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Ende Wahlperiode Seniorenrat der Stadt Hecklingen arbeitet in der Illegalität

Durch eine Panne der Verwaltung der Stadt Hecklingen gibt es derzeit keine Interessenvertretung der älteren Bürger. Deren Wahlperiode ist abgelaufen.

Von René Kiel 20.09.2024, 12:41
Der Seniorenrat organisiert in  jedem Jahr Flohmärkte und wird dabei von engagierten Frauen unterstützt.
Der Seniorenrat organisiert in jedem Jahr Flohmärkte und wird dabei von engagierten Frauen unterstützt. Foto: René Kiel

Hecklingen/Groß Börnecke. - Durch eine Panne der Verwaltung gibt es derzeit in der Stadt Hecklingen offiziell keinen Seniorenbeirat als Interessenvertretung der älteren Bürger mehr. Darauf wies dessen bisherige Vorsitzende Heidemarie Hoffmann (Wählergemeinschaft), die auch Stadträtin und Ortsbürgermeisterin in Hecklingen ist, in der jüngsten Ratssitzung im Dorfgemeinschaftshaus Groß Börnecke hin.

Aufgefallen sei das einer Mitstreiterin, weil die Zahlung der „üppigen Aufwandsentschädigung“ in Höhe von zehn Euro für jeden der in diesem Gremium ehrenamtlich tätigen Senioren durch die Verwaltung ausgeblieben sei, berichtete Heidemarie Hoffmann den Räten. Daraufhin habe sie im Rathaus nachgefragt und die Antwort erhalten, dass es den Seniorenbeirat nicht mehr gebe, weil dessen Wahlperiode mit der des alten Stadtrates am 30. Juni abgelaufen sei. „Deshalb arbeiten wir jetzt eigentlich in der Illegalität“, beklagte die ehemalige Vorsitzende. Und dabei habe sie mit ihren Mitstreitern den zweiten Gesundheitstag, der viel Vorbereitungszeit erfordert habe, und andere Veranstaltungen organisiert.

Kein Versicherungsschutz

Heidemarie Hoffmann enttäuscht: „Wir dürften uns eigentlich gar nicht mehr Seniorenrat nennen und haben auch keinen Versicherungsschutz mehr. Das macht mich traurig, dass wir die Versäumnisse jetzt ausbaden müssen.“ In diesem Zusammenhang verwies die Kommunalpolitikerin darauf, dass es nach der Kommunalwahl im Jahr 2019 für den Seniorenrat einen nahtlosen Übergang gegeben habe. Da seien die Mitglieder im Herbst durch den Stadtrat bestellt worden.

Die Fachbereichsleiterin Nancy Funke räumte Fehler ein. „Das ist nicht schön. Das ist untergegangen“, sagte sie. Laut Hauptsatzung der Stadt ende die Amtszeit des Seniorenbeirates mit der Wahlperiode des Stadtrates. Deshalb hätte man in der alten aktiv werden müssen.

SPD-Fraktionschef für Verdopplung der Aufwandsentschädigung

„Das, was passiert ist, ist schlecht für diejenigen, die das weiter machen möchten und auch wegen des nicht mehr vorhandenen Versicherungsschutzes. Wir machen schon nicht so viel für unsere Senioren. Und mit den 10 Euro sanieren wir unseren Haushalt nicht“, sagte die Stadtratsvorsitzende Ethel-Maria Muschalle-Höllbach (WGH).

Die Stadt hatte mit einer Ausschreibung für den neuen Seniorenrat Mitglieder gesucht. Sie konnten sich bis zum 20. August bewerben. SPD-Fraktionschef Roger Stöcker plädiert für eine Aufstockung der Aufwandsentschädigung für die Mitglieder auf 20 Euro pro Monat.