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Sanierung Reiten: Dressurplatz in Westeregeln wird saniert

Der Reit- und Fahrverein Westeregeln will den Trainings- und Dressurplatz sanieren. Diese Investition kann er aber nicht aus eigener Kraft stemmen. Deshalb stellte er einen Antrag auf Unterstützung. Darüber musste der Gemeinderat entscheiden.

Von René Kiel 16.07.2023, 18:00
Der Dressurplatz in Westeregeln soll saniert werden.
Der Dressurplatz in Westeregeln soll saniert werden. Foto: Tobias Zschäpe

Etgersleben/Westeregeln - Der Betreiber des Windparks Etgersleben, die Prokon Regenerative Energien eG, stellt dem Börde-Hakel-Gemeinderat für gemeinnützige Zwecke Gelder für sogenannte akzeptanzfördernde Maßnahmen zur Verfügung. Darüber hinaus können die Vereine bei der Firma Prokon Spendengelder beantragen.

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Gemeinderat seine Zustimmung gibt. Das war in der jüngsten Sitzung im ehemaligen Seniorentreff in Etgersleben bei nur drei Gegenstimmen der Fall. Dort stand der Antrag des Reit- und Fahrvereins Westeregeln mit der Bitte um eine Finanzspritze für die Sanierung des Trainings- und Dressurplatzes in Westeregeln auf der Tagesordnung.

Darüber wollte Bürgermeister Axel Großheim (parteilos) eigentlich schon in der vorhergehenden Sitzung abstimmen lassen. Doch die von ihm angestoßene Beratung stieß bei Jörg Zielke (Freie Wählergemeinschaft Westeregeln) und beim Fraktionschef der Sportfreunde Börde-Hakel, Detlef Kasten, auf Ablehnung, denn der Antrag lag dem Rat nicht rechtzeitig vor. Das gehe nicht zwischen Tür und Angel, so Jörg Zielke damals.

Wie das Ortsoberhaupt nun in Etgersleben mitteilte, benötigt der Verein 5000 Euro, um das von ihm geplante, rund 25.000 Euro teure Projekt stemmen zu können.

Ein wichtiger Verein

„Das ist ein wichtiger Verein für die Gemeinde Börde-Hakel, der mit seinen Veranstaltungen viele Besucher anzieht“, sagte Axel Großheim in Anspielung zum Beispiel auf das alljährlich stattfindende Pfingstturnier. „Ich unterstütze den Antrag“, fügte der Bürgermeister hinzu.

„Was vom Reit- und Fahrverein in Westeregeln geleistet wird, ist einmalig“, lobte auch der SPD-Fraktionschef Manfred Püchel, der selbst oft Veranstaltungen verfolgt hat. In diesem Zusammenhang erinnerte der in Etgersleben wohnende Kommunalpolitiker daran, dass es sich bei den Prokon-Geldern eigentlich um „Schmerzensgelder für Etgersleben“ handelt. Damit spielte er auf die Belästigungen für die Bürger an, die die Windräder in der Dorfnähe verursachen.

Von den einst mehr als 80.000 Euro für akzeptanzfördernde Maßnahmen von der Firma Prokon seien innerhalb weniger Jahre rund 50.000 Euro ausgegeben worden, so dass jetzt nur noch rund 36.000 Euro übrig geblieben seien. Für diese Restsumme schlug Manfred Püchel vor, diese durch drei zu teilen, damit jeder Ortsteil der Gemeinde über rund 12.000 Euro verfügen kann. „Dann können die Westeregelner sagen, 5000 Euro geben wir dem Reit- und Fahrverein. Hakeborn hat auch nicht wenig Geld erhalten“, sagte der SPD-Politiker.

Er forderte, die Diskussion über die Verwendung der Mittel erst einmal zu stoppen und in einer Arbeitsberatung darüber zu beraten. Sein entsprechender Antrag fand jedoch keine Zustimmung. Zudem verlangte Manfred Püchel vom Bürgermeister eine Auflistung über die bisherige Verwendung der Prokon-Gelder.

Letzteres fand die Unterstützung von Ralf Diesing (CDU). „Damit man sieht, was jeder bekommen hat“, sagte er und regte zugleich eine Fünf-Jahresfrist für diese Liste an.

Jörg Zielke sprach sich gegen eine Aufteilung des Geldes auf die Ortsteile aus. „Wenn wir damit anfangen, sind wir keine Gemeinde mehr. Bei den Gewerbesteuern wird ja auch nicht gefragt, woher das Geld kommt“, argumentierte er. Wenn man aufrechnen würde, wer was bekommen habe, würden manche erstaunt sein.