral abgeholt und gesammelt – auf den Wertstoffhöfen Aschersleben, Bernburg und Schönebeck. In Zukunft kommen die Inhalte der schwarzen und blauen Tonnen nach Staßfurt. Einzige Ausnahme wird der Restabfall aus dem Bereich Schönebeck bleiben, der weiterhin dort gesammelt wird. Die Wertstoffhöfe Bernburg und Aschersleben mit KWB-Verwaltung werden samt Personal, Fahrzeugen und Umschlagplätzen nach Staßfurt umziehen.
Die Kompostierung von Biomüll bleibt zunächst auf den drei Wertstoffhöfen Aschersleben, Bernburg und Schönebeck. „Ab 2023 wird der Biomüll aus dem gesamten Salzlandkreis dann zur Bioabfallvergärungsanlage in Bernburg transportiert, für die das Mannheimer Energieunternehmen MVV im Dezember den Spatenstich vollzogen hat“, so Felgenträger.
Restmüll und Papier soll in Zukunft in Staßfurt gesammelt werden, weil die Remondis Thermische Abfallverwertung hier ihren Standort hat. Verträge wurden für weitere zehn Jahre geschlossen. Ziel sind kürzere Wege und Einsparungen, die die Müllgebühren auf gleichem Niveau halten sollen.
Der Wertstoffhof auf der Landstraße Richtung Hohenerxleben ist zu klein und entspricht nicht den Arbeitsschutzbedingungen. Wartezeiten sorgen für Frust bei Bürgern und Mitarbeitern.
In Staßfurt ist das seit Jahren ein leidiges Thema, wie Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD) erklärt: „Seit Anfang 2019 sind wir gemeinsam mit dem Salzlandkreis auf der Suche nach einem neuen, geeigneten Grundstück für einen Wertstoffhof in Staßfurt, damit Bürger aus der Region in Zukunft andere Bedingungen vorfinden und der Gefahrenquelle vor Ort nicht mehr ausgesetzt sind.“