Museumsleiter Uwe Lachmuth zeigt ehemalige Wohnräume und erinnert an die Arbeit Nachfahren der Brüder Steinkopf gehen in Egeln und auf der Burg auf Spurensuche
Noch heute ist der Bodegraben zwischen Wolmirsleben und Egeln vielen als Steinkopfsgraben bekannt. Daniel Steinkopf war es, der den Bau des Grabens vor vielen Jahren veranlasste. Mehr als 200 Jahre danach kommen Steinkopfs wieder nach Egeln.
Egeln l Der Name Steinkopf ist vielen Egelnern und Wolmirslebern noch heute ein Begriff. Vor allem bringen sie ihn mit der Bode und der Wasserburg in Verbindung. Die Brüder Steinkopf waren einst Pächter des Amtes Egeln und einer der beiden war es auch, der 1787 einen Graben anlegen ließ, der vor Überschwemmung schützen sollte. Drei Nachfahren der Brüder Steinkopf besuchten kürzlich die Wasserburg in Egeln, um sich auf die Spuren ihrer Vorfahren zu begeben. Peter Steinkopf, Roland Hiller und Manfred Steinkopf, die in Berlin, Hamburg und Peine wohnen, fanden in Museumsleiter Uwe Lachmuth einen kompetenten Gesprächspartner. Er zeigte den Besuchern unter anderem die Räume auf der Wasserburg, in denen einst die Familie Steinkopf wohnte und auch eine alte Karte, auf der der Steinkopfsgraben eingezeichnet ist, hatte er parat.
Durch ein königliches Dekret hatte Johann Christoph Steinkopf die Pacht des Amtes Egeln im Jahr 1782 zugesprochen bekommen. Er war mit 2425 Reichstalern Meistbietender gewesen. Da er damit gleichzeitig die Vorwerke Etgersleben, Bleckendorf und Altona zu verwalten hatte, wurde ihm zugestanden, dass er seinen Bruder Johann Daniel Steinkopf in die Pacht mit hinein nehmen durfte.
Überschwemmungen sorgten schon Anfang des 18. Jahrhunderts und davor für Verluste in der Ernte. 1783 richteten die Egelner Bürger ein Gesuch an den Minister von der Schulenburg, einen Graben vom Bleckendorfer Freischütz bis Wolmirsleben graben zu lassen. Auch an den König wandte man sich damals. Dieser Graben sollte einen Teil der Bodehochwässer nördlich um Egeln herumleiten. Christoph Steinkopf konnte im Mai 1787 an den preußischen König berichten, dass er mit 90 Arbeitern von der Wolmirslebener Bauernbrücke den Grabenaushub begonnen hat.
Wenn man heute von Egeln nach Egeln-Nord fährt, überquert man einen breiten Fluss der mit Bode ausgeschildert ist. Im Volksmund trägt er jedoch seit über 200 Jahren den Namen Steinkopfsgraben.
"Es ist schon etwas besonderes, wenn man den Nachfahren so wichtiger Personen, einmal die Hand schütteln darf", freute sich Museumsleiter Uwe Lachmuth nach der Besuch der Nachkommen der Brüder Steinkopf.