Vereinsgründung noch 2011 geplant Staßfurter will alte Wehranlagen sichern
Staßfurt l "Es gibt so schöne Ecken rund um die Staßfurter Wehranlagen, da fragt man sich doch, warum sie nicht genutzt werden." Dierk Schulter zeigt auf die Seitenbereiche des Rondells, die man von der Gollnowstraße aus so nicht sieht. Der Staßfurter ("Bin ich durch und durch.") kann sich schon vorstellen, wie um die 100 Zuschauer vielleicht ein Theaterstück unter freiem Himmel und vor dem historischen Gemäuer verfolgen.
Seit dem Schulter das Glück hatte, seinen 60. Geburtstag im Rondell feiern zu dürfen, hat er seine Liebe für die steinernen Zeitzeugen des Mittelalters entdeckt. "Jahrhunderte haben sie überstanden. In den 1990-er Jahren zeigte die Stadt große Bemühungen zur Rettung der Bauwerke. Nach der anfänglichen Euphorie ist mittlerweile leider irgendwie die Luft raus", musste nicht nur er feststellen.
Bei einer Werbeaktion anlässlich des diesjährigen Salzlandfests konnte sich Dierk Schulter bereits über großen Zuspruch seitens der Bevölkerung freuen. Nun sei der richtige Zeitpunkt gekommen, um einen Förderverein zum Erhalt der Staßfurter Wehranlagen zu gründen.
Zehn potentielle Mitglieder gibt es bereits. Schulter möchte aber gern noch mehr. "Ein Verein soll nicht heißen, viel Mitgliedsbeitrag zahlen oder viel Zeit aufwenden", nimmt der Initiator mögliche Scheu. "Je mehr mitmachen, umso kleiner wird der Obolus sein, um etwas erreichen zu können", meint der Staßfurter. Um das Organisatorische würden sich ohnehin hauptsächlich die Vorstandsmitglieder kümmern. Die Vorarbeit zur Gründung des Vereins sei bereits geleistet. Schulter nennt dazu Gespräche mit dem Oberbürgermeister, Versicherungsfragen und die Klärung der Schlüsselberechtigung für die Bauwerke.
"Ich selbst scheue mich auch nicht, mit dem Klingelbeutel durch die Stadt zu ziehen", so der Diplom-Ingenieur zum großen Thema Spenden. Geld bräuchte der Verein jedenfalls.
Allein eine neue Wendeltreppe für den neben dem Rondell stehenden Wehrturm würde 20 000 Euro kosten. Und Schulter nennt weitere erste Aufgaben: Ein Gitter für ein offenes Fenster und eine Fahne für das Rondell. Eine Treppe und eine zweite Ebene für das Rondell wäre ebenfalls erstrebenswert.
Der Sitz des Fördervereins soll das Staßfurter Stadt- und Bergbaumuseum werden. Und Dierk Schulter ist sich sicher, dass der neue Verein gut mit dem Theaterförderverein, Geschichtsverein und Museumsbeirat von Staßfurt zusammenarbeiten wird. Die Ziele, Kultur und Geschichte zu wahren, einen alle.
Wer Interesse am Förderverein Staßfurter Wehranlagen e.V. hat, melde sich im Stadt- und Bergbaumuseum Staßfurt, Pestalozzistraße 6, (Tel. 039 25/32 31 33)