1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Börse in Egeln: Käufer und Verkäufer profitieren

Am Sonnabend fand die Kindersachen- und Spielzeugbörse in der Jahn-Sporthalle statt / 20 Stände zum Stöbern Börse in Egeln: Käufer und Verkäufer profitieren

Von Franziska Ellrich 05.11.2012, 02:27

Die Verkäufer werden ihre gebrauchte Kinderkleidung und Spielsachen für einen kleinen Obulus los, und die Käufer können gut erhaltene Schnäppchen machen. Aus diesem Grund war auch die 39. Kindersachen- und Spielzeugbörse am Sonnabend in Egeln ein voller Erfolg.

Egeln l "Als ich fünf Minuten nach Sieben angerufen habe, bekam ich schon Standnummer 18", erzählt Madelaine Salm. Die Bornerin verkauft zum zweiten Mal die Sachen ihrer beiden Kinder auf der Börse in Egeln. Im Angebot: Kleidung für Jungs, ihr Großer ist bereits sieben, und Outfits für kleine Mädchen, Madelaine Salms Tochter ist erst ein Jahr alt. "Mal kommen die Jungssachen besser an und mal wird mehr für Kleinkinder gesucht. Das kann man vorher nie sagen", weiß die Mama aus Borne bereits aus Erfahrung.

An 20 Ständen wird am Sonnabend gestöbert und gefeilscht. Organisatorin Gabi Block ist froh, dass die regelmäßige Aktion so gut ankommt. Alle drei Monate - am Tag der Standvergabe - steht ihr Telefon keine Minute still. Ab sieben Uhr in der Früh ist das Anrufen erlaubt. "Mein Mann wird manchmal fast verrückt. Schon kurz nach Sieben sind alle Stände vergeben, aber das Telefon hört nicht auf zu klingeln", so Gabi Block mit einem Schmunzeln. Vorher kann keiner bei ihr einen Platz reservieren: "Ich will, dass jede Mutti mal eine Chance bekommt."

Und dieses Mal war die Chance sogar noch ein bisschen geringer, weil die Organisatorin weniger Platz für die Stände zur Verfügung hatte. Der Grund: Die Sekundarschule muss derzeit ihre Klassenmöbel in der Jahn-Turnhalle unterstellen. "Wir haben so gut es geht gerückt, aber die Verkäufer sollen ja auch jeder ihre vier Meter zur Verfügung haben."

Da können Jonas und Noa nur zustimmen. Gemeinsam mit ihrem Papa Danny bieten die beiden Brüder aus Wolmirsleben zum ersten Mal ihre Spielsachen auf der Börse an. Vom Kinderfahrrad über den Kasettenrecorder bis hin zum Holzspielzeug haben der Sechs- und Zehnjährige alles auf ihren Tapeziertischen in der alten Turnhalle aufgereiht. "Mir fiel es leicht, Spielzeug auszusortieren, aber dem Kleinen nicht so", sagt der zehnjährige Jonas stolz. Und schließlich habe sich das Aufräumen ja gelohnt. Über 100 Euro nehmen die Zwei am Sonnabend ein. Jonas räumt ein: "Das teilen wir allerdings Zuhause mit unseren Eltern auf, ein Teil kommt in die Urlaubskasse und den Rest bekommen wir als Taschengeld."

"Bei mir kann man echte Schnäppchen machen."

Janine Julie Wehner, Standbesitzerin

Ihr Taschengeld aufgebessert, hat am Sonnabend auch Janine Julie Wehner. Mehr als 50 Euro hat die Elfjährige am Nachmittag bereits in ihrer Geldbörse: "Bei mir konnte man echte Schnäppchen machen." Gerade kommt eine Kundin mit einer großen Tüte zurück. Tüten hatte die junge Egelnerin vergessen mitzubringen. "Ich bin ja das erste Mal dabei, nächstes Mal habe ich welche für die Einkäufer dabei", sagt Janine und packt dabei ihrer Kundin ein Spiel, ein Kuscheltier und mehrere Spielzeugautos ein. Für alles zusammen bekommt die Schülerin einen Euro. Sie lässt gern mit sich handeln. Denn schließlich will sie nichts wieder mit nach Hause nehmen: "Mit dem Barby-Haus oder der Kinderküche spiele ich wirklich nicht mehr."

Mit sich handeln lassen auch die Frauen am Stand nebenan. Die zu klein gewordenen Anziehsachen von fünf Enkelkindern verkauft Oma Bruni seit vier Jahren auf der Börse in Egeln. Gemeinsam mit der Tante kommt sie regelmäßig aus Hohenerxleben und baut ihren Stand auf. Dort kostet eine Hose zwei Euro und ein T-Shirt gibt es schon ab einem Euro. "Wer ganz viel auf einmal kauft, da gehen wir natürlich mit dem Preis runter." Die Standmiete von fünf Euro hätten sie alle Mal raus.

Und gehandelt wurde am Sonnabend viel. Über 200 Besucher hat Gabi Block am Wochenende gezählt. "Die Ersten standen schon um 13.30 Uhr vor der Tür", erzählt die Organisatorin. Eigentlich sollte es erst um 15 Uhr los gehen. "Es ist aber auch nicht so, dass die Mamas hier reinstürmen und alles schnell wegkaufen, sondern jeder stöbert hier in aller Ruhe, lässt sich Sachen zurücklegen und geht von Stand zu Stand", hat Verkäuferin Madelaine Salm die vielen Käufer beobachtet: "Gerade vor Weihnachten suchen viele auch bestimmte Geschenke."

"Die Babyschale für fünf musste ich kaufen."

Anja Schmidt, Besucherin der Börse

Nicht so Anja Schmidt, die Groß Börnickerin kam nur vorbei, um mal zu schauen. Als sie wieder geht, hat sie eine große Babyschale unter dem Arm. "An dem Schnäppchen konnte ich nicht vorbei, die hat nur fünf Euro gekostet", ist Anja Schmidt glücklich über ihren Spontankauf. Der Nachwuchs werde zwar erst im Mai geboren, aber so günstig bekomme sie keinen Autositz mehr.

Dass die Börse sowohl für Käufer als auch für Verkäufer ein Gewinn ist, da sind sich am Sonnabend alle einig. Einig sind sich die Verkäufer auch, dass sie einige ihrer Anzieh- und Spielsachen für die Brandopfer in Westeregeln sammeln. Der Berg mit den Spenden hört am Sonnabend nicht auf zu wachsen.

Der nächste Termin für die Kindersachen- und Spielzeugbörse in Egeln ist am 2. Februar.