Stadtrat Hecklingen stimmt heute über Einführung einer Sporthallen-Nutzungsgebühr ab/Nachwuchschef vom SV Sankt Georg Hecklingen in Sorge: "Hallen-Gebühr würde die Arbeit des Vereins kaputt machen"
Hecklingen. Der Hecklinger Stadtrat wird auf seiner Beratung heute (Schneidlingen, 19 Uhr, Feuerwehr) entscheiden, ob es in Hecklingen zur Einführung einer Gebühr für die Nutzung der Turnhallen kommt. Im Ort stoßen die Pläne der Stadt bei Betroffenen auf Unmut. Widerstand regt sich im Sportverein Sankt Georg Hecklingen.
"Müssen die Vereine noch mehr zur Kasse gebeten werden? Überall werden doch schon Fördergelder für den Sport gestrichen. Doch woher mehr Geld nehmen? Und dann jetzt noch eine Turnhallennutzungsgebühr! Wie sollen das denn die Vereine bezahlen?" Für den Leiter der Nachwuchsgruppe vom Sportverein Sankt Georg aus Hecklingen Torsten Auer stößt die Einführung einer Gebühr zur Nutzung der Turnhallen auf Unverständnis.
Der SV Sankt Georg zählt alles in allem vier Jugendmannschaften. In den Teams trainieren Kinder im Alter zwischen vier und 14 Jahren. Sie alle nutzen die Sporthalle in Hecklingen. In den Wintermonaten sind sie darauf von Oktober bis Februar angewiesen.
Die Stadt Hecklingen plant die Einführung einer Gebühr für die Turnhallen in Hecklingen, Groß Börnecke, Schneidlingen und Cochstedt und will die Nutzer damit an den Betriebskosten beteiligen. Weil die Beiträge gemessen an der Größe der jeweiligen Halle variieren würden, hatte der Kultur- und Sozialausschuss dem Hauptausschuss vorgeschlagen, einen einheitlichen Beitrag zu nehmen. Der Stadtrat wird danach heute entscheiden, ob Kindergruppen pro Stunde drei Euro zahlen, Erwachsenen-Teams wären mit zehn Euro pro Stunde dabei.
"Sollen die Kinder etwa ihre Spardosen mit zum Training bringen?"
Torsten Auer dazu: "Auch wenn sich drei oder zehn Euro erst einmal nicht viel anhören. Aber rechnet man die ganzen Trainingsstunden zusammen, dann geht das doch ganz schön ins Geld. Woher dieses Geld nehmen?" Auch das Argument, dass Mitglieder einer Gruppe sich das Geld teilen können, ist für ihn unverständlich. "Sollen etwa die vier- bis sechsjährigen Kinder ihre Spardosen mit zum Training bringen und es daraus bezahlen. Das sollen die Verantwortlichen der Stadt dann den Kindern mal beibringen. Es geht nicht, immer die Eltern zur Kasse zu bitten. Die Mütter und Väter zahlen schon immer wieder genug für andere Sachen drauf."
Hinzu komme, so Auer, dass im Sportverein Sankt Georg auch zwei Sportfrauengruppen trainieren. Sie nutzen die Turnhalle im Ort Auer zufolge das ganze Jahr. "Was für sie an Geld einzeln anfällt, brauche ich erst gar nicht vorzurechnen. Kinder und Frauensport zusammen würde eine Rechnung von über 1500 Euro jährlich für den Verein ergeben."
"Wenn dieses ganze Geld auf die Vereine gelegt würde, würde das unser Vereinsleben kaputt machen", ist sich der Nachwuchsleiter sicher. Das aber sollte doch nicht das Ziel der Stadt sein.
Auer weiß, dass es auch anders geht. Er nennt ein Beispiel dafür, wie der Verein im Ort unterstützt wird: "Wenn unsere Fußballkinder zur Kegelbahn in Hecklingen gehen, um ein wenig Abwechslung in das Vereinsleben zu bringen, dann brauchen wir keine Gebühren für die Nutzung der Bahnen. zu bezahlen. Das ganze Team der Kegelbahn unterstützt somit das Vereinsleben. Und die vielen Sponsoren helfen immer wieder, um die kleinen Jungen und Mädchen zu unterstützen. Da ist das ¿Herz für Kinder‘ sehr groß. Abschließend noch ein letztes Wort: Vielleicht gibt es ja demnächst noch in der Turnhalle eine Ausleihgebühr für Sport- und Spielgeräte?"