Hochwasser im Salzlandkreis Mit Video: Hochwasser an der Bode in Staßfurt - Drängwasser ist das größte Problem
Das Hochwasser an der Bode in Löderburg geht leicht zurück. Es gibt etwas Entwarnung, aber noch keine richtige Entspannung.
Löderburg - Der kleine Junge hat um die Mittagszeit am Dienstag, 9. Januar, schon Schulschluss und nutzt die Zeit, um einen Blick auf das Wasser zu werfen. Mit großen Augen steht der 9-Jährige an der Löderburger Bodebrücke und staunt. In seinem ganzen Leben hat er dort noch nicht so viel Wasser gesehen. Als das Wasser zuletzt 2013 so hoch stand, war er ja noch gar nicht geboren!
Im Video: Bürgermeister René Zok (CDU) über die Hochwasserlage an der Bode
Natürlich ist das Winter-Hochwasser rund um Staßfurt auch ein Spektakel. Und weiter geht das Wasser nur Zentimeter für Zentimeter zurück. Der Stand am Dienstagnachmittag: Genau 3 Meter. Fällt der Pegel unter die Marke, gilt nur noch Alarmstufe 2. Dass die Bode in Staßfurt tatsächlich bald schneller sinken könnte, zeigt sich beim Blick nach Hadmersleben.
Der Pegel der Bode dort liegt (Stand Dienstagnachmittag) bei 2,38 Metern. Eine deutliche Entspannung nach dem Höchststand von 2,80 Metern am 5. Januar. „Es ist gut, dass wir in Staßfurt fallende Pegel haben“, sagt Bürgermeister René Zok (CDU). „Leider wirkt sich das noch nicht auf das Umland in Löderburg und Athensleben hinaus. Hier haben wir noch Wasserstände, die uns ein paar Sorgenfalten ins Gesicht treiben.“ Weiterhin ist die Deichbeobachtung wichtig, auch bei Alarmstufe 2, die in den nächsten Tagen gilt.
Seit ein paar Tagen herrschen sehr frostige Temperaturen, die auch anhalten werden. Ob das dem Deich schadet? „Das können wir fachlich nicht bewerten“, meint Zok. „Nach wie vor ist aber das Drängwasser unsere Sorge. Es kommt durch die Deiche durch.“
3.000 Sandsäcke wurden in der vergangenen Woche in Löderburg (vor allem am Drachenschwanz) und Athensleben verteilt. Noch immer liegt eine Reserve von 1.000 Sandsäcken in Löderburg. „Da wir fallende Pegelstände haben, gehen wir davon aus, dass wir sie weder hier noch in Athensleben brauchen“, sagt Zok.