Nagelneuer Magnetresonanztomograph ergänzt neuen Mehrzeilen-Computertomographen Staßfurter Krankenhaus erhält weitere medizinische Hochleistungstechnik
Die Ameos-Klinik in Staßfurt verfügt seit gestern erstmals über einen hochmodernen Magnetresonanztomographen (MRT). Der im Krankenhaus mit einer Praxis ansässige Facharzt für Radiologie Lutz Müller sprach von einem "medizinischen Kracher".
Staßfurt l Die von der Firma Toshiba in Großbritannien gefertigte, rund sechs Tonnen schwere Spitzentechnik vom Typ Vandage Titan 1,5 Tesla wurde am Morgen von einer hessischen Spezialfirma in Staßfurt angeliefert, mit einem Kran vom Lkw entladen und an den zukünftigen Standort im Erdgeschoss transportiert.
Dazu hatte es sich erforderlich gemacht, die Außenwand der Klinik an der entsprechenden Stelle zu öffnen. Sie wurde nach dem Einpassen des auf vier Rollen gelagerten MRT sofort wieder verschlossen. Das Gerät stand schon wenige Zeit später an Ort und Stelle. "Das war Millimeterarbeit", lobte Facharzt Müller die mit der Anlieferung und mit dem Aufbau vertrauten Kollegen.
Jetzt müsse man die ganzen Anschlüsse herstellen und die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme treffen. Diese soll Mitte Mai erfolgen. "Dann werden wir den Start mit dem ersten Patienten vollziehen", sagte Müller. Wenn es nach ihnen gehen würde, müsste der MRT schon morgen in Betrieb gehen. "Die Leute wollen nicht mehr warten und für die Untersuchungen nicht mehr so weit fahren", sagte der Facharzt. Bislang mussten die Patienten den MRT im Kreis Mansfeld-Südharz oder in Magdeburg aufsuchen.
"Die Magnetresonanztomographie ist ein bildhaftes Verfahren in der Diagnose zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe. Damit ist es möglich, Akutuntersuchungen vom Kopf bis zum kleinen Zeh durchzuführen", erläuterte Lutz Müller.
Mit dieser Technik werden Schnittbilder des Körpers erzeugt, die eine Bewertung vieler krankhafter Veränderungen erlauben, fügte er an. Das basiert auf der Erzeugung von starken Magnetfeldern, wobei keine belastende Röntgen- oder andere ionisierende Strahlung entsteht.
Müller hat weder Kosten, noch Mühen gescheut, damit die neue Staßfurter "Röhre" von ihrem Durchmesser um zehn Zentimeter breiter ausfällt als die an anderen Standorten, die nur 60 Zentimeter stark sind. Das ist besonders für die Patienten wichtig, die unter Platzangst leiden. Ihnen werde man sich weiterhin mit besonderer Aufmerksamkeit widmen, hieß es.
Den gesamten Investitionsaufwand einschließlich der Umbaukosten gab Müller mit rund einer Million Euro an. "Seit Dezember des vergangenen Jahres ist eine einheimische Baufirma mit den montagevorbereitenden Maßnahmen beschäftigt gewesen. Wie diese Arbeiten wurden fast alle Aufträge in der Region vergeben," informierte Müller weiter.
Dessen seit Jahren im Krankenhaus Staßfurt ansässige Facharztpraxis führt seit Ende November des vergangenen Jahres nicht nur für ihre eigenen Patienten, sondern auch für das Ameos-Klinikum radiologische Untersuchungen durch. Vom neuen Klinikbetreiber übernahm Müller zum Teil die entsprechende Technik des Krankenhauses. Das regelt ein Vertrag, den der Staßfurter Radiologe und Dipl. med. Dietmar Handro, der Geschäftsführer des Radiologischen Zentrums Mansfeld-Südharz/Salzland, zu dessen ortsübergreifenden Ärztepartnerschaftsgesellschaft die Praxis von Lutz Müller gehört, sowie der Staßfurter Klinik-Direktor Dr. John Näthke Ende Januar unterzeichneten.
"Lutz Müller trägt maßgeblich dazu bei, den Klinikstandort Staßfurt aufzuwerten."
Diese Vereinbarung sah auch vor, dass Müller den seit 2005 in Staßfurt arbeitenden Computertomographen, kurz CT, der Kreiskliniken Aschersleben-Staßfurt durch einen neuen ersetzen wird. Der neue Mehrzeilen-CT ist bereits vor Wochen im Krankenhaus Staßfurt installiert worden. Damit können Untersuchungen vor allem im Kopf-, Hals-, Brustkorb- und Bauchbereich durchgeführt werden.
Beide Seiten hatten sich auch darauf verständigt, dass die Facharztpraxis die drei Röntgenassistentinnen, die bisher im Krankenhaus tätig waren, zu den bisherigen Konditionen übernimmt.
"Darüber hinaus haben wir drei weitere Mitarbeiterinnen eingestellt", teilte der Radiologe im Januar mit. Mit ihm und der Diplom-Medizinerin Ellen Schmidt zählt die Praxis nun insgesamt elf Mitarbeiter. "Für die Patienten sind wir immer zur Stelle. Wenn nach einem Schlaganfall nachts um 3 Uhr eine CT-Untersuchung durchgeführt werden muss, werden wir das tun", versicherte Müller damals.
Staßfurts Oberbürgermeister René Zok (parteilos) gratulierte Lutz Müller und der Klinikleitung zur Anschaffung dieser medizinischen Spitzentechnik und wünschte ihnen weiterhin viel Erfolg im Interesse ihrer Patienten.
"Lutz Müller trägt maßgeblich dazu bei, den Klinikstandort Staßfurt aufzuwerten", lobte das Stadtoberhaupt. Für die medizinische Betreuung der Bürger sei es sehr wichtig, über eine derartige Technik vor Ort zu verfügen. Alle Patienten der Stadt und der Region sollten das Angebot in Staßfurt nutzen, appellierte Zok an die Bürger aus Staßfurt und dem Umfeld.
In diesem Zusammenhang erinnerte der Oberbürgermeister daran, dass Lutz Müller schon damals, als das Krankenhaus noch dem Salzlandkreis gehörte, Erweiterungspläne gehabt hatte. Diese hätten sich mit der damaligen Klinikführung in Aschersleben nicht umsetzen lassen. "Ich freue mich, dass es nunmehr mit dem neuen Klinik-Betreiber Ameos gelungen ist, diese Investition gemeinsam in Angriff zu nehmen", sagte Zok. Die Stadtverwaltung Staßfurt werde auch die weiteren im Krankenhaus geplanten Investitionen positiv begleiten.