Überflutung Ratsteich soll in Güsten Rettung bringen
Anwohner an der Güstener Haupfverkehrsstraße saufen bei Unwettern immer wieder regelrecht ab. Das soll bald ein Ende haben.
Güsten l Beim jüngsten Unwetter am vergangenen Wochenende, als die Löderburger Wehr beispielsweise mit den Wassermassen in ihrem Ort zu kämpfen hatte, waren die Anlieger im Bereich Walter-Munke-Straße/Bahnhofstraße in Güsten glimpflich davongekommen.
Doch so lange lag der gleiche Ärger für sie nicht zurück. Zuletzt erwischte es die Anwohner der Güstener Hauptverkehrsstraße am Abend des 26. Juli, als sich bei einem Gewitter alle Himmelsschleusen öffneten. Keine Seltenheit bei Starkregen.
Manuel Pickart nahm diese immer wiederkehrende Unannehmlichkeit zum Anlass, sie während der Stadtratssitzung Dienstagabend anzusprechen. „Kann die Stadt den Leuten nicht wenigstens Sandsäcke geben, damit sie sich schützen können?“, richtete der Stadtrat (SPD/Bürger für Bürger, BfB) seine Bitte an Bürgermeister Helmut Zander (SPD).
Der verwies auf das Vorhaben Ausbau Neundorfer Straße und entgegnete auf Pickarts Ansinnen: „Sandsäcke werden wir da nicht hinlegen.“ Vielmehr treibe die Stadt jetzt den Ausbau des Regenwasserkanals in besagter Straße voran.
Damit verbunden werde auch die Einleitung in den Ratsteich, um den Druck aus Richtung Aschersleber Landstraße aus der Leitung zu nehmen, die in Richtung Wiesenstraße führt.
Verblüffend schließlich Zanders Reaktion auf die Frage von CDU-Stadtrat Michael Kruse, der wissen wollte, was man machen könne, um den Druck aus der Leitung zu nehmen. Die Stadt benötige doch Zahlen, um 2021 in dieser Frage investieren zu können. „Wir brauchen nur das dortige Pumpwerk auszuschalten und den Ablauf in den Ratsteich zu ermöglichen“, erklärte Zander, als müsste das jeder wissen. „Und warum haben wir das dann nicht von vornherein so gemacht?“, fragte Sven Kurde (SPD/BfB). Das verstehe er auch nicht, ergänzte Kruse. Diese Antwort blieb der Bürgermeister den Stadträten an diesem Abend schuldig.
Tatsächlich wird gemunkelt, dass bei einigen Stark-regen-Ereignissen besagtes Pumpwerk bereits abgeschaltet wurde mit dem Ergebnis, dass sich kein Wasser auf der Straße sammelte.
Beim letzten Mal sollen aber sowohl der Bürgermeister als auch der Bauhof-Chef nicht in der Stadt gewesen sein, die diesbezüglich hätten Abhilfe schaffen können.
Helmut Zander, am Mittwoch darauf angesprochen, sagte, dass das Pumpwerk eine Anlage des Wasser- und Abwasserzweckverbands sei und er es der Stadt untersagt habe, sie zu bedienen, wie man es zuvor im Ernstfall getan habe.
Zander legt nun alle Hoffnung auf die Sanierung der Neundorfer Straße. Diese Baumaßnahme mit Schaffung eines Regenwasserkanals, die Überleitung in den Ratsteich und dessen Entschlammung seien als Einheit zu betrachten. Die Ausschreibung laufe. In diesem Jahr also noch soll mit der Umsetzung der Pläne begonnen werden.
Der Bürgermeister lädt zur Anliegerversammlung zum Vorhaben Neundorfer Straße am Dienstag, 1. September, 18 Uhr, ins Mehrzweckgebäude am Kiesschacht ein. Wegen gebotener Abstandsregeln sollen sich die Teilnehmer auf zwei pro Haushalt beschränken.