Freizeit Reiten durchs Brandenburger Tor
Zwei Hecklinger "Cowboys" lebten ihren Traum vom Ritt auf dem Rücken ihrer Pferde durch das Brandenburger Tor.
Hecklingen/Berlin l Das große Jubiläum zum Tag der Deutschen Einheit vor 30 Jahren ist nur wenige Tage jung und fast passend dazu erzählt eine Ankunft der besonderen Art in Hecklingen eine Geschichte. Es geht um ein Erlebnis, das seinen Ursprung in einem nicht alltäglichen Einfall findet.
Ulf Bachmann und Torsten Balke aus Hecklingen sitzen bei einem Bierchen zusammen und erzählen. Durch das Brandenburger Tor in Berlin müsste man mal reiten. Dieser Gedanke kommt auf, denn beide haben Pferde und reiten. „Das ist ungewöhnlich und das macht nicht jeder“, lacht Ulf Bachmann, als er gestern im Gespräch mit der Staßfurter Volksstimme davon berichtet, wie er und sein Kompagnon in der Hauptstadt durch die Straßen zogen. Denn ihren Traum haben die beiden Männer aus Hecklingen jetzt gelebt.
Allerdings fuhren sie dann doch mit Auto und Pferdeanhänger dorthin. Dafür ritten sie aber den ganzen Weg zurück. „Wären wir mit dem Pferd hingeritten, hätten wir Angst gehabt, dass man uns am Ziel dann vielleicht doch nicht durchreiten lässt“, schildert Ulf Bachmann Bedenken.
Anders organisiert, passierte das nicht. Auf Rebell, einem Schwarzwälder Wallach, und der Haflinger-Mix-Stute Sandra gelang es in den Cowboys aus Hecklingen, das bekannte Berliner Wahrzeichens auf dem Rücken ihrer Pferde zu durchqueren. Dazu kam es in der vergangenen Woche am 28. September.
Kurz vor dem Tor, ungefähr 50 Meter davon entfernt, wurden die Pferde in einem Park ausgeladen und in Ruhe gesattelt. Pferde aus dem Hänger. Ledermantel an, Cowboyhut auf und schon ging es los. „Dann sind wir vorgeritten, durch das Tor geritten und haben Fotos gemacht“, erzählt der Reiter. Danach ging es zu Pferd durch die Hauptstadt. Berlin, Boulevard, an Straßencafés, Geschäften und Autos vorbei Richtung Hecklingen, einmal komplett durch Berlin. An manchen Ecken von Gaststätten seien sogar die Stühle weggenommen worden, damit die Reiter passieren konnten. Die Berliner und ihre Gäste seien es sicher nicht gewohnt gewesen, Cowboys zu sehen. „Sie haben bestimmt gedacht, wir kommen aus dem Filmpark in Babelsberg“, lacht Ulf Bachmann. Er freut sich aber, denn zu 99 Prozent sagt er, sei die Aktion sehr positiv aufgenommen worden, meint er. In den Berliner Fußgänger-Zonen wurden sie oft angesprochen, oder fotografiert. Viele klatschten oder zeigten den Daumen nach oben.
Sieben Tage waren die Männer und ihre Pferde danach unterwegs nach Hause. Stahnsdorf, Bad Belzig, Möckern Wahlitz und Osterweddingen sind nur einige Orte. Durch Wälder über Wiesen und Äcker führte Sie der Weg weiter, immer das Handy als Navigationpartner dabei. Jeden Tag berichteten die Pferdefreunde über Facebook von ihrem Erlebten. Spontan steuerten sie am Abend immer andere Reiterhöfe an. Pro Tag legten sie 30 bis 40 Kilometer zurück und saßen sechs bis acht Stunden im Sattel, um das nächste Etappenziel zu erreichen.
Erschöpft aber glücklich machten sie am Sonntag Nachmittag am Tourismuszentum „Löderburger See“ ihr abschließende gemeinsame Rast und verabschiedeten sich. Ihre Wege trennten sich. Der eine Reiter wohnt in Hecklingen, der andere Im Groß Börnecker Ortsteil Jakobsgrube.
Ulf Bachmann und Torsten Balke haben jetzt schon wieder neue Urlaubs-Pläne für 2021. Wohin es dann geht, wird sicher in gemeinsamer Runde besprochen. Denn manchmal hat man die besten Ideen bei einem Bierchen.