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Corona Staßfurt: Mit Corona infiziert von der Klinik ins Pflegeheim zurück

Ärzte entscheiden über Entlassung von Patienten. Der Salzlandkreis erklärt die Entscheidung.

Von Falk Rockmann Aktualisiert: 12.06.2021, 17:09
Ein Staßfurter Patient wurde nach einer Corona-Infektion zurück ins Pflegeheim gebracht. Daraufhin gab es einen Besucherstopp.
Ein Staßfurter Patient wurde nach einer Corona-Infektion zurück ins Pflegeheim gebracht. Daraufhin gab es einen Besucherstopp. Symbolfoto: Bodo Schackow/dpa

Staßfurt - Nachdem ein Patient vom Krankenhaus ins Heim zurückgeschickt worden war – mit nachgewiesener Corona-Infektion – wurde für das Heim ein Besucherstopp verhängt.

Ein Unding, findet die Angehörige eines anderen Bewohners, die darauf aufmerksam machte. Hauptsächlich, weil ja schon eine monatelange besuchsfreie Zeit hinter Heim und Angehörigen liegt.

Die Staßfurterin (Name ist der Redaktion bekannt) will wissen, wie das sein kann, dass ein Krankenhaus so einen Patienten in ein Altenpflegeheim entlassen kann und damit quasi die gesamte Pflegeeinrichtung inklusive Personal und Angehörige der Bewohner bestraft.

„Das Gesundheitsamt bekräftigt den Grundsatz, dass Patienten dann – und nur so lange – stationär behandelt werden, wenn Indikation und Krankheitsverlauf dies begründen“, reagierte die Pressestelle des Salzlandkreises auf eine entsprechende Nachfrage. „Ist das nicht mehr gegeben, wird der Patient aus dem Krankenhaus entlassen, in der Regel in die Häuslichkeit.“

Hygieneplan mit Schutzmaßnahmen

Es obliege also den behandelnden Ärzten zu entscheiden, inwieweit die Erkrankung einen stationären Aufenthalt begründet. Das Vorliegen eines positiven PCR-Tests allein sei keine Begründung. Und: Das Zuhause eines Pflegeheimbewohners sei eben das Seniorenheim, wo er ohnehin fachgerecht versorgt und betreut wird.

„Altenpflegeheime haben einen Hygieneplan. Darin sind die Vorgehensweisen zur Betreuung eines Bewohners mit infektiösen Erkrankungen festgeschrieben und das richtige Verhalten des Pflegepersonals mit entsprechenden Schutzmaßnahmen, wie die Trennung des Betroffenen von anderen Bewohnern, Schutzmaßnahmen für ihn, die Bewohner und das Personal und Besuchsstopp für diesen einen Patienten“, erklärt die Pressestelle. Somit könne die Gefahr einer Ausbreitung des Virus’ weitgehend gebannt werden. „Zudem können Pflegeheime mit Schnelltests bei Bewohnern und Personal für zusätzliche Sicherheit sorgen.“

Besucherstopp mittlerweile wieder aufgehoben

Befriedigend für die Bewohner und deren Angehörigen ist das sicher nicht.

Ein Trost: Die Pflegeeinrichtung in Staßfurt hat mittlerweile – nach einer erneuten Woche also – den Besucherstopp wieder aufheben können.