Pandemie Dance Factory in Egeln: Endlich wieder tanzen
Die Mädchen der Egelner Dance-Factory leiden unter der Corona-Pandemie. Sie hoffen, dass sie bald wieder bei Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus auftreten können.
Egeln - „Für die jungen Tänzerinnen der zur Gaensefurther Sportbewegung gehörenden Dance-Factory Egeln waren die vergangenen sieben Monate ziemlich kompliziert“, sagte deren Leiterin Doris Pirwitz der Staßfurter Volksstimme. Denn aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen und Kontaktsperren gab es keine gemeinsamen Proben im Kinder- und Jugendfreizeitzentrum in Egeln und auch keine Auftritte mehr.
„Das hat meine Mädchen aber nicht daran gehindert, bestehende Choreografien online zu wiederholen und neue zu erlernen, in der Hoffnung, irgendwann wird es schon wieder weiter gehen. Inzwischen dürfen wir seit einigen Wochen wieder proben“, sagte Doris Pirwitz erfreut.
Im Volksstimme-Gespräch erzählte sie von einer Umweltaktion im Rahmen des 24. Kinder- und Jugend- Kulturprojektes des Landes Sachsen-Anhalt, die im Lockdown gestaltet wurde. Deren Themen lauteten: „Was macht unseren schönen Planeten so sehr krank?“ und „Wie soll unsere Natur aussehen, wenn wir sie in etwas Schönes und Gesundes verwandeln?“
Die jüngsten Mädchen bastelten mit großer Unterstützung ihrer Eltern Kostüme, wie zum Beispiel Schmetterlinge, Bienen oder Blumen. Die größeren Mädchen gestalteten derweil zwei große Tafeln.
Mit der entsprechend online einstudierten Musik wie „Der blaue Planet“ der ostdeutschen Kult-Band Karat, „Heal the world“ vom verstorbenen US-Megastar Michael Jackson und „Gäa“von Oonagh, die eigentlich Senta-Sofia Delliponti oder Senta-Sofia Dellipont heißt, wurde dann alles von Klaus-Peter Meier auf der Wasserburg in Egeln gefilmt, sagte Doris Pirwitz.
Ihren Worten zufolge beteiligten sich auch die großen Mädchen am Projekt „One Billion Rising – eine Milliarde erhebt sich.“ Da waren Menschen weltweit dazu aufgerufen, rauszugehen, zu tanzen, sich zu erheben und kollektive Stärke zu demonstrieren gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
Eine vorgegebene Choreografie wurde von jeder Tänzerin einzeln einstudiert, ob im Kinderzimmer, im Garten oder an anderen Orten. Alle Einsendungen wurden dann in Magdeburg zu einem tollen Video zusammengestellt und in den sozialen Medien veröffentlicht. „Wir waren dabei und sind in dem Video auf You Tube zu sehen“, freut sich Doris Pirwitz.
„Meine Mädchen gehen jetzt in die wohlverdienten Sommerferien und vielleicht klappt es dann ab September wieder mit den Auftritten. Geplant sind der Tag der Regionen in Staßfurt sowie das Tierparkfest in Staßfurt“, sagte die Chefin der Dance-Factory.
Sie dankt allen Eltern und den Mädchen, die auch in der schwierigen Krisenzeit immer präsent waren.
Vor 22 Jahren begann die Tanzgruppe unter dem Namen Pop-Mäuse Egeln die Zuschauer mit ihrem Tanzprogrammen zu begeistern. Durch Lothar Maruhn war es dann möglich, in den Verein der Gaensefurther Sportbewegung einzutreten und aus den kleinen Mäusen wurde dann die Dance-Factory Egeln.
In den zwei Jahrzehnten gab es immer sehr viele Auftrittshöhepunkte. Angefangen hatte alles mit einem Videodreh in Köln mit Star-Choreograf Detlef D Soost und mit der Feier zum zehnjährigen Bestehen des MDR-Kinderkanals in Erfurt. Seit 2001 sind die Egelner Tänzerinnen bei den Sachsen-Anhalt-Tagen, auf den Regionalbühnen und den Bühnen von Radio Brocken sowie bei den Festumzügen und den Veranstaltungen der Volksstimme in Magdeburg nicht mehr weg zu denken. Das gleiche gilt für die Salzland- und Kirschblütenfeste, die Tage der Regionen und für „Staßfurt in Flammen“. Dort traten die Mädchen als Background-Tänzerinnen für solche Stars, wie zum Beispiel Ross Antony, Loona, Melanie Müller und viele andere auf. Sie sind seit 2017 auch Gasttänzerinnen im Bee Gees-Musical „Massachusetts“ in Magdeburg, Leipzig, Berlin, Dessau, Braunschweig, Halle, Ilsenburg und Gera.