Volksfeststimmung: Hakeborner versammeln sich am 1. Mai um den Dorfteich Traktor zieht Entenhaus auf die Röthe
Mit einem schweren Traktor wurde am 1. Mai das neue Entenhaus auf die Röthe in Hakeborn gezogen. So etwas hat es in Hakeborn noch nicht gegeben. Klar, dass das niemand verpassen wollte.
Hakeborn l Die Hakelgemeinde Hakeborn war am Maifeiertag in Aufruhr. Und das auch aus einem guten Grund. Volksfeststimmung herrschte rund um die Röthe. So viele Menschen hatten sich schon lange nicht mehr um den Dorfteich versammelt. "Vor gut einem Jahr standen wir hier und beschlossen, ein neues Entenhaus muss her", rief Bürgermeister André Kulak der Menge entgegen. Am 1. Mai war es dann soweit.
Doch vorher wurden viel Arbeit, Zeit und Nerven investiert. Das alte Entenhaus war im Laufe der Jahre sehr marode geworden. Es wurde aus dem Wasser gezogen und entsorgt. Lange dauerte es nicht, da waren sich die Hakeborner einig, ein neues Entenhaus muss her. Doch woher sollte das Geld kommen. Eine Spendenaktion begann. Über 700 Euro sammelten die Bürger. Was niemand so recht ahnte: das Geld reichte hinten und vorne nicht. "Der Kindergartenverein, der sich natürlich auch im Interesse der Kinder für ein neues Entenhaus einsetzte, stellte bei der Sparkassenstiftung einen Antrag", erinnerte André Kulak in seiner Ansprache. 1000 Euro wurden bewilligt. Jetzt war man dem Ziel wieder ein Stück näher. Die letzten 500 Euro brachte der Weihnachtsmarkt, den Familie Weber schon seit vielen Jahren in Hakeborn organisiert. Jetzt konnte endlich der Auftrag ausgelöst werden.
"In der letzten Woche haben wir ganz schön gezittert. Alle haben gehofft, dass das Entenhaus auch pünktlich fertig wird", verriet Manuela Weber, die die Organisationsfäden zusammenhielt. Doch wie schafft man so ein großes Entenhaus eigentlich auf den See? Da kam Egbert Weber ins Spiel. Das Entenhaus wurde auf einer Art Schlitten montiert. Davor spannte er einen großen Traktor. Mit einem Traktor in die Röthe? "Ja, ich habe vorher gemessen. Das müsste passen", erklärte Egbert Weber beruhigend. Und nachdem Manuela Weber und Bürgermeister André Kulak das neue Entenhaus unter Beifall enthüllt hatten, startete Egbert Weber den Motor. Langsam, aber zielsicher näherte er sich der Uferkante. Erst ein Reifen, dann das andere Rad erreichten das Wasser. Die Hakeborner hielten die Luft an. Etwas gefährlich sah die ganze Sache schon aus.
Meter für Meter zog Egbert Weber das Entenhaus in die Röthe. Teilweise versanken die großen Traktorreifen schon zur Hälfte im Wasser. Dann war es soweit. Ein Griff nach hinten, und Egbert Weber löste das angehängte Entenhaus von seinem großen Gefährt ab. Tosenden Beifall gab es von den Zuschauern, die sich um die Röthe versammelt hatten. So etwas hatte es in Hakeborn noch nicht gegeben. Zufrieden fuhr Egbert Weber wieder an das trockene Ufer.
Doch irgendetwas fehlte noch. Na klar, so ein neues Entenhaus musste ja auch geweiht werden. Auch daran hatte man in Hakeborn gedacht. Am Ufer stand ein Schlauchboot bereit. Die Flasche Sekt ebenfalls. Die besondere Aufgabe der Weihung übernahmen Pia und Marie. Zusammen mit Olaf Winkler, der übrigens Wehrleiter der Hakeborner Feuerwehr ist, paddelten sie zum Entenhaus. Die Sektflasche kurz geschüttelt und schon ergoss sich das Weihwasser über das rote Dach. Natürlich drehte das Schlauchboot eine Ehrenrunde um das Entenhaus. Am Ufer klickten die Kameras. Und auch der Kanuverein hatte bereits seine Runden um das neue Haus der Enten gedreht.
Nachdem nun alle ausreichend Fotos geschossen und die Aufregung und Anspannung sich gelegt hatten, traf man sich noch in der nahegelegenen Gaststätte, um auf dieses freudige Ereignis anzustoßen. Was jetzt noch fehlt, sind die Enten. Doch darum kümmerten sich an diesem Tag die Kinder aus der Kita "Märchenland". Mit ihrem Gesang machten sie die Enten auf ihr neues Heim aufmerksam. Hoffentlich wird das Federvieh schon bald einziehen. Und vielleicht versammeln sich dann die Hakeborner wieder um die Röthe.