393 Nachwuchsfeuerwehrleute aus 30 Wehren sind dabei Sie freuen sich das ganze Jahr aufs Zeltlagerleben
Die Kinder freuen sich ein ganzes Jahr darauf. Betreuer nehmen extra Urlaub dafür. Das Zeltlager der Kinder- und Jugendfeuerwehren des jetzigen Kreisverbands aller Feuerwehren im Salzlandkreis ist allemal ein beliebter Höhepunkt. 2013 für 393 Nachwuchsfeuerwehrleute aus neun Kinder- und 21 Jugendfeuerwehren, die fünf Tage am Güstener Kiesschacht genossen.
Güsten l Simon relaxt in der Felge eines überdimensionalen Reifens. Für den neunjährigen Kameraden der Schneidlinger Jugendfeuerwehr (JFW), der beim Neptunfest auf "Zappelndes Seepferdchen" getauft wurde, sind die Spielburgen der Favorit des diesjährigen Zeltlagers am Güstener Kiesschacht.
Es ist Montagabend. Vor den Zelten jeder Wehr lodert mindestens ein Feuerkorb oder ein Grill, auf dem leckeres Essen zubereitet wird. Es ist Selbst-Kochtag, die Feldküchen der Neundorfer und Unseburger Kameraden, vor denen sich mittags immer vielbeinige Warteschlangen aufbauen, haben Pause am letzten der vier Abende.
"Ist alles eine Frage der Organisation."
Da kochen die Froser Wikingertopf mit allem Drum und Dran im Kessel. Mathias Balke brutzelt für die Schützlinge der Löderburger Wehr das Fleisch für frische Hamburger. Wie er haben die meisten Betreuer extra Urlaub genommen. "Wir sind elf Kinder und vier Betreuer", zählt Balkes Kamerad Steffen Schulz auf. Ein Limit, wie viele Teilnehmer jede Wehr schicken kann, gibt es nicht. "Ist alles eine Frage der Organisation, wie viele Zelte man zur Verfügung hat und wieviele Betreuer, so "Schulle".
Und es klappte wieder. Das 23. Mal übrigens unter Federführung von Roswitha Salm. So lange ist die Unseburgerin schon Chefin der Kreisjugendfeuerwehr - seit der Fusion der Verbände im Frühjahr nunmehr für den gesamten Salzlandkreis. Nach vier anstrengenden Tagen war sie Montagabend fix und fertig. Aber "Es war wieder schön", so ihr kurzes Fazit.
Und das fanden die Kinder und Jugendlichen natürlich auch. Moritz Kilian von der Jugendfeuerwehr Neundorf zählt gern auf, was er mit seinen Kameraden alles erlebt hat: "Am Freitagabend haben wir uns nach dem Zeltaufbau kennengelernt. Am zweiten Tag gab es Spiele und Wettkämpfe als Höhepunkte. Und später eine Disko. Am Sonntag konnten wir etwas länger schlafen. Das Frühstück haben die einzelnen Wehren immer abwechselnd für alle gemacht. Genau wie die Nachtwachen. Dazu waren aber nur die Jugendwehren eingeteilt." Der Sonntag hielt dann einen zweistündigen Orientierungsmarsch durch Güsten bereit. Inklusive Märchen-Quiz und Wettbewerb, den übrigens Landrat Ulrich Gerstner und der Güstener Bürgermeister Helmut Zander gegen Roswitha Salm und Marcus Brune von der JFW Westdorf zur Eröffnung des Lagers absolvieren mussten - mit Helm und Schwamm auf dem Kopf mussten sie so viel Wasser wie möglich sammeln.
Der Spaß stand wie bei allem im Vordergrund, ebenso beim Schlauchbootrennen und schließlich am Montagabend beim Dschungelcamp, das live von der neuen Terrasse des Mehrzweckgebäudes am Kiesschacht übertragen wurde.
"Mir hat das Schlauchbootrennen mit den Jungen am besten gefallen", war das Fazit der zehnjährigen Chantal Bischoff aus Löderburg, die schon das dritte Mal das Glück hatte, dabei zu sein. Es gab noch ganz viele weitere schöne Erlebnisse, die bis hin zu Begegnungen mit verirrten Entenküken reichten. Und sogar ein Patenkind hatte das Zeltlager 2013. Der Neundorfer Jugendwart Matthias Volkland wurde am vorletzten Tag zur Geburt seines Kindes "abkommandiert".
Beim Kreisjugend-Feuerwehrtag im September in Calbe steht der Sport im Vordergrund.