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Nach der Wahl Die Güstener Stadträte starten durch

Freie Bürger gehen als Wahlsieger mit sieben Mitgliedern in die Ratsarbeit. CDU hat mit Bürgermeister Stimmgleichheit mit ihnen. Linke mit drei Stadträten dabei.

Von Falk Rockmann 13.07.2024, 10:37
Alle sieben Bewerber der Freien Bürger Güsten (Wahlsieger mit insgesamt 2411 Stimmen) haben es in den Stadtrat geschafft, von links: David Buchmann, Nicole Scharf, Sven Kurde, Andrea Kuhne-Hätsch, Jürgen Mietzsch, Sandra Ostwald und Manuel Pickart.
Alle sieben Bewerber der Freien Bürger Güsten (Wahlsieger mit insgesamt 2411 Stimmen) haben es in den Stadtrat geschafft, von links: David Buchmann, Nicole Scharf, Sven Kurde, Andrea Kuhne-Hätsch, Jürgen Mietzsch, Sandra Ostwald und Manuel Pickart. Foto: Freie Bürger

Güsten. - Zahlreiche neue Gesichter werden bei der ersten Stadtratssitzung der neuen Wahlperiode zu sehen sein im Güstener Ratssaal. Die Freien Bürger waren am 9. Juni als klarer Wahlsieger hervorgegangen mit insgesamt 2.411 Stimmen, vor der CDU (2.090) und den Linken (876).

Der SPD reichten 147 Stimmen (100 für Steffen Globig und 47 für Sabrina Eckardt) nicht zum Wiedereinzug in den Stadtrat. Ebenso wenig schaffte es die FDP (Robert Wende, 42 Stimmen).

Sechs Frauen im Stadtrat

Immerhin sind von den 16 Stadträten sechs Frauen. Beachtlich auch, dass sich alle sieben Bewerber der Freien Bürger (FB) nun im Stadtrat finden. Eine Senkrechtstarterin von ihnen ist Andrea Kuhne-Hätsch. Sie zog mit 540 die zweitbeste Stimmzahl – nach ihrem FB-Mitstreiter Sven Kurde (658). Die 58-Jährige freut sich jedenfalls auf ihre neuen Aufgaben im Stadtrat, aber auch im Verbandsgemeinderat und sogar im Kreistag.

Neuling: So nicht weiter

Die bislang kommunalpolitisch nicht in Erscheinung getretene Frau will zuerst „etwas bewegen für die Stadt, für die älteren Leute, für die Kinder.“ Als Beispiel für die jüngere Generation nennt sie das Stichwort Kitagebühren. „Das kann so nicht weiter gehen“, ist die zuletzt als Obst- und Gemüsehändlerin tätige Güstenerin überzeugt, die mittlerweile in einem Pflegeheim arbeitet. Zudem müsse ihrer Meinung nach „das Ordnungsamt aktiver werden.“ Mehr will die neue ehrenamtliche Lokalpolitikerin noch nicht verraten und verweist auf die erste Stadtratssitzung am Montag, 22. Juli, 18 Uhr.

Hoffnung auf Zusammenhalt

Für die CDU blickt Bürgermeister Michael Kruse wie folgt auf den neuen Stadtrat und dessen Sitzverteilung: „Es ist richtig, die CDU hat sechs Sitze und die Freien Bürger sieben und die Linken drei. Höchstwahrscheinlich werden die Fraktionen auch so sein. Und ich als Bürgermeister habe auch noch eine Stimme.“

Kruse betont: „Der Stadtrat in Güsten hat immer zur Sache hin gut zusammengearbeitet. Partei- oder Fraktionszwänge hat es im Wesentlichen nicht gegeben. Ich bin guter Hoffnung, dass das auch in der kommenden Legislaturperiode so bleibt. Streit in der Sache gehört zu einer Demokratie dazu.“ Ziel sei natürlich, den Haushalt zu stabilisieren. „Denn ohne Moos ist nichts los. Ein großes Ziel ist, Güsten attraktiv für Bürger und Gewerbe und damit zukunftsfähig zu machen“, sagt der Bürgermeister und: „Güsten hat die gleichen Probleme wie überall im Land. Die Bevölkerung altert. Wir brauchen junge Familien und Arbeitsplätze.Alles was Güsten und Ortsteile lebenswerter macht, ist wichtig.“

Die Dritten in der Runde am Ratstisch sind die Linken. Ernst-Hermann Brink ist schon viele Jahre in der Kommunalpolitik aktiv, war unter anderem auch ehrenamtlicher Bürgermeister in Amesdorf.

Schwerpunkte der Linken

Zur aktuellen Situation nach der Wahl kündigt Brink, der mit 275 Stimmen die meisten für die Linken gewann, an: „Wir sind eine Fraktion mit drei Mitgliedern. Vorsitzender werde ich sein, mein Stellvertreter ist Lars Lehmann. Im Verbandsgemeinderat ist es umgekehrt mit Vorsitzendem und Stellvertreter.“ Als Schwerpunkte für die Ratsarbeit der Linken nennt Ernst-Hermann Brink unter anderen die „Stärkung und Unterstützung der Vereine mit Förderung der Vereinsarbeit durch finanzielle Unterstützung und Bereitstellung von Räumlichkeiten, um das soziale und kulturelle Leben in der Stadt zu stärken. Eine Zukunftsorientierte Schulbildung.“ Dabei gehe es um Investitionen in moderne Lehrmittel und in die Ausstattung für eine zeitgemäße Bildung und Sicherung der Schulsozialarbeit, sowie um den Erhalt aller Schulstandorte. Und schließlich wollen die Linken die Kultur- und Sporteinrichtungen erhalten, was Brink beschreibt mit „Sicherung und Förderung von kulturellen und sportlichen Angeboten, um die Lebensqualität und Gemeinschaft zu stärken.“ Auch die Sanierung der öffentlichen Spielplätze erwähnt er noch.