Jens Lingott und Dirk Rommel eröffnen heute Gemeinschaftspraxis in Staßfurt Chirurgen errichten neues ambulantes OP-Zentrum
Die beiden Chirurgen Jens Lingott und Diplom-Mediziner Dirk Rommel eröffnen heute in der Bodestraße 5 in Staßfurt eine neue Gemeinschaftspraxis für Chirurgie und Unfallchirurgie. Darüber hinaus wollen sie in der Humboldtstraße in der ehemaligen Praxis von Dr. Spalteholz ein neues ambulantes OP-Zentrum errichten.
Staßfurt. Mit dem heutigen Tag nimmt Jens Lingott seinen Kollegen Dirk Rommel, der zuletzt als Chefarzt der Unfallchirurgie/Orthopädie im Krankenhaus Schönebeck tätig war, in seiner Praxis mit auf, die künftig von beiden Ärzten geführt wird.
"Es wäre ein Frevel, wenn wir die Staßfurter Patienten wegen einer ambulanten Operation über Land fahren lassen würden"
Ursprünglich wollten beide Männer das ambulante OP-Zentrum des in der Nähe befindlichen Staßfurter Krankenhauses einschließlich des Personals übernehmen, das sie schon seit Jahren jeweils mittwochs und freitags für ihre Operationen nutzen. "Wir hatten im Frühjahr einen Anlauf genommen. Es führte aber kein Weg rein. Es war kein Entscheidungsträger da", bedauerte Jens Lingott. Dabei hätte der Klinikleitung in Aschersleben in der jetzigen Situation, wo der Krankenhausbetrieb in Staßfurt eingestellt ist, eigentlich daran gelegen sein müssen, das Haus wieder auszulasten, denn ein funktionierendes Gebäude ist leichter zu verkaufen als eine leere Hülle. Das OP-Zentrum im Krankenhaus, das der Landkreis ursprünglich für Patienten aus allen Altkreisen nutzen wollte, sei nun am einschlafen, so Lingott.
"Es wäre ein Frevel, wenn wir die Staßfurter Patienten wegen einer ambulanten Operation über Land fahren lassen würden", sagten sich beide Mediziner. Deshalb entschlossen sie sich, auch noch die Praxis ihres ehemaligen Kollegen Dr. Horst Spalteholz in der Humboldtstraße 1a zu übernehmen.
Lingott: "Dort werden wir bis Mitte Juli auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern ein neues ambulantes OP-Zentrum errichten. Es wird über zwei OP-Säle und einen Aufwachraum mit sechs Betten verfügen." Die Investitions-kosten, die beide Mediziner aus ihrer Tasche aufbringen müssen, wollte Jens Lingott nicht nennen.
Auch das notwendige Personal, sechs Vollzeit- und zwei Halbtagskräfte, sei schon geordert worden. "Wir haben auch einen Narkosearzt gewinnen können", sagte Rommel. Er war bis zu seinem Wechsel nach Schönebeck im Jahr 2005 Leitender Oberarzt in der Staßfurter Klinik. Auch Jens Lingott kann jahrelange Erfahrungen vorweisen und sich nicht über mangelnde Patienten beklagen.
In der Humboldtstraße wollen beide Chirurgen schon bald kleine Operationen unter anderem an Schultern, Knien, Sprunggelenken und Ellenbogen sowie handchirurgische Eingriffe vornehmen und Hauttumore entfernen, wofür die Patienten nicht extra in ein Krankenhaus eingewiesen werden müssen.
Darüber hinaus nehmen sie sich im Klinikum Schönebeck Vorfußkorrekturen, Knie- und Hüftprothesen, Kreuzbandplastiken an und führen weiterhin aufwändige Schulteroperationen durch.