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Besondere Gefahr durch Pestizide Parkinson-Risiko im Salzlandkreis: Das rät Gewerkschaft Menschen in „grünen Jobs“

Wer viel mit Pflanzenschutzmitteln in Kontakt kommt, hat ein erhöhtes Risiko, an Parkinson zu erkranken. Die Gewerkschaft IG Bau berät Arbeitnehmer im Salzlandkreis.

17.07.2024, 06:00
Das Parkinson-Syndrom wird laut IG Bau auch bei Beschäftigten in der Floristik anerkannt.
Das Parkinson-Syndrom wird laut IG Bau auch bei Beschäftigten in der Floristik anerkannt. (Symbolfoto: dpa)

Staßfurt/VS - Parkinson-Gefahr durch Pestizide: „Wer im Salzlandkreis auf dem Feld arbeitet oder im Gewächshaus Pflanzen hochzieht, den kann es treffen: Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken“, warnt der Bezirksvorsitzende der IG Bau Altmark-Börde-Harz, Michél Eggert.

Parkinson als Berufskrankheit anerkannt

Für Beschäftigte der „grünen Berufe“ gebe es dazu nun eine wichtige Neuerung: Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide wird jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt, macht die IG Bau Altmark-Börde-Harz deutlich. Damit hätten Betroffene über die Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. „Wer welche Unterstützung bekommt, hängt vom Einzelfall ab. Es reicht von der medizinischen Versorgung bis zu Geldleistungen. Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren“, schreibt Michél Eggert von der Agrar-Gewerkschaft IG Bau in einer Pressemitteilung.

Das gelte neben Menschen, die in der Landwirtschaft gearbeitet haben, beispielsweise auch für Beschäftigte im Gartenbau, im Forst und in der Floristik. Sogar auf dem Bau werde bei Sanierungsarbeiten mit Pestiziden gearbeitet. „Vielen ist gar nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind. Gerade im Sanitärbereich kommen häufig Baustoffe mit Anti-Schimmelmitteln zum Einsatz. Und die enthalten oft Pestizide“, erklärt Michél Eggert.

Bei der Berufsgenossenschaft Rat suchen

Der Gewerkschafter rät Menschen, die in gefährdeten Branchen arbeiten, sich bei Fragen an ihre jeweilige Berufsgenossenschaft zu wenden. Allein in der Landwirtschaft sind im Salzlandkreis nach Angaben der IG BAU Altmark-Börde-Harz rund 840 Menschen beschäftigt. Viele davon hätten auch mit Pflanzenschutzmitteln zu tun, so die Agrar-Gewerkschaft.