Umwelt Umwelt verschmutzt? Sorge in Staßfurt um braune Brühe in der Bode
Was läuft da in die Bode? Staßfurter melden einen aktuellen Vorfall am Löbnitzer Weg und rufen Umweltbehörde auf den Plan.
Staßfurt/Hohenerxleben - Schrecksekunde am Abend: Am Mittwoch erreichen die Redaktion gegen 19 Uhr Fotos und Videos von der Bode. Das Wasser wird an einer Stelle hellbraun und verfärbt den halben Fluss an einer Einlaufstelle.
Fotos von Fluss Richtung Hohenerxleben
Die Aufnahmen wurden am Mittwochabend von besorgten Bürgern gemacht und weitergeleitet. Bei der Stelle handelt es sich um den Bodeverlauf am Radweg zwischen Staßfurt und Hohenerxleben. Dorthin gelangt man auch zu Fuß - vom Löbnitzer Weg aus, vorbei an der neuen Photovoltaikanlage und dann Richtung Klärwerk. Ein Video zeigt, dass eine „braune Brühe“ genau an einem Kanaleinlauf in die Bode strömt.
Die besorgten Bürger hatten die Sache den Behörden gemeldet, die sich der Sache annahmen. Ansprechpartner für solche Auffälligkeiten ist unter anderem der Fachdienst Natur und Umwelt im Salzlandkreis. Mitarbeiter hatten sich die Situation gleich angeschaut und konnten einen Tag später bereits „Entwarnung geben“, so der Salzlandkreis auf Anfrage.
Umweltbehörde: Spült Starkregen Erdreich ins Wasser?
Der Fachdienst Natur und Umwelt kommt am Donnerstag zu dem Schluss: „Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Erdreich, das von den nahe gelegenen abgeernteten Äckern aufgrund des gestrigen örtlichen Starkregens in die Bode geschwemmt worden war. Die Einleitung von Schadstoffen können wir damit ausschließen.“
Erde muss also in die Kanalisation gelangt sein. Bei der Stelle, aus dem das braune Wasser kam, handelt sich um einen Ablauf des Kanalisationssystems für das Industriegebiet Nord am Athenslebener Weg. Nachdem dieser Kanal bis 2019 gar nicht genutzt worden war, sprudelt von dort aus in letzter Zeit mehrfach Wasser in die Bode.
Nach gesetzlichen Vorgaben müssen jegliche Kanalisationen eigentlich gegenüber ihrer Umgebung dicht sein.