Brot und Spiele Keine Kompromisse, was die Musik angeht
Mit der Staßfurter Traditionsband „Brot & Spiele“ kann man bei einem Bierchen gut plaudern.
Staßfurt l Für unsere Serie „Auf eine Tasse Kaffee“ beziehungsweise Bier - leider standen keine nicht-alkoholischen Getränke im Proberaum zur Verfügung - plaudert Frontmann „Worschti“ (Thorsten Schröder) über Neuigkeiten bei der Band.
Wären „Brot & Spiele“ eine andere Band, hätten sie sich längst aufgelöst. „Zwei von uns sind selbständig, zwei gehen in Schichten und einer schreibt seine Doktorarbeit. Zwischen Beruf und Familie ist es extrem schwierig, eine Band am Laufen zu halten“, erklärt „Worschti“. Dabei geht es nicht mal darum, dass alle zu den Proben kommen, da kann ruhig mal einer fehlen. Sondern es ist schon ein Kunststück, dass alle bei einem Auftritt frei haben. Deswegen stand irgendwann die Frage im Raum: Macht das überhaupt noch Sinn, auflösen oder weitermachen? „Wir haben dann beschlossen, dass wir weitermachen und uns auf ein paar Auftritte im Jahr beschränken, die machen wir dann aber richtig“, so Worschti. Auch von Gastmusikern oder Aushilfen hält die Band nichts, „Brot & Spiele“ gibt es nur im Original! Daher freuen sich die Männer umso mehr, dass bald ein Gig ansteht, beim „Rocktoberfest“ am 23. September in Förderstedt.
Musikalisch probiert die Hartschlager-Band - ein Begriff, der eigentlich hart gesungenen Schlager meint, den die Band aber für ihre Version des Deutschrock umgedeutet hat - etwas Neues aus: „Wir haben jetzt einige langsame, gefühlvolle Balladen geschrieben“, sagt Worschti. Hart ist die Musik immer noch, aber der Zuhörer soll auch die Texte verstehen, die ziemlich nachdenklich machen. Zum Beispiel „Mädchen“, wo es um ein kleines Mädchen, das vergewaltigt wurde und bei dem nur Trauer, stumpfe Wut und Einsamkeit zurückbleiben, der Täter aber emotional unbehelligt davonkommt. Beim Singen kommen „Worschti“ da immer die Tränen.
Als er sein Handy zückt, kann er gleich noch etwas Neues zeigen: Die Band hat einen Videoclip zum Lied „Hartschlager“ gemacht. Wie die Jungs auf den Treppen des Bürgerhauses rocken, kann man jetzt auf Facebook sehen.
Nachdem Laura an der Trompete im Dezember weggezogen ist und sowieso der Bass fehlte, kam „Toscha“ (Jörg Gesierich) zu „Worschti“, „Uwo“ (Uwe Lorenz, Gitarre), „Stick“ (Christopher Kaiser, Schlagzeug) und „Tack“ (Marco Filax, Gitarre) dazu.