1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Kaufen, Fahren, Steuern sparen

Salzlandkarte Kaufen, Fahren, Steuern sparen

Sie soll viel mehr können als „Plastik-Geld“. Die Salzlandkarte ist ab heute in Staßfurt zu haben.

08.11.2020, 23:01

Staßfurt l Endlich ist sie da, die Salzlandkarte. So groß wie eine EC-Scheckkarte, vorn blau-grün, mit den Partnern drauf, die sie initiiert haben: Salzlandsparkasse, Tonfunk Ermsleben, Gewerbeverein Staßfurt und Kaufmannsgilde Aschersleben in der „Smart-Region Salzlandkreis“. Auf der Rückseite soll sich der Name ihres Besitzers wiederfinden.

Ab heute gibt es die Salzlandkarte, in Staßfurt vorerst in den Sparkassenfilialen Altstadt und Leopolshall. Fast zwei Jahre hat es gebraucht von der Geburt der „Staßfurt-Card“-Idee des Gewerbevereins der Salzstadt bis zum jetzigen weitreichenderen Ergebnis. Für den Vorsitzenden des Staßfurter Vereins Ronald Teßmer zählt: „Je mehr mitmachen, umso erfolgreicher wird sie – für jeden Einzelnen und für die Region.“

„Wir wollen in erster Linie die regionale Wirtschaft stärken“, bekräftigt Kevin Klausnitzer, der das Projekt seitens der Salzlandsparkasse betreut. Ausgangspunkt der Überlegungen war die Möglichkeit für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, Steuern und Sozialbeiträge sparen zu können – für 44 Euro jeden Monat.

Diese sogenannten „Geldwerten Vorteile“ flossen bislang meist in die Taschen von Internet-Handels- oder Mineralöl-Konzernen.

Jetzt sollen von solchen Guthaben auch Gewerbetreibende vor Ort profitieren. „45 teilnehmende Gewerbetreibende zählen wir bereits in den Bereichen Staßfurt und Aschersleben“, freut sich Klausnitzer. Im Raum Staßfurt reichen sie vom Autohaus Rohrschneider über den Bürobedarf Ed. Trolle bis hin zum Salzlandcenter und die Stadtwerke. In Aschersleben machen beispielsweise der Jeansladen K1 und das Ballhaus mit.

Die Regionen Bernburg und Schönebeck sollen Anfang des nächsten Jahres folgen, blickt Kevin Klausnitzer voraus. Und auch die Vertriebsstellen sollen ausgebaut werden. Er denke da an den Bürgerservice in Staßfurt beispielsweise oder auch an teilnehmende Geschäfte.

Und Klausnitzer lässt weiter in die Zukunft blicken: Die Karte könnte nämlich viel mehr, als damit Guthaben aufzuladen beziehungsweise damit zu bezahlen. „Die nächsten Schritte sind, sie als Schüler-Fahrausweis zu nutzen. Als Zugang zu Veranstaltungen und Volksfesten sind sie denkbar, für die Ausleihe in Bibliotheken...“ Auch der „Mobile Marktplatz 4.0“, mit dem sich der Salzlandkreis beschäftigt, ließe sich mit der Salzlandkarte verbinden.

Nicht zuletzt auch eigene Rabattaktionen könnten die Gewerbetreibenden mit ihr umsetzen.

Die Karte sei im übrigen kostenlos zu haben. Auch sonstige Gebühren fallen keine an. Allerdings sollten die Besitzer schon sehr sorgsam damit umgehen. Bei Verlust wäre sie mit Hilfe des Internet-Portals aber zu sperren.

René Grzega, Geschäftsführer des Technik-Partners Tonfunk Ermsleben erklärt, dass jede Buchung mit der Salzlandkarte vom Besitzer verfolgt werden könne, die Vorgänge erfolgen generell anonymisiert. Der Zahlungsverkehr sei zudem zertifiziert und erfülle Sicherheitsstandards wie bei der EC-Karte, ergänzt Kevin Klausnitzer.

Wolfgang Koppius ist ein Gewerbetreibender, der sich sofort für die Salzlandkarte erwärmen konnte. Es sei zwar völliges Neuland, wie Klausnitzer sagt, Koppius möchte es dennoch mit dem Netzwerk der Samforcity-Fancard vergleichen, von der zuletzt der ehemalige FCM-Kapitän Marius Sowislo in Staßfurt gesprochen hatte. „Damit sind für die Besitzer sehr viele Vorteile verbunden“, so Koppius.

Tonfunk Ermsleben hat derweil mit solch ähnlichen Projekten wie der Knappen-Karte auf Schalke Erfahrung gesammelt. Mit der Salzlandkarte betrete man aber „völliges Neuland“, besteht der Sparkassen-Mann. „Und es gibt bereits Regionen, die sich für unsere Salzlandkarte interessieren.“

Nicht zu vergessen wäre noch, dass auch die Kommunen von der Stärkung der hiesigen Wirtschaft profitieren würden. Die Gewerbetreibenden vor Ort zahlen umso mehr Steuern, je mehr bei ihnen eingekauft wird oder – wenn wieder möglich – Gaststättenbesuche hier bei ihnen stattfinden.

Und Wolfgang Koppius sieht noch einen nicht ganz unwichtigen Aspekt insbesondere für Vereine: „Wird hier eingekauft, kann auch unsere Sponsorentätigkeit entsprechend laufen.“

Geplant ist, die Schaufenster aller teilnehmenden Geschäfte mit dem Symbol einer Salzlandkarte auszustatten. Ersichtlich sind sie zudem über www.salzlandkarte.de. Kontakt für Arbeitgeber, die sich für die Karte interessieren: Kevin Klausnitzer, Tel. (03925)994 30 41.