Preis für Kinder Echte Wasserexperten

Die Klasse 4b der Goethe-Grundschule Staßfurt hat beim Wettbewerb des Landesumweltministeriums gewonnen.

13.05.2017, 03:00

Staßfurt l Dass die Mädchen und Jungen aus der Staßfurter Goethe-Grundschule sich mit dem Thema Wasser beschäftigen, ist selbstverständlich. „Im Sachunterricht spielt Wasser eine Rolle“, sagt Lehrerin Karla Könnecke. Ihre Klasse, die jetzige 4b, hat sich aber im vergangenen Jahr ganz intensiv mit dem Element auseinandergesetzt. Denn die Schule folgte einem Aufruf aus dem Landesumweltministerium und beteiligte sich am Wettbewerb „Wasser ist für uns ...“. „Staßfurt liegt an der Bode, wir leben an einem Fluss - ganz klar, dass wir da mitmachen“, sagt die Pädagogin.

Die Mädchen und Jungen, zu Beginn des Projektes noch in der dritten Klasse, ließen sich schnell von der Idee anstecken. „Wir haben uns gemeinsam Gedanken dazu gemacht, wo wir Wasser brauchen, aber auch wo wir Wasser verschwenden und wie es ohne Wasser aussehen würde“, berichtet Karla Könnecke vom breiten Ansatz der Gruppenarbeit. Michael war der Erste: er hat aus einem Karton einen Fernseher gebaut, in ihm lassen sich zwei Flaschen drehen, die mit Wassermotiven beklebt sind. Das spornte die anderen an. Nina bastelte einen großen blauen Regentropfen. Sein Inhalt ist ein selbstgeschriebenes Elfchen, ein Kurzgedicht. Karla Könnecke fotografierte die Bode an verschiedenen Stellen rund um Staßfurt. Die Kinder haben auf einem großen Plakat den Verlauf des Flusses beschrieben. Sie berichten, dass Biber, Enten, Reiher, Waschbären und Co. an der Bode leben und zeichnen ein Bild von der Pflanzenwelt der einzigartigen Auenlandschaft. „Es gab keine Vorgaben, alle konnten ihre Ideen, passend zum Thema, sprudeln lassen“, sagt Karla Könnecke. „Die Herangehensweisen waren ganz vielfältig, die verschiedenen Kompetenzen der Kinder sind angesprochen worden: das Erfassen von Fachtexten, das Gestalten, das Lesen, das Kreative“, so die Lehrerin.

Das alles hat in Magdeburg mächtigen Eindruck hinterlassen. Die Staßfurter haben sich beteiligt, weil in der Ausschreibung T-Shirts als Preise winkten. Als vor wenigen Wochen die Einladung zur Preisverleihung nach Halle in die Schule flatterte, war die Überraschung groß. Und als dann in der Saalestadt eine Schule nach der anderen auf die Bühne des Luchs-Kinos gerufen wurde, staunten die Goethe-Kinder nicht schlecht. Denn sie hatten den ersten Preis bei den vierten Klassen gewonnen. Umweltstaatssekretär Klaus Rehda zeichnete am Donnerstag insgesamt 17 Schülergruppen. „Die zahlreichen Einsendungen haben gezeigt, wie spielerisch und kreativ mit dem Thema Wasser umgegangen werden kann“, sagt der Ressortchef. Bilder, Collagen, Videos, Foto-Stories, Geschichten, Spiele, Modelle und sogar ein Kalender zählt er auf. Da hatte es die Jury schwer. „Neben Phantasie, Kreativität und Einfallsreichtum war unter anderem auch die Botschaft des Werkes ein wichtiger Auswahlpunkt für das Entscheidungsgremium“, so der Staatssekretär.

Der Schülerwettbewerb ist Teil der Öffentlichkeitsaktionen aller EU-Staaten zur Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Die Wasserrahmenrichtlinie fordert, die Gewässer entsprechend europaeinheitlicher Standards zu verbessern. Im Umweltministerium sind über 2000 Arbeiten aus 57 Schulen aus ganz Sachsen-Anhalt eingereicht worden. Das ist bisher die höchste Zahl an Einzelwerken zum Thema „Wasser ist für uns …“, heißt es aus der Pressestelle. Mitmachen konnten Schüler der ersten bis vierten Klassen. Es wurden pro Klassenstufe drei Preise vergeben. Zudem wurden vier Sieger gekürt, die klassenübergreifende Arbeiten eingereicht hatten. Die Schülergruppen oder Klassen haben Geldpreise in Höhe von 300, 400 und 500 Euro erhalten - wie die Staßfurter. „Das ist viel Geld und wir freuen uns riesig darüber“, sagt Karla Könnecke. Die Kinder werden eine Abschlussveranstaltung organisieren, gemeinsam bowlen und essen gehen. „Wir haben uns mit Wasser und Umweltschutz beschäftigt, alle haben einen Anteil am Erfolg, jetzt wollen wir auch gemeinsam unsere Grundschulzeit mit einem schönen Tag ausklingen lassen“, sagt die Lehrerin gestern im Volksstimme-Gespräch.