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Ostermarkt mit regionalen Produkten und Kunsthandwerk auf der Wasserburg Egeln lockt Trotz Aprilwetters: Gäste aus der gesamten Region

Von Nora Schmackert 02.04.2012, 03:28

Zum Ostermarkt hat die Wasserburg Egeln am Wochenende eingeladen.Trotz einiger Regenschauer präsentierten zahlreiche Händler den Besuchern aus nah und fern ihre Waren. Und Hofschmied Reiner Quast öffnete seine Werkstatt.

Egeln l Gleich zu Anfang auf der Unterburg hat Hofschmied Reiner Quast sich eingerichtet: hier hat er seine Werkstatt. An der einen Längsseite die offene Feuerstelle, gleich daneben thront der Amboss. Fertig ist seine Arbeitsstätte. Rundherum hängen, stehen liegen zahlreiche Werkzeuge und geschmiedetes Kunstwerk. "Man muss das Eisen bearbeiten, solange es noch glüht", erklärte der "olle Quast", wie er gern genannt wird. Familie Haase schaute dem Hofschmied zu, wie er ein Stück Metall bearbeitet. In regelmäßigen Abständen mit gleichbleibender Kraft sauste der Hammer auf das Eisenstück nieder. Mathias Haase kenne Quast über eine Arbeitskollegin.

"Rhythmische Hammerschläge sind wie Musik in meinen Ohren."

Hofschmied Reiner Quast

Zusammen mit seiner Frau Claudia und Sohn Felix ist er hergekommen. "Wir möchten von Quast gern einen Feuerkorb hergestellt bekommen. Das ist etwas besonderes, wenn man weiß, wer ihn geschmiedet hat." Gerne übernimmt Quast diesen Auftrag.

Der Hofschmied war nach einer einjährigen Pause beim ersten Markttreiben in diesem Jahr auf der Wasserburg in Egeln wieder dabei. "Im letzten Frühjahr kam die Decke hier in der Schmiede runter", erklärt er und zeigt nach oben. "Da konnte ich zu zwei Märkten im vergangenen Jahr nicht öffnen und mein Handwerk zeigen." Also eine Zwangspause.

Der Schmied hat seinen gelernten Beruf zum Hobby gemacht. "Ich bin zwar Meister, aber kein Meister in meinem Fach. Ich habe eigentlich mein Leben lang einen anderen Beruf ausgeübt. Das Schmieden mag ich trotzdem. Wenn zwei Schmiede zusammenarbeiten und ihre Hammerschläge sich rhythmisch abwechseln - das ist wie Musik in meinen Ohren."

Die Klänge des Schmiedehammers hinter sich lassend, konnte der Besucher weiterziehen Richtung Oberburg. Vorbei an Ständen mit feinsten Leckereien aus der Gegend: Wildwurst und Ziegenkäse oder auch regionales Bier und Kartoffelschnaps ließen die Menschen immer wieder verweilen.

Eine gut gemischte Abwechslung auf dem Ostermarkt ließen die Kunsthandwerker zu. Korbflechter und Bürstenmacher präsentierten ihre Waren. Ebenso zeigte Dieter Mattig die Kunst des Drechselns an einer Wippendrehbank. Seit 40 Jahren arbeite er bereits mit Holz. "Ich nehme dieses Naturmaterial wie es ist. Jeder dunkle Fleck und jedes Astloch in der Oberfläche nehme ich mit, arbeite sie mit ein. Damit sind alle meine Stücke etwas besonderes", erklärte der Drechsler.

Aus Calbe, Aschersleben und auch Berlin kamen die Besucher

Premiere war der Ostermarkt am Wochenende für Elke und Peter Ohlmann. Die Calbenser besuchten zum ersten Mal die Wasserburg. "Natürlich kennen wir Egeln. Aber innerhalb der Burg waren wir noch nicht", sagten sie. "Es ist sehr beeindruckend hier." Eigentlich wollte das Ehepaar mit ihrem Besuch aus Berlin, Rosegret und Wilfried Semt, wandern gehen. "Aber das Wetter ist so unbeständig. Da haben wir etwas anderes gesucht und gefunden", erklärten sie zwinkernd.

So ging es wohl auch anderen Besuchern. Das Wetter hielt viele Menschen aus der ganzen Region nicht davon ab, den Ostermarkt zu besuchen. Und war mal wieder ein kleiner Regenschauer, so flüchteten die Gäste zum Beispiel in den Museumshop, wo Bürgerarbeiterinnen Sabine Herzog und Dagmar Leitel gerne etwas von der Burg erzählten oder über das Museum informierten. "Das nächste Mal wollen wir den Infostand draußen aufstellen. Aber das Wetter", sagte Dagmar Leitel ohne den Satz zu beenden.

Gerade kamen Hannelore und Peter Schultze herein "Ach, das Wetter ist gar nicht schlimm. Wir kommen aus Aschersleben, da regnet es in Strömen", berichtete Hannelore Schultze und gut gelaunt blätterte sie in den Broschüren.