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Xylophon-Virtuose Staßfurt verliert einen bekannten Sohn

Der 1951 in Staßfurt geborene DDR-Star, Musiker und Entertainer Bernd Warkus ist wenige Tage nach seinem 69. Geburtstag verstorben.

06.08.2020, 23:01

Staßfurt l „Die traurige Nachricht, dass Bernd Warkus den Kampf gegen seine Krankheit verloren hat, hat mich tief betroffen gemacht“, schrieb Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD) an dessen Ehemann Ullrich Baudis.

„Staßfurt“, so Wagner in seinem Kondolenzschreiben, „hat einen bekannten Sohn verloren. Durch sein musikalisches Wirken errang auch der Name seiner Heimatstadt bundesweit Bekanntheit. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“ Wagner ließ Ullrich Baudis wissen, dass er an dessen Trauer Anteil nehme und wünschte ihm für die schweren Stunden des Abschieds viel Kraft.

DDR-Schlagerstar Dagmar Frederik, die mit der Xylophon-Legende Bernd Warkus befreundet war, schrieb auf ihrer Facebook-Seite: „Nach einer schlaflosen Nacht – ich versuche zu begreifen, dass er eingeschlafen ist. Er hat sich so tapfer gewehrt. Jetzt hat sein Herz aufgegeben. Bernd Warkus mein – unser ganz enger Freund – ein großartiger Musiker und Mensch mit einem riesigen Herzen. Wir wünschen Ulli, seinem Lebensmenschen und René, seinem Sohn ganz viel Kraft. Gute Reise mein Bernd.“

Sein Bedauern über den Tod von Bernd Warkus äußerte auch der ehemalige Vorsitzende des Regionalverbandes der Kleingärtner Staßfurt Eberhard Kanitz. „Ich kannte ihn von Kindesbeinen an. Wir waren mit der Familie Warkus verbunden und waren immer in Kontakt“, so Kanitz, dessen Vater mit Bernd Warkus Großvater früher zusammen gearbeitet hatte. Eberhard Kanitz kann sich auch noch ganz genau daran erinnern, dass die Familie Warkus einst neben Drogen-Weber in Staßfurt wohnte und hat die musikalische Entwicklung von Bernd Warkus aufmerksam verfolgt. „In Deutschland gibt es kaum einen Xylophonvirtuosen, der so großartig war oder ist wie Bernd Warkus“, sagte Eberhard Kanitz.

Bernd Warkus stammte aus einer Musikerfamilie. Der Sohn von Marga Warkus spielte in dritter Generation auf dem Vier-Reiher-Varietéxylophon. Seinen ersten Auftritt hatte er 1961 im Salzlandtheater in Staßfurt, verriet der TV-Star im Jahr 2012 bei der Premiere der Staßfurt-Show, die sein Sohn René zusammem mit dem damaligen Theaterleiter Norbert Viertel aus der Taufe gehoben hatte.Dass ihm auf diesem Musikinstrument niemand etwas vormacht, demonstrierte Bernd Warkus auf beeindruckende Weise in der Staßfurt-Show. Bernd Warkus, der auch der Hexenmeister auf dem Xylophon genannt wurde, spielte mit seinen Löffelschlegeln auf diesem Musikinstrument sowie auf den an Zahnräder erinnernden Klingenden Scheiben bekannte Melodien aus Oper, Operette und Musicals. Er war ein Star und war oft im Fernsehen, unter anderem in der Unterhaltungsshow „Ein Kessel Buntes“, zu Gast. Im Laufe seiner Karriere hatte Bernd Warkus fast 2000 Auftritte auf vier Kontinenten.

René Warkus hat das Talent seines Vaters geerbt und setzt die Familientradition als Xylophonvirtuose in vierter Generation fort. Auf seiner Facebook-Seite verspricht er seinen Freunden und Fans: „Ich werde im Sinne meines Vaters weiter arbeiten.“