Konzert und Festival Orgelmeister und Tenor begeistern in Rathmannsdorf
Organist Matthias Müller und Tenor Pedro Cuadrado aus Sevilla sorgen anlässlich des Rühlmannorgelfestivals 2023 für ein einzigartiges Konzert in Rathmannsdorf.
Rathmannsdorf - Wenn Matthias Müller zu Orgelkonzerten angesagt ist, müssen Veranstalter nicht um Besucherzahlen bangen. Seit dem 2. September füllt der Meister im Rahmen des Rühlmannorgelfestivals wieder die Gotteshäuser in Anhalt und darüber hinaus – überall dort, wo noch die Orgelbaukunst der Zörbiger Werkstatt die Menschheit erfreut und sich die Kirchengemeinden erfolgreich um einen Termin mit dem Initiator des Festivals bemüht haben.
In den ersten Tagen des Festivals 2023 wird der Orgel-Experte von Pedro Cuadrado begleitet. Ein Tenor erster Güte, der sonst in weitaus größeren Kirchen singt und Chorgesang lehrt, wie zum Beispiel in der Kathedrale von Sevilla. In den nächsten Wochen sind es weitere hochdotierte Gesangssolisten (Cristel de Meulder vom 14. bis 19. September, Julia Fercho ab 22. September und Pater Paskal Barturen).
Vor 140 Jahren gab es noch Frieden auf Erden und keine Handys
Kürzlich kamen die Konzertbesucher der St.-Pauli-Kirche in Rathmannsdorf in den Genuss, sich von der Qualität des Organisten (und der noch recht frisch restaurierten Orgel) sowie des Tenors überzeugen zu lassen. Der Initiator des Festivals nimmt die Besucher von Beginn an mit in die Zeit, als das hiesige Orgel-Exemplar erstmals erklang – vor 140 Jahren. „Da gab es noch Frieden auf Erden“, sagt Müller. Da hätten keine Handys in Konzerten geklingelt – jeder versteht auch diesen Wink des Meisters.
Die einzigartigen Klang-Erlebnisse werden immer wieder mit Applaus honoriert. Matthias Müller spielt Werke französischer, englischer, italienischer Komponisten.
Nicht Breitband, sondern Bandbreite
Nicht Breitband, sondern Bandbreite ist das Thema der Stunde. Feine Flötentöne entlockt der Meister der Königin, Baujahr 1883, als er ein Stück für Flöten-Uhren von Beethoven vorstellt. Zum Vergleich erklingt es wenig später „etwas österreichischer“ wie Müller ein Werk von Haydn beschreibt. Fast wie ein Marsch, lauter und kräftiger also. Bis wieder Pedro Cuadrados feiner reiner Gesang die St.-Pauli-Kirche erfüllt. Die erklatschte Zugabe ist ein Lied, welches von einer verzogenen Taube handelt – La Paloma. Der Tenor stiehlt dem Meister der Register dabei fast die Show.
Die beiden Künstler können sich schließlich noch über ein reichhaltiges Kuchen- und Salatbuffet freuen und sich mit Gegrilltem stärken bevor sie zum nächsten Konzert an diesem Tag gen Weißenfels/Obschütz aufbrechen. Auch eine gut gefüllte Kollekte wird sie gern an St. Pauli erinnern.