Pflegezustand lässt in den Ortsteilen der Ortschaft Förderstedt zu wünschen übrig Ortschaftsrat, Ortsbürgermeister und Bürger fordern mehr Sauberkeit
Ordnung und Sauberkeit lassen in der ehemaligen Gemeinde Förderstedt zu wünschen übrig. Das stellten Bürger und auch Ortsbürgermeister Peter Rotter (CDU) in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates fest.
Förderstedt/Brumby l Die Diskussion angestoßen hatte Roland Rasehorn aus Atzendorf in der Bürgerfragestunde. Er bezog sich auf den von Johann Hauser (FDP) am gleichen Tag in der Staßfurter Volksstimme kritisierten Zustand am Grünschnitt-Containerstellplatz in Üllnitz und merkte an, dass es auch in Atzendorf nicht viel besser aussehe.
Einen ungepflegten Eindruck mache in Atzendorf auch die Hauptstraße, speziell dort wo kein privater Grundstücksbesitzer wohne. "Auch in der Bahnhofstraße in Förderstedt sieht es grauenvoll aus", monierte Rasehorn. Er schlug vor, dass der Stadtpflegebetrieb die in den Ortsteilen wohnenden Leute auch vor Ort einsetzt. "Woanders", so Rasehorn, "ist es wie geleckt."
"Der Pflegezustand lässt in allen Ortsteilen deutlich zu wünschen übrig. Da müssen wir intensiver dranbleiben", gab ihm Ortsbürgermeister Peter Rotter Recht. Auch die Zustände auf den Grüngutsammelplätzen seien unbefriedigend.
In diesem Zusammenhang appellierte Rotter an die Bürger, ihre Gartenabfälle in die bereit stehenden Container zu werfen und nicht daneben, auch nicht wenn diese bereits voll seien. Zudem bat der Ortsbürgermeister die Verwaltung darum, verstärkt Kontrollen durchzuführen, damit die Gewerbetreibenden dort keine Abfälle mehr reinwerfen.
Diese Aussagen verärgerten Hauser sichtlich. Die Probleme seien lange bekannt, aber es werde nur geredet und geredet ohne dass es durchgreifende Veränderungen gebe, kritisierte der FDP-Mann den Ortsbürgermeister.
"Ich wohne jetzt seit zwanzig Jahren in Atzendorf, so schlimm war es dort noch nie."
FDP-Kreischef Johann Hauser
Zudem monierte Hauser, dass es im Stadtpflegebetrieb nur einen Mitarbeiter gebe, der eine Kettensäge bedienen dürfe. "Da muss sich was ändern, damit wir nicht zur Palavertruppe werden. Es tut sich nichts. Hier ist absoluter Handlungsbedarf. Wir wollen Ergebnisse sehen!"
Hauser: "Ich wohne jetzt seit zwanzig Jahren in Atzendorf, so schlimm war es dort noch nie." Man bräuchte nach seiner Schätzung wohl rund fünfzehn Container, um die gesamten Gartenabfälle abfahren zu können.
"Ich kann nichts erzwingen", machte Rotter seine Situation deutlich.
FDP-Fraktionschef Günter Döbbel sagte, die Zielvereinbarung, die die Stadt mit dem Stadtpflegebetrieb zur Abarbeitung festlege, werde nicht erfüllt. "Wir müssen uns fragen, ob er noch eine Daseinsberechtigung hat", sagte Döbbel.
Auf völliges Unverständnis stieß bei ihm auch, dass erst jetzt, mitten in der Brutzeit im Stadtgebiet, zum Beispiel in der Charlottenstraße, Bäume verschnitten werden.
"Wenn das ein Privater machen würde, würde es eine Auflage vom Ordnungsamt geben, für eine Ersatzpflanzung zu sorgen", so der Fraktionschef.
Rotter sagte: "Wir wollen in jedem Ortsteil ein oder zwei Verantwortliche des Stadtpflegebetriebes haben.
Wenn das nicht funktioniere, könnte sich Matthias Cosic (CDU) einen Antrag der CDU-Fraktion vorstellen mit dem Ziel, die Zentralisierung der ehemaligen Bauhof-Arbeitskräfte zurück zu drehen.
Brumbys ehemalige Bürgermeisterin Hannelore Schmidt (FDP-Fraktion) wünscht sich ein stärkeres Engagement der Stadt auf dem Friedhof des Dorfes. Sie wäre neulich bei windigem Wetter beinahe von einem dicken Ast, der sich von einem Baum gelöst hatte, erschlagen worden. Eine Prüfung der Bäume auf ihre Standsicherheit sei dringend erforderlich, sagte Schmidt
2009, so erinnert sich die Kommunalpolitikerin, seien für derartige Arbeiten im Stadtgebiet insgesamt 10 000 Euro im Haushalt drin gewesen.