1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Verlegung Glasfasernetz: Firma richtet 20.000-Euro-Schaden an Borner Straßenbeleuchtung an

Verlegung Glasfasernetz Firma richtet 20.000-Euro-Schaden an Borner Straßenbeleuchtung an

Das Unternehmen, das in der Gemeinde Borne ein neues Glasfasernetz aufbaut, hat eine Menge Straßenlaternen außer Betrieb gesetzt. Der Bürgermeister Sven Rosomkiewicz beziffert die Reparaturkosten mit fast 20.000 Euro.

Von René Kiel 05.10.2024, 12:00
Die Verlegung des Glasfasernetzes kann in Börde-Hakel erst im März 2025 losgehen.
Die Verlegung des Glasfasernetzes kann in Börde-Hakel erst im März 2025 losgehen. Sina Schuldt/dpa

Egeln/Borne/Westeregeln. - Der Aufbau eines neuen Glasfasernetzes ist in der Verbandsgemeinde Egelner Mulde in vollem Gange. Der Startschuss dafür war in der Gemeinde Borne gefallen. Die Arbeiten, die bis auf die Gemeinde Börde-Hakel, im Auftrag der Deutschen Giganetz GmbH erfolgen, sind bereits fortgeschritten, stellte der Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr (UWGE) in der jüngsten Ratssitzung fest.

Schäden an Stromkabeln und Rohren in Borne

„Wo gehobelt wird, da fallen Späne“, sagte der Rathauschef in Anspielung auf die Probleme, die in Borne passiert sind. Wie der CDU-Fraktionschef und Bürgermeister von Borne Sven Rosomkiewicz berichtete, war es in seiner Gemeinde durch die von der Deutschen Giganetz GmbH damit beauftragte Firma neben einzelnen Beschädigungen an Stromkabeln und Zu- sowie Ableitungsrohren zu unzähligen Beschädigungen an der Verkabelung der Straßenbeleuchtung gekommen.

Reparaturrechnungen erst nach Baustopp bezahlt

„Nachdem die beauftragte Elektrofirma Reparaturarbeiten mit Kosten im fünfstelligen Bereich erledigt und in Rechnung gestellt hatte, musste diese mehrere Wochen auf die Begleichung ihrer Forderungen warten. Die Firma war verständlicherweise nicht bereit, vorher weitere Reparaturarbeiten vorzunehmen“, sagte Sven Rosomkiewicz und fügte hinzu: „Erst nachdem ich zur Geschäftsführung der Deutschen Giganetz GmbH Kontakt aufgenommen und einen Baustopp für weitere Tiefbauarbeiten in Borne verhängt hatte, kam Bewegung in die Sache und die Rechnung wurde beglichen.“

Seinen Worten zufolge hätten die Schäden extreme Züge angenommen und seien massiv. „Bei uns ist das total aus dem Ruder gelaufen. Unser halbes Dorf ist dunkel“, sagte Sven Rosomkiewicz, der die Reparaturkosten für die Straßenbeleuchtung mit fast 20.000 Euro bezifferte. Die Mitarbeiter der eingesetzten Firma seien aber sehr schnell und sehr fleißig, teilte der Bürgermeister mit.

Weitere Schäden in Bördeaue

„In Unseburg haben wir auch Probleme. Aber nicht so viele“, sagte Bördeaue-Bürgermeister Peter Fries (CDU). Bis jetzt habe es mit der Bezahlung aber geklappt.

Der Verbandsgemeinde-Bürgermeister betonte, dass noch keine Abnahmen erfolgt seien. Zuvor müssten alle aufgetretenen Mängel abgearbeitet werden, betonte Michael Stöhr.

Vertrauen hat gelitten

„Wo wir von Anfang an Probleme haben, ist die Gemeinde Börde-Hakel. Das ist für die Kommune mehr als unbefriedigend“, sagte der Rathauschef. Er hofft, dass die Firma MDDSL, die den Glasfaserausbau in den drei Ortsteilen Etgersleben, Hakeborn und Westeregeln vornehmen will, bald den Startschuss gibt. MDDSL-Vertriebsleiter Christian Daul hatte in der Börde-Hakel-Gemeinderatssitzung in Westeregeln verkündet: „Wir wollen ab März 2025 in Etgersleben und Hakeborn beginnen und einen Monat später in Westeregeln.“

Im Juni hatte er bei einem Treffen mit der Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes, Lydia Hüskens (FDP), und Michael Stöhr im Egelner Rathaus angekündigt, dass MDDSL noch in diesem Jahr in Etgersleben definitiv starten werde.

Verzögerung der Kabelverlegung

Die Verzögerung begründete der Vertriebschef mit der fehlenden Backbone-Anbindung an das Glasfasernetzwerk. „Sie steht für Börde-Hakel noch nicht. Sie wird bis März 2025 gebaut“, versicherte Christian Daul. Wie er den Räten erklärte, soll der Ausbau der Gemeinde Börde-Hakel in zwei Teilabschnitten erfolgen. Durch die Verschiebung werde man die Haushalte im August beziehungsweise September des kommenden Jahres am neuen Glasfasernetz haben.

In den nächsten Monaten werde MDDSL zwei Außendienstmitarbeiter in den drei Ortsteilen noch einmal auf eine Werbetour schicken. „Da, wo wir sind, werden immer gleich auch die Hausanschlüsse gemacht. Das war früher anders geplant“, sagte Christian Daul. Auf die Frage von Tino Elsner (Freie Wählergemeinschaft Westeregeln), was aus den Verträgen wird, nachdem der ursprünglich versprochene Zeitplan nicht eingehalten wird, erklärte der MDDSL-Mitarbeiter, dass diese weiter gelten. Es bestehe jedoch auch die Möglichkeit des Rücktritts durch die Kunden. Christian Daul glaubt aber nicht, dass das sehr viele machen werden. „Wenn der Bagger fährt, wird sich die Anschlussquote erhöhen“, ist er überzeugt.

MDDSL an Verträge mit Land und Gemeinde gebunden

Und von Steffen Angres (Bürgerfraktion Börde-Hakel) darauf angesprochen, welche Garantie es gebe, dass MDDSL im Frühjahr 2025 nun tatsächlich baue, sagte der Vertriebschef: „Es gibt Verträge mit dem Land und der Gemeinde.“

Er räumte ein, dass das Vertrauen der Bürger in die Firma MDDSL in den vergangenen Jahren gelitten hat. Jimmy Klockmann (Fraktion Aktiv für Börde-Hakel) sagte: „Es ist gerade für die jungen Menschen wichtig, gutes Internet zu bekommen.“ Er bat Daul deshalb darum, den nötigen Tatendrang in den Netzaufbau zu legen.