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Bildungsstätten in Staßfurt und Förderstedt lassen hinter ihre Kulissen blicken Schüler und Eltern auf Entdeckungsreise

Von Falk Rockmann, Karl Seidel und Lucas Damm 30.01.2012, 04:32

Was und wie lernen eigentlich unsere Kinder? Das Dr.-Frank-Gymnasium und die Sekundarschulen Förderstedt und "Hermann Kasten" Staßfurt öffneten ihre Türen für eine gemeinsame Entdeckungstour ihrer künftigen Schüler und deren Eltern.

Staßfurt/Förderstedt l Stolz präsentierten die Schüler der Hermann-Kasten-Sekundarschule erstmals ihr neues Domizil in Staßfurt Nord. "Hier ist es definitiv angenehmer", strahlte Julia. Die 15-jährige war im vergangenen Jahr mit ihren 210 Mitschülern aus den alten Gemäuern in der Michaelisstraße ausgezogen. "Zum Glück haben wir jetzt eine vernünftige Sporthalle und müssen nicht mehr über den Hof, wenn wir die Klassenräume wechseln." Auch eine unverschlossene Toilette empfindet sie als Verbesserung. Ähnlich sehen es die Lehrer. "Ich denke, dass mittlerweile auch jeder den Weg in jeden Klassenraum kennt", meint Schulleiter Bernhard Polefka.

Als neueste Errungenschaft der Schule stellte Reinhold Kreibich den Besuchern eine interaktive Tafel vor. Nicht allein, dass mit ihr Kreide und Schwamm gespart werden können. "Wir brauchen kein Kartenmaterial mehr und gehen darüber ins Internet. Auch die Vorbereitung zu Hause ziehen wir auf einen Stick und haben sie per Knopfdruck für den Unterricht parat", schwärmt der stellvertretende Schulleiter.

Ins Staunen gerieten die großen und kleinen Besucher derweil in der Hexenküche, dem Chemiekabinett, wo Celine und Isabel mit "Zaubertropfen" zeigten, wie Säuren und Basen in Haushaltschemikalien nachgewiesen werden, also bestimmt werden kann, ob etwas giftig ist.

"Hier möchte ich auch gern Schüler sein"

"Hier möchte ich auch gern Schüler sein", hörte auch Reiner Haase, Leiter der Förderstedter Sekundarschule, am Sonnabend des öfteren. Auch bei den Grundschülern, die seine Einrichtung besuchten, steht dieser Tage die Frage, ob sie künftig die Sekundarschule oder das Gymnasium besuchen werden. Für Anna-Maria Hirschfeld, Mileen Nimmich und Dominik Stephan aus Förderstedt scheint der Weg festzustehen. Die drei sind schon Freunde an der Grundschule und wollen im Heimatort bleiben. "Damit entfällt auch das lästige Schulbusfahren", meinen sie. Unentschieden zeigten sich derweil noch Nicole und Christian Schnürpel aus Zens, die mit ihrem Sohn John gekommen waren. Staatliche Sekundarschule in Förderstedt oder private in Großmühlingen?, fragen sie sich.

"Was ist denn das? Darf ich das ausprobieren?"

In Förderstedt sollen ab Herbst in mindestens zwei neuen fünfte Klassen unterrichten werden. Vielleicht überzeugte die Besucher der Ende der 90er Jahre komplett modernisierten und teils neu gebauten Schule auch ein Kuchenbüffett? Gegenüber übten Schulchor und Tanzgruppe. Im Hauswirtschaftsraum konnte man sehen, wie leckere Sachen entstehen. Michele Ronge aus der Klasse 8a servierte einen kleinen Imbiss. Im Physikkabinett führte Fachlehrerin Gudrun Seiler verschiedene Experimente durch.

Dass der Unterricht nicht aus Computerspielen besteht, sondern Grundlagen für das Betriebssystem Windows bis zur Internetnutzung und Aufklärung über Gefahren im Internet vermittelt werden, erfuhren Anna-Maria, Mileen und Dominik im Computerkabinett. Sie waren hier gar nicht wegzukriegen.

Geruchsproben warteten auf die Besucher des Chemieraums, und im Technikraum erklärten Helmut Barthel und Jörg Treue unter anderem das Funktionsmodell eines Autos.

"Was ist denn das?" "Wie funktioniert das?" "Darf ich das mal ausprobieren?" Das waren wohl die häufigsten Fragen, die am Sonnabend auch im Gymnasium gestellt wurden. Schulleiter Steffen Schmidt und sein Lehrerteam empfing mit den Gymnasiasten die neue Generation der Fünftklässler und deren Eltern, froh über die große Resonanz.

Wie in den anderen Schulen nutzten auch hier ehemalige Schüler die Gelegenheit, sich ihre "alte" Schule anzusehen, wie sie sich entwickelt und was sich verändert hat.

Mit Bonjour!, Dobri Djen! oder Hola! wurden die Besucher von den Französisch-, Russisch- und Spanischlehrern freundlich begrüßt. Für die Neuen beginnt schließlich auch ein Fremdsprachen-Zeitalter. Sie experimentierten zudem im Chemie- und Biologiekabinett, bewunderten verschiedene Mineralien bei den Jungen Geologen und konnten sich auch bei der Schachschule Slobodyan vom reichhaltigen Freizeitangebot am Gymnasium überzeugen.

Zugegen waren auch Mitglieder und Flugzeuge des Modellflugclubs Milan aus Hohenerxleben und die Theater-AG. Musisch ging\'s bei Mitgliedern des Jugendblasorchesters Staßfurt und der Band Take Off sowie dem Chor der Schule zu. Auch was im Geschichtsunterricht auf die künftigen Mitschüler zukommt, erfuhren sie, bekamen Modelle von Langhäusern sowie vom Ischtar-Tor präsentiert.