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Bootsanleger im Salzlandkreis Mit Video: Baubeginn in Nienburg - Wo Touristen bald mit dem Kanu anlegen können

In Nienburg wurde symbolisch der Spatenstich für die neue Bodetreppe gesetzt. Künftig können hier Kanuten und Freizeitpaddler familienfreundlich anlegen. Warum der gesamte Salzlandkreis vom Projekt profitiert.

Von Lisa Kollien Aktualisiert: 20.07.2023, 14:37
Susan Falke (links), Stefanie Pötzsch und Markus Bauer sind trocken ins und wieder aus dem Kanu gekommen.
Susan Falke (links), Stefanie Pötzsch und Markus Bauer sind trocken ins und wieder aus dem Kanu gekommen. (Foto: Lisa Kollien)

Nienburg/MZ - Ins Wasser gefallen ist zum Glück keiner der zahlreichen Gäste, die am Mittwochmorgen der Einladung von Landrat Markus Bauer (SPD) nach Nienburg gefolgt sind. Die kurze Paddeltour auf der Nienburger Bode hat gezeigt: Der Einstieg in das wackelige Gefährt ist alles andere als einfach. Deswegen wird ab dem 1. August in Nienburg, Staßfurt und in der Verbandsgemeinde Egelner Mulde gebaut.

Bodetreppen sollen ab dem kommenden Jahr und pünktlich zur neuen Boot- und Radfahrsaison den Ein- und Ausstieg aus dem schmalen Boot erleichtern.

Im Video: Bootsanleger - Großprojekt im Salzlandkreis

 
In Nienburg wurde symbolisch der Spatenstich für die neue Bodetreppe gesetzt. (Bericht: Stefan Richter)

Insgesamt 1,2 Millionen Euro wird der Bau der insgesamt acht Bodetreppen kosten, und übersteigt das ursprüngliche Budget um rund 300.000 Euro. Etwa 95 Prozent der Ausgaben werden durch Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt durch die Maßnahme „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) getragen. Die Kommunen selbst finanzieren den restlichen Eigenanteil des Vorhabens. Der Bau in Nienburg macht rund 122.000 Euro aus, in Staßfurt fließen 643.000 und in der Egelner Mulde 433.000 Euro in das Projekt.

Nienburgs Bürgermeisterin Susan Falke (parteilos) freut sich, dass es bald mit dem Bau losgehen kann: „Der Stadtrat hat sich seinerzeit, als das Konzept vorgestellt wurde, ausdrücklich für die Förderung dieses Gemeinschaftsprojektes ausgesprochen.“ Sie hoffe, dass dadurch nicht nur mehr Touristen auf dem Wasserweg an Nienburg vorbeikommen, sondern die Chance nutzen, die Stadt selbst zu besuchen. Denn Nienburg liegt nicht nur an der Bode, sondern auch an der Saale. Saaleradweg, Europaradweg R1 und die Straße der Romanik führen durch die Stadt, die somit mehrere touristische Angebote vereint.

Entstehen werden die Nieburger Treppen unterhalb der Bodebrücke an der Schloßgartenstraße direkt neben der Wasserentnahmestelle der Feuerwehr. Im Zuge der Baumaßnahmen wird die Böschung angeglichen, gleichzeitig werden wegen des Schutzes gegen Hochwassers mehrere Spundwände errichtet.

Das schätzt auch Stefanie Pötzsch (CDU), Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt. „Wir stellen fest, dass die Urlauber nicht nur näher an der Natur sein, sondern auch Kultur entdecken wollen.“ Das fördere die Aufenthaltsdauer in den Kommunen und unterstütze die ansässige Gastronomie. „Jeder Tourist, der nach Sachsen-Anhalt kommt und hier übernachtet, lässt statistisch pro Tag rund 100 Euro hier“, betont die Staatssekretärin.

Zahl der Touristen steigt

Tilo Wechselberger, Fachdienstleiter der Kreis- und Wirtschaftsentwicklung und Tourismus des Salzlandkreises, stellt zudem die Prognose auf, dass der Tourismus in den kommenden Jahren weiter an Wert gewinnt. „Vor Corona haben in Sachsen-Anhalt 8,6 Millionen Gäste übernachtet. 2022 waren es wieder 6,7 und wir gehen davon aus, dass diese Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen wird.“ Er erklärt, dass die Treppen das bestehende Angebot für Wassertouristen erweitern: So sind bereits Anleger in Rothenförde und Am Schütz in Staßfurt vorhanden, die vorrangig von Kanuten und Stand-up-Paddlern genutzt werden.

Markus Bauer lobt die enge Zusammenarbeit zwischen Land, Kreis und Kommunen. Nicht nur, dass das Projekt vom Salzlandkreis koordiniert wird, auch Kosten werden dadurch gespart. Denn am Ende werden die Treppenanleger ähnlich aussehen und damit einen Wiedererkennungswert haben. Zudem wären die Kosten weitaus höher ausgefallen, hätte jede Gemeinde Einzelprojekte gestartet. „Dieses Projekt stärkt den gesamten Salzlandkreis. Und es werden Anreize geschaffen, die das touristische Angebot erweitern“, sagt Bauer.

„Jeder Euro zur Tourismusförderung stärkt gleichzeitig die örtliche Wirtschaft, denn gerade bei der Ausübung von Freizeitaktivitäten oder während des Urlaubes wird bekanntlich nur selten gespart“, betont Tilo Wechselberger.