Kinderbetreuung und Gebühren Güsten: Nach sechs Jahren höhere Kita-Elternbeiträge in Sicht
Ausschuss der Verbandsgemeinde Saale-Wipper empfiehlt neue Elternbeitragssatzung nach Mischkalkulation für acht Kitas. Auch Eltern und Träger können damit leben.
Güsten. - Schwierig gestaltet sich der Weg zur neuen Kita-Kostenbeitragssatzung der Verbandsgemeinde (VBG) Saale-Wipper. Seit sechs Jahren bemüht sie sich darum, die Betreuungsgebühren der Kostenentwicklung anzupassen.
Aktuell hat Saale-Wipper einen Bedarf von knapp zwei Millionen Euro zur Deckung ihrer anteiligen Kosten für acht Einrichtungen. Etwa 5,7 Millionen Euro erfordert die Kita-Betreuung insgesamt. Mit 2,7 Millionen Euro bezuschussen Land und Landkreis gegenwärtig die Betreuung der Kinder hier. Die Eltern zahlen einen Anteil in Höhe von rund einer Million. Das sind etwa 17 Prozent des Gesamtbedarfs. Auf 19 Prozent soll sich nun deren Anteil erhöhen.
Vorsitzender: Sechs Jahre Ausgleichsdruck
„Seit sechs Jahren haben wir den Ausgleichsdruck. Seit sechs Jahren werden die Kosten nicht angepasst“, unterstreicht Alexander Siersleben in der Sitzung des Ausschusses für Schulen und Kindertagesstätten der VBG Mittwochabend. Der Ausschussvorsitzende stellt den Vorschlag der Mischkalkulation vor, die von der Verwaltung erarbeitet wurde und mit der die Eltern insgesamt etwa 100.000 Euro mehr bezahlen würden ab dem kommenden Jahr.
Das würde für den Bereich der Kinderkrippe bei einer 15-prozentigen Erhöhung bedeuten, dass je nach Anzahl der Betreuungsstunden dann 137 bis 250 Euro fällig wären. Im Bereich des Kindergartens ist ebenfalls eine Erhöhung um 15 Prozent vorgesehen und würde 135 bis 224 Euro ausmachen. Beim Hort wurden 45 Prozent angesetzt, was letztendlich 53 bis 80 Euro im Monat hieße. Hier spielt der Betreuungswunsch inklusive Ferienzeit eine entscheidende Rolle für die Höhe.
Für das Jahr 2026 schlägt die Verwaltung dann nochmal eine Erhöhung um jeweils fünf Prozent in allen drei Bereichen vor.
Alexander Siersleben machte gleich zu Anfang noch darauf aufmerksam, dass er – auch mit Hilfe von Lars Lehmann – Gespräche mit Elternvertretungen zu den neuen Gebühren geführt habe.
Rietsch: Kann keine Investitionen sehen
Peter Rietsch monierte die Mischkalkulation. Er könne keine Investitionen sehen. Darauf reagierte der Ausschussvorsitzende: „Schon der alte ,Schu-Ki-Ausschuss’ hat eine Mischkalkulation beraten.“ Seit 2018, eben weil man unterschiedliche Gebäudezustände kenne und auch Personalbesetzungen, wodurch es „zu unverhältnismäßigen Härten kommen könnte“. Zudem seien alle gewünschten Zahlen in jeder Kita-Vereinbarung ersichtlich. Rietsch pochte weiter auf die „inhaltlichen Zahlen für jede Einrichtung“, verlangte bis zum Schluss der Debatte eine Aussage, wann er sie erhält.
Siegfried Westphal fand die Staffelung der Kalkulation gut, und dass mit Elternvertretungen gesprochen wurde. Er sei auch dafür, Kinderbetreuung kostenlos zu machen. Vielleicht komme das nach der Landtagswahl 2025.
Der Ausschuss empfahl bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung dem Hauptausschuss, die Satzung zu beschließen. Vertreter von Eltern und Kita-Trägern signalisierten noch, mit der neuen Beitragssatzung leben zu können.