Jugendarbeit steht still Wann bekommt Börnecke wieder einen Jugendclub?
Ortsbürgermeisterin erinnert an die Umsetzung seines Wahlversprechens. Die Jugendarbeit in der Gemeinde steht auf wackeligen Beinen.
Groß Börnecke. - Seit dem Abriss des maroden Jugendclubs am Rande der ehemaligen Domäne haben Groß Börneckes Jugendliche keinen Treffpunkt mehr im Ort. Deshalb halten sich einige von ihnen an den Bushaltestellen auf.
Attraktiver Platz für Jugendliche
Das machte Ortsbürgermeisterin Ethel-Maria Muschalle-Höllbach (Wählergemeinschaft Hecklingen) zum Thema der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Dort sprach sie Bürgermeister Hendrik Mahrholdt (parteilos) unter Hinweis auf seinem Wahlflyer vom Frühjahr 2022 direkt an. Darin hatte er den Groß Börneckern neben dem Aufstellen von Abfallbehältern die Schaffung eines attraktiven Jugendclubs versprochen. Auf die Umsetzung sei sie von einem Bürger angesprochen worden, sagte die Kommunalpolitikerin.
„Mit einem Jugendclub sieht es in Groß Börnecke schlecht aus wegen der Räumlichkeiten“, sagte die Stadtjugendpflegerin Gabriele Schlichting, die an der Sitzung im Bügerbüro der Ortsbürgermeisterin teilgenommen hatte. „Die Haushaltslage gibt einen Jugendclub nicht her“, sagte Hendrik Mahrholdt. Gabriele Schlichting kümmere sich um die Jugendlichen mit Unterstützung von Freiwilligen. Sie habe für die Mädchen und Jungen wieder Etliches vor.
Finanzielle Probleme
„Bei uns passiert gar nichts“, kritisierte Ethel-Maria Muschalle-Höllbach. In den Mitgliedsorten der Egelner Mulde, die infolge der Misere des ehemaligen Abwasserzweckverbandes „Bodeniederung“ die gleichen Finanzprobleme hätten wie die Stadt Hecklingen sehe das anders aus.
„Immer ist kein Geld da. Dann müssen wir es uns nehmen“, sagte die Kommunalpolitikerin. Nach ihrer Einschätzung sorge die angespannte Haushaltslage der Kommune bei den Bürgern für Frust. „Wir haben nur noch zwei ehrenamtliche Kräfte mit zehn Stunden pro Woche für die ganze Stadt Hecklingen, die mich unterstützen“, sagte die Stadtjugendpflegerin. Ihren Worten zufolge gebe es nicht nur in Groß Börnecke, sondern auch in Cochstedt und Schneidlingen keine Jugendbetreuung. „Dann muss der Bauhof ein Tor vor der Bushaltestelle als neuen Jugendclub anbringen“, sagte die Ortsbürgermeisterin.
Zu wenig Geld für die Jugendarbeit
Wie Gabriele Schlichting sagte, könne man die Situation in der Stadt Hecklingen nicht mit Egeln vergleichen. Dort habe man ganz andere Voraussetzungen, denn da gebe es einen Kinder- und Jugendfreizeittreff des Kreises, der von der Lebenshilfe betrieben und von ihr sowie der Verbandsgemeinde finanziert werde. Auf die Frage der Stadtjugendpflegerin, wie das mit dem Gartenverein laufe, weil sich Jugendliche auch in Gärten aufhalten, teilte Bau-Fachbereichsleiter Frank Schinke mit, dass es keinen Gartenverein gibt. Die Parzellen vergebe die Stadt an Interessenten über Einzelnutzungsvereinbarungen.
Für die Kinder- und Jugendarbeit habe die Stadt im vergangenen Jahr insgesamt 2.600 Euro ausgegeben, davon waren 1.400 Euro Spenden, sagte Gabriele Schlichting. Mit dem Geld habe man 76 Projekte finanzieren können. Die Jugendarbeit stehe und falle immer mit der Person. „Die Angebote müssen auch angenommen werden“, sagte der Bürgermeister. Dabei dürften die Jugendlichen nicht rauchen und keinen Alkohol konsumieren.
Ethel-Maria Muschalle-Höllbach regte an, die Schaffung eines Jugendclubs mit Hilfe von Leaderfördermitteln anzustreben. „Das würde bestimmt finanziert werden“, sagte die Kommunalpolitikerin die im Vorstand des Leader-Vereins LAG Börde/Bode/Auen mitarbeitet. Die Stadtjugendpflegerin sagte, sie warte darauf, dass die Sporthalle, in der derzeit der Sanitärbereich komplett saniert wird, fertig werde. Dann könne dort das geplante Tischtennisturnier durchgeführt werden.